100 Jahre NÖ Versicherung

NV-Chef Jauk: Ein Klick ersetzt keinen Blick

100 Jahre NÖ Versicherung: NV-Chef Jauk über Klimawandel, Digitalisierung und Fachkräftemangel.

NÖ. Die Torte ist groß, 100 Kerzen stecken drauf – Wie geht’s der NV?
STEFAN JAUK: "Ausgezeichnet. Das Unternehmen ist grundsolide aufgestellt und in den vergangenen Jahren wurde gut gewirtschaftet. Diesen Weg werden wir weitergehen."

Pandemie, Krieg, Teuerungswelle:

Hat sich das Sicherheitsdenken der Niederösterreicher verändert?
"Die Menschen machen sich mehr denn je Gedanken über die von ihnen geschaffenen Werte. Gerade in unsicheren Zeiten will man hier kein Risiko eingehen. Hieraus resultiert ein stärkeres Absicherungsbedürfnis, zudem wissen wir, dass in den Corona-Jahren durchaus viel in Sanierungen, Um- und Zubauten investiert wurde. All das wird ebenfalls abgesichert und versichert."

Digitalisierung:

Wo sind die Grenzen?
"Im internen Bereich haben wir viele Prozesse digitalisiert. Auch wenn man Versicherungen online abschließen kann, bin ich der Meinung, dass das Versicherungsgeschäft zwischen zwei Menschen und nicht zwischen Computern passiert. Salopp gesagt: Ein Klick ersetzt keinen Blick."

Klimawandel:

Hitze, Dürre, Starkregen. Welche Forderungen stellen Sie?
"Der größte Schaden in der Geschichte der NÖ Versicherung waren die Unwetter im Wein- und Waldviertel im Juni 2020/2021. Wir hatten an einem Abend 7.000 Schäden mit über 70 Millionen Euro Kosten. Wir können zwar gut damit umgehen, dennoch wird es schwieriger. Aus diesem Grund gibt es auch Bestrebungen seitens der Versicherungswirtschaft, gemeinsam mit der Politik Lösungen für den elementaren Katastrophenfall zu finden."

Welche konkret?
"In Belgien gibt es etwa ein Modell, wo die Naturkatastrophenversicherung in die Feuerversicherung integriert ist."

Fachkräftemangel:

Ist Fachkräftemangel ein Thema bei der NÖ Versicherung?
"Unsere regionale Struktur ist jahrzehntelang aufgebaut worden. Unsere Mitarbeiter kommen aus allen Regionen in NÖ und Wien und sind in der Region tief verankert. Dieses Geschäftsmodell werden wir nicht nur weiterführen, sondern ausbauen. Derzeit sind wir auf Personalsuche, weil wir einerseits stark wachsen. Das zweite Thema ist, dass in den nächsten zehn Jahren rund 100 Kollegen in Pension gehen. Und dann könnte uns der Fachkräftemangel tatsächlich treffen. Aber … wir bereiten uns darauf gut vor, sodass unsere Kundinnen und Kunden zu jeder Zeit und unter allen Umständen gut betreut sind."

Was wollten Sie Ihren Mitarbeitern schon immer sagen?
"Dass sie eine sensationelle Arbeit leisten und dass sie unser größtes Kapital sind."

WORDRAP mit Stefan Jauk:

• Zum Frühstück gibt's ... Kaffee. Schwarz und klein.
• Der schönste Urlaub ist ... entweder am Meer oder in den Bergen mit meiner Frau.
• Wenn ich nochmal 18 wäre ... würde ich vieles gleich machen. Vielleicht noch mehr genießen und ein Jahr länger studieren.
• Die neue Regierung in NÖ sollte ... so wie bisher für die Menschen da sein, unser Land positiv gestalten. Das wurde aus meiner Sicht in den letzten Jahren auch gut gemacht.
• Sicherheit bedeutet für mich ... gegen alle wesentlichen, existenzbedrohenden Risiken abgesichert zu sein.

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