Wegen Schwarz-Blau
Österreichische Filmakademie trennt sich von Land NÖ
Die Koalition von ÖVP und FPÖ wirkt sich auf Wirtschaft und Kultur aus. Auch Geschäftsbeziehungen leiden darunter, wie ein aktuelles Beispiel zeigt.
NÖ. Die Akademie des österreichischen Films hat bekanntgegeben, dass sie die Zusammenarbeit mit dem Land Niederösterreich beenden wird. Als Grund wurde in einer Aussendung die neue Koalition angegeben. Man beende die Zusammenarbeit demnach aufgrund der „politischen Entwicklungen in Niederösterreich und der dort eingesetzten neuen Regierungskoalition zwischen ÖVP und FPÖ".
Keine Filmpreisverleihung
Weiter gab die Akademie bekannt, dass es 2024 keine Filmpreisverleihung in Grafenegg geben werde. Auf die Gala wird ebenso verzichtet wie auf die Jahresförderung in der Höhe von 71.000 Euro. Die Zusammenarbeit zwischen der österreichischen Filmakademie und dem Land Niederösterreich bestand seit 2013 und werde „bis auf Weiteres" beendet. Im darauffolgenden Jahr wurde der österreichische Filmpreis 2014 in Grafenegg verliehen, wo die Gala auch vergangenen Juni stattgefunden hatte. Der Protest der österreichische Filmakademie gegen die neue Koalition ist nicht der erste auf kultureller Ebene. Erst Mitte des Monats haben sich Künstlerinnen und Künstler geschlossen in einem Brief an die Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner gewendet, in dem sie die Koalition mit der „nationalistischen und fremdenfeindlichen Niederösterreichischen FPÖ“ kritisierten.
Verwendung für ausgeschlagene Fördermittel
Die Jahresförderung, welche die österreichische Filmakademie nicht entgegen nehmen möchte, hat bereits neue Anwendung gefunden. Das Geld soll laut VPNÖ-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner in die Jugendförderung im Kunst- und Kulturbereich fließen, was das konkret bedeutet, war aber zunächst unklar. „Niederösterreich nimmt diese parteipolitische Entscheidung der Akademie des Österreichischen Films natürlich zur Kenntnis, auf die Fördermittel des Landes verzichten zu wollen. Fest steht für uns:
Die Fördermittel gehen der Kunst und Kultur in Niederösterreich jedenfalls nicht verloren“, so Ebner. Dass Ergebnisse demokratischer Wahlen nicht akzeptiert werden nennt er ein „bedenkliches Zeugnis eines mangelnden Demokratieverständnisses."
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