Entlastung
Diese Tourismusbetriebe dürfen sich über mehr Geld freuen
Niederösterreich stellt Finanzierung des Tourismussystems auf neue Beine. Betriebe sollen dabei entlastet und Bürokratie abgebaut werden.
NÖ. „Die Tourismusfinanzierung in Niederösterreich wir nun einfacher, fairer und nachvollziehbarer ausgestaltet. Das schaffen wir indem wir den komplexen Interessenbeitrag für rund 20.000 Betriebe in Niederösterreich abschaffen“, erklärt Landtagsabgeordneter Jochen Danninger, Klubobmann der Volkspartei Niederösterreich.
Abschaffung bringt 10 Million Euro Ersparnis pro Jahr
In der Corona-Pandemie, die vor allem die Tourismuswirtschaft vor enorme Herausforderung stellte, wurde der Interessentenbeitrag drei Jahre in Folge vom Land Niederösterreich ausgesetzt. Mit dem Beschluss des Landestages am 25. Mai soll der komplizierte Interessentenbeitrag nun komplett abgeschafft werden.
„Mit dem neuen Tourismusgesetz ist ein wirklich großer Wurf gelungen. Die Einhebung des Interessentenbeitrages war für die Gemeinden ein großer bürokratischer Aufwand und für viele Betriebe, die sich nicht erklären konnten, warum sie beispielsweise als Steinmetz diese Abgabe zu entrichten hatten, war sie ein Ärgernis. In Summe ersparen wir so den Betrieben rund 10 Mio. Euro pro Jahr. Ich bin sehr froh, dass diese Abgabe bald der Vergangenheit angehören wird“,
betont Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Alle Betriebe, die mit dem Tourismus in Niederösterreich in Verbindung stehen, hatten den Interessentenbeitrag alljährlich an die Gemeinden zu entrichten. Die Abgabe traf Hotels, Wirtshäuser, Fremdenführer, Konditoreien, Bäckereien aber auch Gärtner, Steinmetze und andere Betriebe, bei denen der Zusammenhang mit dem Tourismus nicht auf den ersten Blick erkennbar ist. Aber nicht nur die Branche, sondern auch die Lage des Betriebs entschied über die Höhe der Abgabe, die rund 20.000 Betrieben pro Jahr in der Höhe zwischen 10 und 2.300 Euro zu zahlen hatten. In größeren Städten Niederösterreich waren mehrere Gemeindebedienstete beschäftigt, um diese Abgabe abzuwickeln.
Nächtigungstaxe wird erhöht
Die Nächtigungstaxe wird vereinheitlicht und auf ein vergleichbares Niveau angepasst.
„Ein Nächtigungsgast gibt im Schnitt in Niederösterreich über 160 Euro pro Tag aus. Davon macht die Nächtigungstaxe gerade einmal 1,8 Prozent aus. Die Erhöhung der Taxe wird der Nächtigungsentwicklung in Niederösterreich keinen Abbruch tun. Wir gehen davon aus, dass wir heuer unser Rekordergebnis bei den Nächtigungen von 2019 übertreffen können“,
sagt Danninger. Die höhere Nächtigungstaxe in Niederösterreich beträgt nun 2,5 Euro und in Kurorten 2,9 Euro. Und auch für Festivalbesucherinnen und -besucher, die am Festivalgelände nächtigen, wird im kommenden Jahr genauso wie bereits in Oberösterreich eine Nächtigungstaxe eingehoben. Bis dato war die Bandbreite bei der Nächtigungstaxe in Niederösterreich zumindest laut Tourismusgesetz groß und reichte von 0,50 Euro bis 2,4 Euro. Tatsächlich werden aber schon heute bei 80 Prozent der Nächtigungen mehr als 1,4 Euro Nächtigungstaxe verrechnet.
Tourismus in NÖ erholt sich von Pandemie
Die Tourismusbetriebe in Niederösterreich verzeichneten im Vorjahr 6,6 Millionen Nächtigungen. Das sind deutlich mehr als während der Corona-Jahre 2021 und 2020 aber immer noch um einiges weniger als im Rekordjahr 2019 als 7,6 Millionen Nächtigungen erzielt wurden. Viele Gäste nächtigten in Niederösterreich, weil sie von Kampagnen der Niederösterreich Werbung oder bei Angeboten der sechs Tourismusdestinationen angesprochen wurden. Finanziert wurden diese bisher aus Einnahmen des Interessentenbeitrags und der Nächtigungstaxen. Während bei der Nächtigungstaxe pro Nacht ein gewisser Betrag vom Gast leicht nachvollziehbar und transparent entrichtet wird, ist der Interessentenbeitrag unübersichtlich.
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