100 Exponate
Kaisersammlung aus Niederösterreich kommt nach Japan

- Der "Bonjour" (Morgenrock) von Kaiser Franz Josef, den er stets nach dem Aufwachen trug. Er galt als Frühaufsteher, der bereits um 3.30 Uhr mit seinem Diener den bevorstehenden Tag plante.
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In einer Pressekonferenz im Café Landtmann in Tokio präsentierte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner die vielfältigen Beziehungen zwischen Niederösterreich und Japan. Die Veranstaltung stieß auf großes Interesse bei den japanischen Medienvertreterinnen und -vertretern. Dabei wurde eine Wanderaustellung mit Stücken aus der österreich-kaiserlichen Sammlung aus dem Hause Habsburg angekündigt.
NIEDERÖSTERREICH/TOKIO. Bei einer Pressekonferenz in Tokio am Samstag kündigte Mikl-Leitner eine Ausstellung an fünf verschiedenen Orten in Japan an. Die Kaiserhaussammlung stellt persönliche Objekte von Kaiser Franz Josef und Kaiserin Sissi in den Mittelpunkt und wurde im Rahmen der Reise erstmals präsentiert. Mit diesem kulturellen Höhepunkt fand die Japanreise der Landeshauptfrau ihren feierlichen Abschluss.
Die Habsburger
Das Bild der Habsburger sei in Japan stark durch populäre Filme über Kaiser Franz Josef und Kaiserin Elisabeth – bekannt als Sissi – geprägt, erklärte Armin Lausegger von der niederösterreichischen Landesregierung im Rahmen der Pressekonferenz. „Doch die Habsburger waren weit mehr als nur Franz Josef und Sissi“, betonte Lausegger. Seit dem 13. Jahrhundert hätten sie – ausgehend von Niederösterreich – nicht nur die Politik Mitteleuropas geprägt, sondern unter Karl V. ab 1519 auch ein Weltreich regiert, in dem sprichwörtlich die Sonne nie unterging.
Lausegger kündigte an, dass die hochkarätige Kaiserhaussammlung des Landes Niederösterreich ab Ende 2027 bis 2028 an fünf Ausstellungsorten in Japan gezeigt werden soll. Die Sammlung umfasst rund 2.000 Originalobjekte aus dem Besitz der Habsburger Familie und wurde 2015 vom Land erworben, um einen kulturellen Abfluss ins Ausland zu verhindern.
Bösendorfer-Flügel als Stein des Anstoßes
Ziel der Ausstellung sei es, so Lausegger, die kaiserliche Familie in ihrem privaten wie beruflichen Umfeld authentisch darzustellen. Thematisiert würden sowohl das Familienleben am Wiener Hof und auf niederösterreichischen Schlössern als auch persönliche Schicksalsschläge wie der Selbstmord von Kronprinz Rudolf oder die Ermordung Elisabeths. Besonders wichtig sei auch, auf die historischen Beziehungen zum japanischen Kaiserhaus hinzuweisen – etwa auf das Geschenk eines Bösendorfer-Flügels von Kaiser Franz Josef an den Tenno oder den Japanbesuch von Thronfolger Franz Ferdinand im Jahr 1893.

- Ein Zigarrenetui von Thronfolger Franz Ferdinand, Reithut von Kaiderin Sissi, Morgenmantel von Kaiser Franz Josef. (Von links nach rechts): Der Leiter der Landessammlungen Niederösterreich Armin Laussegger, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und der Leiter der Gruppe Kultur, Wissenschaft und Unterricht des Amtes der NÖ Landesregierung, Hermann Dikowitsch.
- Foto: DLK Pfeffer
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Um einen ersten Eindruck zu vermitteln, wurden in Tokio ausgewählte Exponate gezeigt, darunter ein Reithut von Kaiserin Elisabeth, ein Morgenrock Kaiser Franz Josefs und ein Zigarrenetui Franz Ferdinands. „Diese Objekte geben einen intimen Einblick in das Leben der Habsburger“, so Lausegger. Besonders freue man sich über das große Interesse und die positiven Gespräche mit japanischen Partnerinstitutionen, die im Rahmen der Reise geführt wurden.
Dabei strich die Landeschefin auch heraus, dass die Zusammenarbeit Österreichs und Japans nicht nur wirtschaftliche und wissenschaftliche Bereiche wie Digitalisierung und Künstliche Intelligenz umfasst, sondern auch den kulturellen Austausch. Die österreichische Kultur, insbesondere die klassische Musik, finde großen Anklang in Japan.
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