Polizei und Jagdverband
Spürhunde sollen Schweinepest erschnüffeln

- Die afrikanische Schweinegrippe soll von Spürhunden erschnüffelt werden.
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Jagdhunde werden im Polizeidiensthundezentrum Strebersdorf zu Kadaversuchhunden ausgebildet. Damit soll im Falle eines Ausbruchs der afrikanischen Schweinepest das Ausbreitungsrisiko minimiert werden.
NÖ. „Die Suche mit Jagdhunden hat den Vorteil, dass sie ein Gebiet deutlich effizienter und schneller absuchen können als eine Menschenkette und dass sie für weniger Beunruhigung im Wald sorgen", so Landesjägermeister Josef Pröll. Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich in Europa weiter aus und kommt der niederösterreichischen Grenze zunehmend näher. Um im Falle eines Ausbruchs vorbereitet zu sein und ein Ausbreitungsrisiko möglichst zu minimieren, setzt der NÖ Jagdverband bereits jetzt gemeinsam mit Partnern unterschiedliche Maßnahmen.

- BJM Johannes Schiesser (Vorsitzender des Fachausschusses Hundewesen im NÖ Jagdverband, li.), Innenminister Gerhard Karner (3.v.l.), NÖ Jagdverband-Generalsekretärin Sylvia Scherhaufer (4.v.r.), Landesjägermeister Josef Pröll (3.v.r.), Oberstleutnant Rudolf König (Leiter der Diensthundeabteilung, 2.v.r.) mit Hundeführerinnen und Hundeführern.
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So werden die Hunde trainiert
Teil dessen ist die Kooperation zwischen dem NÖ Jagdverband und dem Bundesministerium für Inneres (BMI) für die Ausbildung von ASP-Spürhunden, die nun präsentiert wurde. Nach einem Sichtungstermin Mitte April durchlaufen die neun Jagdhunde und Hundeführer bis zum Herbst 2023 den Kurs für Leichenspürhunde der Polizei im Polizeidiensthundezentrum Strebersdorf. Die Jagdhunde, deren Ausbildung auf lebende bzw. frisch verendete Wildtiere ausgerichtet ist, erlernen dabei die notwendigen Techniken und Kompetenzen zum Auffinden von Wildschwein-Kadavern. Anschließend wird die Ausbildung in Revieren in Niederösterreich fortgesetzt. Abgeschlossen wird der Kurs, der an insgesamt 16 Tagen stattfindet, mit einer Prüfung.
Pröll: Ausbreitung der ASP muss verhindert werden
„Die ASP birgt ein enormes Risiko für die heimische Landwirtschaft. Daher ist es wichtig, dass vorbereitende Maßnahmen zur Eindämmung getroffen werden. Das Ausbildungszentrum Strebersdorf ist seit Jahrzehnten ein Garant für Expertise rund um das Diensthundewesen und somit der perfekte Partner für diese Ausbildung“, sagt Innenminister Gerhard Karner.
„Das gefundene Fallwild wird derart aus dem Wald verbracht, dass eine weitere Ausbreitung verhindert wird. Der NÖ Jagdverband leistet damit einen wichtigen Beitrag, um eine Ausbreitung der ASP zu verhindern. Das kommt vor allem den Bäuerinnen und Bauern zugute, die bei einer Ausbreitung der ASP besonders betroffen wären und mit enormen Schäden zu kämpfen hätten“,
so Landesjägermeister Josef Pröll. Ausgehend von einem Fachvortrag beim Jagdhundegipfel im April 2022 hat der NÖ Jagdverband daher mit der Planung der Ausbildung von ASP-Suchhunden begonnen.

- Oberstleutnant Rudolf König (Leiter der Diensthundeabteilung, li.), NÖ Jagdverband-Generalsekretärin Sylvia Scherhaufer (3.v.l.), Landesjägermeister Josef Pröll (3.v.r.), Innenminister Gerhard Karner (3.v.r.) mit Hundeführerin und Hundeführer.
- Foto: Karl Schober
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Land NÖ unterstützt Maßnahmen zur Eindämmung
„Niederösterreich wird voraussichtlich das erste Bundesland in Österreich sein, in dem Fälle der ASP nachgewiesen werden", sagt Christina Riedl, Leiterin der Abteilung Veterinärangelegenheiten und Lebensmittelkontrolle des Amtes der NÖ Landesregierung. Sie stellt weiter klar, dass die ASP-Suchhunde die Möglichkeit bieten, relativ rasch Flächen auf Fallwild von Wildschweinen zu durchsuchen, Proben zu entnehmen und Kadaver zu entfernen, um eine Ausbreitung zu verhindern. „Daher unterstützt das Land Niederösterreich selbstverständlich die Initiative des NÖ Jagdverbands und die Kooperation mit dem BMI."
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