Strompreisdebatte
Aufregung um Sonderdividende der EVN an Aktionäre

- EVN könnte Millionendividende an Aktionäre auszahlen.
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Die EVN plant Medienberichten zufolge die Ausschüttung einer Sonderdividende an ihre Aktionäre in der Höhe von 111 Millionen Euro.
NÖ. „Die EVN liegt bei den Stromtarifen noch immer im Spitzenfeld aller privaten und öffentlichen Anbieter Österreichs und kommt auf die grandiose Idee, ihren Aktionären eine Sonderdividende auszuschütten, anstatt die gesunkenen Preise am Strommarkt an die Kundinnen und Kunden weiterzugeben“, können der designierte SPÖ-Vorsitzende Sven Hergovich und SPÖ-Klubobmann Hannes Weninger nur den Kopf schütteln.

- Der designierte SPÖ-Vorsitzende Sven Hergovich und SPÖ-Klubobmann Hannes Weninger.
- Foto: SPÖ NÖ
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„EVN gehört in Hände der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher!"
Nachdem letzte Woche bekannt wurde, dass ÖVP-Klubobmann Jochen Danninger und Raiffeisen-Manager, Reinhard Wolf, in den EVN-Aufsichtsrat einziehen sollen, könnte eine Bonuszahlung an Aktionäre bereits ein Vorbote sein, so Hergovich und Weninger:
„Es ist bezeichnend, dass die ÖVP NÖ ihren Parteieinfluss mit Postenbesetzungen im Aufsichtsrat verstärkt hat und in der darauffolgenden Woche über 100 Millionen Euro an die Aktionäre ausgeschüttet werden, anstatt Strompreise für die Menschen zu senken! Die Strompreise müssen ohne Wenn und Aber runter, damit sich die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher das Leben wieder leisten können!“
Dass die EVN als Aktiengesellschaft nicht die geeignetste Form ist, kritisierte Ende April bereits GRÜNE-Landessprecherin Helga Krismer. Wir haben berichtet.
Kritik kommt auch von NEOS und AK
Kritik übt NEOS-Landesparteivorsitzende Indra Collini an der geplanten Ausschüttung einer EVN-Sonderdividende. „Die Landesregierung ist nun gefordert, dieses Geld nicht zum Stopfen der Budgetlöcher zu verwenden, sondern an die Kunden weiterzugeben und in den Netzausbau zu investieren. Wir werden über unsere Petition gegen den Strompreiswahnsinn jedenfalls weiterhin Druck ausüben, damit die Landesregierung ihre Verantwortung als Eigentümervertreterin der EVN wahrnimmt und die Strompreise endlich gesenkt werden.“
Wie im falschen Film fühlen sich die Menschen angesichts der Sonderdividende der EVN und der geplanten Erhöhung der CO2-Steuer. „Es ist an der Zeit, dieser Farce ein Ende zu setzen und die Interessen der Bevölkerung in den Vordergrund zu stellen!“, so der freiheitliche AK-Vorstand, Gerhard Scherz. Er bringt die Empörung der Bürgerinnen und Bürger auf den Punkt:
"Während die Menschen immer tiefer in die Tasche greifen müssen und kaum mehr über die Runden kommen, werden die Gewinne der EVN an Aktionäre ausgeschüttet. Das ist ein Schlag ins Gesicht derjenigen, die bereits jetzt finanziell am Abgrund stehen. Statt die übergroßen Profite in die Taschen von Börsenspekulanten fließen zu lassen, sollten diese Gelder den Menschen zugutekommen, die täglich die Last dieser Turboinflation tragen."
Der freiheitliche Arbeiterkammervorstand appelliert an die Entscheidungsträger, auf die Stimmen der Bevölkerung zu hören und endlich Maßnahmen zu ergreifen, die eine echte Entlastung ermöglichen. „Es ist an der Zeit, den Menschen wieder Sicherheit und finanzielle Stabilität zu geben, anstatt sie weiterhin in eine Welt zu entführen, die einem schlechten Drehbuch entsprungen zu sein scheint.“, so Scherz.
Photovoltaik-Boom in NÖ
Eigentümerinnen und Eigentümer entscheiden sich unterdessen immer öfter für Solarenergie. Die Nachfrage nach Photovoltaik-Anlagen nimmt in NÖ suggestive zu. Allein im April verzeichnete das EVN-Tochterunternehmen Netz NÖ fast 4.000 neue Anlagen im Bundesland. Rund ein Viertel aller in Österreich betriebenen Sonnenkraftwerke stehen in Niederösterreich.
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