Grüner Daumen für Alle
Ohne Raupen gibt es keine Schmetterlinge
- Ohne wichtige Raupfutterpflanzen können aus den Raupen keine Schmetterlinge entstehen. Die Pflanzenvielfalt und Grünräume sind essenziell.
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Der internationale „Natur im Garten“ Tag am 30. Juni steht alljährlich im Zeichen des ökologischen Gärtnerns. Schmetterlinge gehören zu den beliebtesten Gartentieren, durch ökologisches Gärtnern können wir ihnen maßgeblich unter die zarten Flügel greifen.
NÖ. Die hübschen Gartenbesucher spielen von der Raupe bis zum Falter eine wesentliche Rolle im heimischen Artengefüge. Mit über 4.000 Arten gilt Österreich als Schmetterlingshotspot Europas, doch bereits mehr als die Hälfte dieser Artenvielfalt ist ernsthaft gefährdet. Zum Schutz unserer Schmetterlinge ist es vor allem wichtig, verschiedene Raupenfutterpflanzen im Garten zu haben – denn ohne Raupen gibt es keine Schmetterlinge. Die Falter fliegen vor allem auf Blüten, doch ihre Kinder ernähren sich von Gräsern oder Blättern – viele lieben insbesondere „Unkraut“. Wenn wir uns an bunten Schönheiten im Garten weiterhin erfreuen wollen, braucht es also vor allem Toleranz und das Bewusstsein, wie wichtig ökologisches Gärtnern ist.
„Pflegen Sie Ihren Garten ohne chemisch-synthetische Pestizide, Kunstdünger und verzichten Sie auf Torfprodukte. Ein wildes Eck, in welchem ‚Unkraut‘ gedeihen darf, ein blühender Saum entlang der Hecke, schonende Mahd von Blumenwiesen – wir können viel tun, um Raupen und damit letztlich den Schmetterlingen zu helfen“,
so Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Bewegung „Natur im Garten“.
- Es ist wichtig, verschiedene Raupenfutterpflanzen in seinem Garten zu haben.
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Schmetterlinge lieben „Unkraut“
Jede Schmetterlingsart hat ihre Vorlieben, sie ist also auf mehrere bis hin zu nur einer bestimmten Pflanzenart spezialisiert und braucht diese zum Überleben. Ohne „Unkraut“ im Garten würden zahlreiche unserer Schmetterlinge verschwinden. Das bunte Tagpfauenauge - der Schmetterling des Jahres 2024 - frisst als Raupe an Brennnesseln. Auch die Raupen von Admiral, Distelfalter und Kleinem Fuchs lieben saftiges Brennnesselgrün. Lass Brennnesseln deshalb am besten an verschiedenen Plätzen (sonnig, halbschattig und schattig/feucht) im Garten wachsen und auch über den Winter bis zumindest Ende April stehen, denn die Puppen ruhen dort bis zum Wunder der Verwandlung.
- Für das Tagpfauenauge sind Brennnesseln von hoher Bedeutung.
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Zum Fressen gern
Zitronenfalter benötigen Faulbaum und Kreuzdorn, ohne diese Pflanzen gäbe es sie nicht mehr. Einige Siedlungsschmetterlinge wie Schwalbenschwanz und Kohlweißling, deren Raupen Gemüse fressen, sind selten geworden. Schwalbenschwanzraupen bevorzugen Dill, Fenchel und Karotte und richten keinen Schaden an. Raupen von Weißlingsarten und Resedafalter fressen Kreuzblütler wie Kohl, Rucola und Rettich. Kapuzinerkresse kann Weißlingsraupen vom Gemüse ablenken, und Insektenschutznetze schützen Kohl- und Zwiebelgemüse effektiv.
- Für einige Siedlungsschmetterlinge sind Karotten gefundenes Fressen.
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Vielfalt ist gefragt
Die Blätter von Himbeere und Brombeere sind Babynahrung für Kaisermantel und andere Perlmutterfalterarten sowie für den kleinen, wunderschön schillernden Brombeerzipfelfalter, der auch gerne an Ginster-Arten nascht. Kleine, leuchtende Juwelen sind auch die zahlreichen Bläulings-Arten. Damit Schmetterlingsvielfalt existieren kann, braucht es eine bunte Pflanzenvielfalt.
Besonders imposante Wesen gibt es unter den Nachtfaltern. Das Wiener Nachtpfauenauge etwa frisst an Blättern von Esche, Kirsche, Walnuss oder Apfelbaum. Der Totenkopfschwärmer nascht am Grün von Nachtschattengewächsen wie Erdäpfeln oder an Liguster, Trompetenblume sowie Tollkirsche. Damit Nachtfalter überleben können, brauchen sie vor allem Gärten und Grünräume ohne Lichtverschmutzung.
- Besonders ausgefallen fressen einige Nachtfalter.
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Es liegt in unserer Hand
Wir haben es in der Hand, unseren Schmetterlingen und ihren Raupen Lebensraum in unseren Gärten und Gemeinden zu schenken. Das einfachste Rezept dafür: ab heute nach „Natur im Garten“ Kriterien gärtnern, um gemeinsam jetzt und in Zukunft für die Vielfalt an bunten Schmetterlingen in unseren Gärten und Grünräumen zu sorgen.
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