Teuerung trifft Bauern und Kunden
Wenn die Milch Luxus wird
Die Teuerungen wirken sich auch das Grundnahrungsmittel Milch und damit auf Milchbauern und Kunden aus.
BEZIRK. Das Kraftfutter für die Milchkühe ist teurer geworden, dazu kommen steigende Energiekosten, die Transportwege wurden wegen der Spritkosten teurer, die Verarbeitung in der Molkerei kostet wegen höherer Energiepreise mehr – all das wirkt sich auf die Milchpreis-Politik aus. "Dabei können wir die Teuerung der Energiekosten noch gar nicht abschätzen", so Waltraud Ungersböck, selbst Milchbäuerin aus Scheiblingkirchen.
Der Preisanstieg im Regal
Unterm Strich bedeutet das, dass die Milch(produkte im Regal teurer geworden sind. Die BezirksBlätter hakten bei einem Supermarkt-Betreiber im Bezirk nach. Der schätzt, dass ein Liter Vollmilch mit 3,5% Fettanteil im Vorjahr ca. 1,29 Euro kostete. "Und jetzt 1,45 Euro", so der Unternehmer. Wer diese Teuerungen nicht mittragen kann oder will, weicht auf günstige (Auslands-)Milch aus. Warum der Preisunterschied? Ungersböck: "Weil dort mitunter die Produktionskosten günstiger sind."
"Ich rechne damit, dass einige Bauern aufhören werden, Milch zu produzieren."
Waltraud Ungersböck, Milchbäuerin aus Scheiblingkirchen
Auf der Strecke bleiben dann heimische Milchbauern. "Es wird darauf hinauslaufen, dass einige Landwirte im Bezirk den Betriebszweig Milch aufgeben werden", meint Ungersböck.
Zur Sache
Der Bezirk zählt 205 Milchbauern. Im Bezirk waren im Vorjahr 4.016 Milchkühe beheimatet. Die Preise der Bauern sind von 2021 auf 2022 um 14 Cent (rund 40%) gestiegen. Allerdings werden auch die Produktionskosten und steigenden Energiekosten der Milchverarbeitung an den Endverbraucher weitergegeben.
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