Land NÖ
Niederösterreich legt Gender-Regeln in Kanzleiordnung fest
Das amtliche Regelwerk des Rates der deutschen Rechtschreibung wird für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesverwaltung in Niederösterreich ab 1. August 2023 in die Kanzleiordnung des Landes Niederösterreich übernommen.
NÖ. „Bei uns heißt es heute und auch in Zukunft: Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, Damen und Herren. Es wird also nach dem amtlichen Regelwerk des Rats der deutschen Rechtschreibung gegendert. Mit diesen Regeln ist sichergestellt, dass Frauen und Männer völlig gleichgestellt sind. So wie es auch vom offiziellen Rat der deutschen Rechtschreibung empfohlen wird. Das ist in einer Zeit zunehmender Unklarheiten und öffentlicher Debatten zu diesem Thema für normaldenkende Menschen der völlig logische und pragmatische Zugang. In Niederösterreich gendern wir mit Vernunft.“
Frauen und Männer sprachlich gleichgestellt
Die Kanzleiordnung regelt eine einheitliche Vorgangsweise bei der Erledigung von Geschäftsfällen bei allen Dienststellen der NÖ Landesverwaltung. Sie ist damit die Grundlage für einen einheitlichen und verständlichen Auftritt der Landesverwaltung nach außen. Bei der Erstellung von Schriftstücken und Erledigungen ist den - erst vor wenigen Tagen aktualisierten - Empfehlungen des Rats der deutschen Rechtschreibung Folge zu leisten. Das Amt legt damit in der Kanzlei-Ordnung fest, dass Frauen und Männer sprachlich gleichgestellt, aber auf „Gender-Stern“, „Gender-Gap“, „Gender-Doppelpunkt“ und „Binnen-I“ gemäß der zuständigen Instanz für die Regelung der einheitlichen Rechtschreibung im deutschen Sprachraum verzichtet wird. Das dient unter anderem der besseren Lesbarkeit und Verständlichkeit amtlicher Texte.
Landbauer: „Sprache ist keine ideologische Spielwiese“
LH-Stellvertreter Udo Landbauer:
„Unsere Sprache ist keine ideologische Spielwiese für eine politisch motivierte Minderheit. Wir schieben dem Gender-Wahn einen Riegel vor und setzen damit einen Befreiungsschlag hin zur gewohnten Normalität. Das haben wir im Arbeitsübereinkommen festgeschrieben und setzen wir konsequent um. Genderstern, Binnen-I und Co sind widersinnig und gehen an den echten Problemen und Sorgen der Familien meilenweit vorbei. In Niederösterreich sagt man ‚sehr geehrte Damen und Herren‘ und dabei bleibt es auch. Niederösterreich ist auch hier wieder einmal ein Vorreiter und Vordenker und ich hoffe, dass die übrigen Bundesländer und der Bund möglichst bald nachziehen werden.“
NEOS kritisieren "kleinlich-peinliche Diskussionen"
Landesparteisprecherin Indra Collini von den NEOS vermisst den nötigen Ernst in der Landesregierung: „Mit der Teuerung, den hohen Energiepreisen, den Auswirkungen des Klimawandels oder dem Fachkräftemangel liegen zahlreiche Herausforderungen am Tisch, die auf eine Lösung warten. Mikl-Leitner hingegen kümmert sich lieber ums Gender-Sternchen oder führt kleinlich-peinliche Diskussionen darüber, was normal ist und was nicht. Diese schwarz-blaue Landesregierung hat kein Gespür für die echten Sorgen der Menschen.“
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