Blutbank St. Pölten
In Niederösterreich werden Blutspender gesucht

Für Benjamin gehört "Blutspenden zur Normalität", für Melanie Schauer ;-) auch. | Foto: MeinBezirk/Philipp Belschner
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  • Für Benjamin gehört "Blutspenden zur Normalität", für Melanie Schauer ;-) auch.
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Lokalaugenschein bei der Blutbank der Landesgesundheitsagentur in St. Pölten: Blutspenderinnen und Blutspender werden dringend gesucht.

NÖ. Dass Blutspenden Leben retten kann, ist bekannt. dennoch geht die Zahl der Blutspender sukzessiv zurück. Besonders junge Menschen sollen vermehrt zur Blutspende motiviert werden. Im Interview verrät Gottfried Fischer, medizinischer Leiter der Blutbank St. Pölten was beim Blutspenden zu beachten ist und wie sich der Trend aktuell entwickelt.

15.300 Blutspenden gab es 2022 an der Blutbank St. Pölten | Foto: MeinBezirk/Philipp Belschner
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Zwei Blutbanken in NÖ

Die Landesgesundheitsagentur zwei Blutbanken in Niederösterreich – eine in St. Pölten und eine am Standort in Mistelbach-Gänserndorf. Die Zusammenarbeit funktioniert bestens:

„Wir sind zwei, aber ich sehe uns eher als eine. Unsere PCR-Untersuchungen schicken wir nach Mistelbach und Mistelbach schickt uns die Infektionszellologischen Untersuchungen".

Aktuell sind die Zahlen der Blutspenden im Depot sehr fluktuierend. 

„Wir haben vor zwei Wochen schon schlechter ausgesehen. Da haben wir dann die Blutspender angerufen und einberufen, von denen wir wissen, dass sie die Blutgruppe Null negativ haben und die uns dann rasch helfen können."

NÖ-Chefredakteurin Karin Zeiler beim Interview mit Gottfried Fischer, medizinischer Leiter der Blutbank in St. Pölten | Foto: MeinBezirk/Philipp Belschner
  • NÖ-Chefredakteurin Karin Zeiler beim Interview mit Gottfried Fischer, medizinischer Leiter der Blutbank in St. Pölten
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Wir müssen aktiv reagieren

Vieles könne man Dank der treuen Blutspenderinnen und Blutspender abfedern, aber man könne nicht jedes mal, wenn das Blut knapp wird, die Menschen anrufen. Hier sieht Fischer dringenden Handlungsbedarf. Apropos Handlungsbedarf: Der ist im Sommer quasi vorprogrammiert, denn da sind Spender auf Urlaub, die Konserven werden weniger.

MeinBezirk: Kommen immer die gleichen Menschen zur Blutabnahme?

„Im Grunde sind es immer die Gleichen, von 23-40 Jahre spenden sie, aber das ist auch eine Beobachtung. Die älteren Menschen kommen und freuen sich, weil sie manchmal schon 100 Spenden abgegeben haben, aber bei den Jungen da freut man sich wenn sie überhaupt kommen. Ich bedanke mich mittlerweile, dass sie zum Blutspenden gekommen sind. Irgendetwas geht vorbei, das ist eher eine allgemeine Entwicklung."

NÖ-Chefredakteurin Karin Zeiler und Gottfried Fischer, medizinischer Leiter der Blutbank St. Pölten | Foto: MeinBezirk/Philipp Belschner
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Junge Menschen brauchen Anreize

MeinBezirk: Wie kann man Junge für eine Blutspende begeistern?

„Was in NÖ schon eimal schön ist, ist dass die Landjugend manchmal Blutspenden organisieren. Wichtig ist meiner Meinung nach, dass die Spende mit Sozialem verbunden wird".

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Auszeichnung für "Blutspendenkaiser"

MeinBezirk: Gibt es sogenannte "Blutspendekaiser"?

„Es gibt genug Menschen die bei der 100sten Blutspende oder mehr sind, aber das ist für diese Menschen normal."

MeinBezirk: Ist das mit der goldenen Wandernadel vergleichbar?

„Das kann man so ausdrücken, ja. Man spendet aus Betroffenheit, entweder man hat mitbekommen dass jemand Blut braucht, oder man hat es selbst gebraucht."

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Ab 70 ist Schluss mit Blutspenden

MeinBezirk: Die Menschen die über 70 sind oder knapp um den 70. Geburtstag dürfen ja nach ihrem 70iger nicht mehr spenden gehen, gibt es da Überlegungen, die Altersgrenze anzuheben?

„Nein, das ist eher eine Gegenrichtung. Das Ziel ist ja der Spenderschutz, man darf sich nicht selbst schaden".

Aktuell dürfen Frauen viermal und Männer sechsmal im Jahr spenden, durch die bevorstehende Novelle zur Blutspendeverordnung, die voraussichtlich nächstes Jahr schlagend wird, dürfen Frauen dann nur drei und Männer vier Mal jährlich ihr Blut abgeben. Bedeutet konkret, dass man entsprechend neue Blutspender generieren muss.

Für Benjamin gehört "Blutspenden zur Normalität", für Melanie Schauer ;-) auch. | Foto: MeinBezirk/Philipp Belschner
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39 Fragen ausfüllen

MeinBezirk: Wie gut ist die Qulität des Blutes der Österreicher?

„Sie ist nicht besser oder schlechter als das der Deutschen oder Italiener. Es gibt internationale Standards und diese erfüllen wir. Personen, die ihr Blut spenden müssen jedenfalls gesund sein und einen Fragebogen ausfüllen",

informiert Wolfgang Kram, Leiter Spende bei der Blutbank St. Pölten.

MeinBezirk: Wie viel Liter werden eigentlich bei einer Blutspende abgenommen?

„400 Milliliter und danach ist es wichtig, sich zu schonen. Am Tag der Blutabnahme soll man keinen Sport machen".

MeinBezirk: Wie lange halten Blutkonserven, wie kann man Blut sparen?

„Die Konserven dürfen 42 Tage gelagert werden und in der Regel kann man sagen, dass die Konserven mehr als einmal für den Patienten gekreuzt werden. Und ja, es gibt  Bestrebungen, den Blutverbrauch bei Operationen zu senken. Dazu gibt es Listen, an denen sich die Ärzte orientieren".

MeinBezirk: Wie viel wird produziert pro Jahr?

„20.000 waren es vor der Pandemie und dann ist es rapide auf 17.000 gesunken. 2022 waren es 15.300. Vor 20 Jahren haben wir selbst 15 Tausend produziert ohne Mistelbach und vergangenes Jahr waren es 8.000 –  ebenfalls ohne Mistelbach hinzuzurechnen."

Wir haben uns angesehen was mit deinem Blut nach der Spende passiert:

Das passiert mit deinem Blut nach der Spende

Auch das rote Kreuz ruft zum Blutspenden auf:

Rotes Kreuz ruft zum Blutspenden in NÖ auf

Weiteres zum Thema Blutspenden:

Alle 90 Sekunden wird eine Blutkonserve benötigt

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