Tag der Pflege
„Jahrhundert-Pflegereform“: AK NÖ sieht kaum Verbesserung
Ein Jahr nach dem groß angekündigten „Jahrhundert-Pflegereformpaket“ der Bundesregierung sieht die AK Niederösterreich kaum Verbesserungen.
NÖ. „Die qualitativ hochwertige Versorgung pflegebedürftiger Menschen in Österreich ist nach wie vor gefährdet. Wir haben gesperrte Betten in Spitälern und Pflegeheimen, lange Wartezeiten bei mobilen Pflegediensten und nach wie vor sehr viele Berufsangehörige, die den Pflegedienst vorzeitig verlassen“, so AK Niederösterreich-Gesundheitsexperte Bernhard Rupp. Aus Sicht des AK NÖ-Gesundheitsexperten liegt das vor allem daran, dass die Arbeitsbedingungen in den Pflegeberufen nach wie vor schlecht sind.
Pflegenotstand nicht gelindert
Ein Jahr ist es her, dass die Bundesregierung zum Internationalen Tag der Pflege ein „Jahrhundert-Pflegereformpaket“ vorstellte. Für AK Niederösterreich-Gesundheitsexperte Bernhard Rupp sind die meisten Verbesserungsmaßnahmen nicht bei den Beschäftigten angekommen. Die Symptome des Pflegenotstands sind nicht wirklich gelindert worden.
AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser kritisiert, dass das viel gepriesene „Jahrhundert-Pflegereformpaket“ nie in ein Gesamtkonzept eingebettet worden sei. „Es fehlt an Entschlossenheit in der Politik, den Pflegenotstand zu beenden“, so Wieser. Vor allem die Arbeitsbedingungen der Menschen in Pflegeberufen müssen verbessert werden. „Pflegerinnen und Pfleger üben ihren Beruf wirklich gerne aus und haben Freude daran. Aber dafür brauchen sie auch die entsprechende Bezahlung, bessere Arbeitszeiten und eine bessere Planbarkeit“, sagt der AK-Präsident. Für echte Verbesserungen müssen große und planvolle Schritte gesetzt werden. „Die Pflegereform muss endlich ins Laufen kommen“, fordert Wieser.
Tag der Pflege am 12. Mai
Der Internationale Tag der Pflege, der jährlich am 12. Mai begangen wird, widmet sich insbesondere der Aufmerksamkeit und Anerkennung von Betreuungs-und Pflegefachkräften widmet. In Österreich sind derzeit rund 70.000 Pflegekräfte in den landesweit insgesamt 264 Krankenhäusern beschäftigt. Bis 2030 ist laut Pflegepersonal-Bedarfsprognose der Gesundheit Österreich GmbH aus dem Jahr 2019 landesweit von einem zusätzlichen Pflegepersonalbedarf in Höhe von 75.700 Vollzeitäquivalenten (Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen [DGKP], Pflegefachassistenz [PFA] und Pflegeassistenz [PA]) auszugehen.
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