NÖ Landtag
Abgeordnete besuchen Wasserleitungsverband
Präsident Wilfing zu Landtag im Land: „Bewusstsein schärfen, welch kostbares Gut unser Trinkwasser ist“ Die Landtagsabgeordneten informierten sich über die Arbeit des Wasserleitungsverbands der Triestingtal- und Südbahngemeinden
NÖ. „Ein Land trocknet aus“ – erst vor wenigen Tagen hat diese Schlagzeile die dramatische Wassersituation im heurigen Sommer beschrieben.
„Die vergangenen Wochen und die Situation in unseren Flüssen und Seen hat uns vor Augen geführt, dass die Versorgung mit Trinkwasser keine Selbstverständlichkeit ist. Zwar sind unsere Wasservorräte in Niederösterreich noch nicht so stark davon betroffen, aber, wenn ich daran denke, dass es in meiner Heimatstadt Poysdorf um mehr als 40 Prozent weniger Niederschlag als in einem durchschnittlichen Jahr gegeben hat und dass beispielsweise Quellen in Bad Fischau Brunn versiegt sind, sollten wir unser Bewusstsein schärfen, wie kostbar unser Trinkwasser ist. Um aus erster Hand zu erfahren, vor welchen Herausforderungen die heimischen Wasserversorger stehen, haben Abgeordnete des Landtags den Wasserleitungsverband Triestingtal- und Südbahngemeinden besucht“,
informiert Landtagspräsident Karl Wilfing anlässlich von „Landtag im Land“.
Wasser für 180.000 Industrieviertler
Der Wasserleitungsverband Triestingtal- und Südbahngemeinden WLV wurde im Oktober 1929 durch einen Landtagsbeschluss gegründet und versorgt mittlerweile 29 Gemeinden mit insgesamt 180.000 Einwohnerinnen und Einwohner des Industrieviertels zwischen Breitenfurt bis Hernstein mit hochqualitativem Trinkwasser. Das Verbandsgebiet umfasst eine Fläche von rd. 522km².
Verbandsobmann und Dritter Landtagspräsident a.D. Franz Gartner skizziert die größten Herausforderungen, vor denen der WLV steht:
„Wir merken in den vergangenen Jahren, dass die Grundwasserströme immer tiefer absinken. Einerseits, weil es in den vergangenen Jahren einen ganzjährigen Rückgang beim Niederschlag gegeben hat, andererseits, weil gleichzeitig die Entnahmen für Bewässerung gestiegen sind. Davon ist nicht nur unser Verband, sondern fast alle niederösterreichischen Wasserverbände betroffen. Daher wären aus meiner Sicht Gespräche zwischen Gemeinden, den Wasserverbänden, der Landwirtschaft, der Wirtschaft und hier insbesondere die Betreiber von Schottergruben und dem Land von Vorteil um beispielsweise ein ‚Grundwassermanagment’ zu schaffen. Um unser Grundwasser besser zu schützen, wird künftig eine stärkere gegenseitige Rücksichtnahme notwendig sein.“
Als zweite Herausforderung bezeichnet Obmann Gartner die europäischen Qualitätsvorgaben und die damit verbundenen hohen Investitionen in die Infrastruktur.
„Der Austausch mit den Verantwortlichen zeigte wieder einmal, wie wichtig unsere Exkursionen im Rahmen von ‚Landtag im Land‘ sind. Denn wir bekommen Informationen aus erster Hand und eventuelle Unklarheiten werden auf kurzem Wege geklärt. Außerdem können die gewonnenen Erfahrungen in weitere parlamentarische Aktivitäten der Abgeordneten münden“, so Landtagspräsident Wilfing.
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