Lawine am Annaberg
Skitourengeher nach drei Stunden gerettet
Skitourengeher nach drei Stunden am Hennesteck/Annaberg aus Lawine gerettet
ANNABERG / NÖ. Heute Mittag kam es abseits des gesicherten Skiraumes am Hennesteck (1.334 m) zu einem folgenschweren Lawinenabgang – die BezirksBlätter und meinbezirk.at haben berichtet – siehe Artikel unten.
Eine Gruppe von drei Männern (Jg. 1955, 1954 und 1944) aus dem Bezirk Baden geriet in den frühen Mittagsstunden auf einem Forstweg auf einer Seehöhe von rund 1.100 Metern in eine Lawine.
Alpinnotruf verständigt
Während sich der erste und letzte der Gruppe im entscheidenden Moment in Sicherheit bringen konnten, geriet der Mittlere in eine Nassschneelawine, die sich etwa 100 Höhenmeter über der Skitourengruppe löste und das Ausmaß von rund 30 Metern Breite und 70 Metern Länge erreichte.
Die übrigen Skitourenmitglieder alarmierten daraufhin den Alpinnotruf 140. Mit dem Gebietsalarm wurden rund 100 Einsatzkräfte nach Annaberg alarmiert: Bergrettung Niederösterreich, Alpinpolizei, Flugpolizei, ÖAMTC Flugrettung (in Summe drei Helikopter), drei Hunderetter, das Rote Kreuz, die Freiwillige Feuerwehr samt Tankwagen und Mitarbeiter der Annaberger Lifte. In der Folge machten sich die Einsatzkräfte sowohl via Helikopter als auch terrestrisch auf den Weg zum Lawinenkegel.
Schlechte Ausrüstung
Die Suche nach dem Verschütteten gestaltete sich besonders schwierig, weil alle drei Skitourengeher schlecht ausgerüstet waren und keine adäquate Lawinenschutzausrüstung mit sich trugen, weder Lawinenverschütteten-Suchgerät LVS, noch Sonde oder Schaufel.
Nach drei Stunden unter den Schneemassen begraben konnte der Mann schließlich stark unterkühlt, aber ansprechbar aus den Schneemassen gerettet werden.
Mann war ansprechbar
Die Person wurde schwer unterkühlt erstversorgt und per Tau aus dem Gelände geflogen. Anschließend folgte der Transport mit dem Christophorus 2 ins Universitätsklinikum St.Pölten. Aktuell gibt es noch keine genauen Angaben zu seinem Gesundheitszustand. Zum Zeitpunkt der Rettung war der Mann noch ansprechbar.
“Wir haben heute eine unglaubliche Leistung unserer Einsatzkräfte erlebt – einen perfekte Zusammenarbeit. Danke an die Einsatzkräfte der Bergrettung Niederösterreich, der Alpin- und Flugpolizei, der ÖAMTC Flugrettung, des Roten Kreuzes, der Freiwilligen Feuerwehr sowie der Mitarbeiter/innen der Annaberger Lifte.”,
so Landesleiter Dr. Matthias Cernusca und Landesleiter-Stellvertreter der Bergrettung Niederösterreich Mag. Karl Weber.
Es herrscht Lawinenwarnstufe II
Aktuell herrscht die Lawinenwarnstufe II, “mäßig” in ganz NÖ. Nassschneelawinen, wie beim heutigen Einsatz, sind aufgrund ihrer Geschwindigkeit, Dichte und Masse besonders gefährlich, die Überlebenschancen sind in solchen Situationen besonders gering. Eine Befreiung aus eigener Kraft ist kaum möglich.
Anlässe wie der aktuelle Lawineneinsatz sind Grund für die am Samstag stattfindende großangelegte und organisationsübergreifende Lawineneinsatzübung in Lackenhof.
Hier geht's zur Homepage der Bergrettung.
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