Personalmangel
WKNÖ warnt: BIP Verlust bis 7,9 Milliarden Euro droht

BIP Verlust bis 7,9 Milliarden Euro droht in Niederösterreich. | Foto: Statistik Austria
7Bilder
  • BIP Verlust bis 7,9 Milliarden Euro droht in Niederösterreich.
  • Foto: Statistik Austria
  • hochgeladen von Philipp Belschner

Die Wirtschaftskammer Niederösterreich warnt jetzt vor einem hohen BIP Verlust, wenn der Personalmangel in NÖ sich weiterhin so entwickelt.

NÖ. Maßnahmen wie den weiteren Ausbau der Kinderbetreuung, Anreize für längeres Arbeiten im Alter, qualifizierte Zuwanderung und die Steuerbefreiung von Überstunden sind bisher nur Vorschläge. Welche Maßnahmen genau getroffen werden, ist noch unklar. Klar ist nur, es muss gehandelt werden. Und das schnell, bestätigt auch Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer NÖ.

WKNÖ Präsident Wolfgang Ecker. | Foto: WKNÖ

Erst Fachkräftemangel, jetzt Mitarbeitermangel

Die Arbeitsmarktprognose lässt aufhorchen. 60.000 Stellen sollen in NÖ bis 2040 zusätzlich unbesetzt sein. Dadurch droht ein BIP-Verlust von bis zu 7,9 Mrd. Euro. Die WKNÖ ermahnt und fordert auf zu handeln. Vom Kellner, der Ärztin bis zum Programmierer – an ausreichend Personal fehlt es mittlerweile in allen Branchen. Der oft erwähnte Fachkräftemangel dehnt sich immer mehr zu einem allgemeinen Mitarbeitermangel aus. „Dies betrifft alle Branchen und Regionen, unabhängig von der Qualifikation. Viele Stellen können schon jetzt nicht mehr besetzt werden“, fasst Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer NÖ, die Situation vieler niederösterreichischer Betriebe zusammen. Aufgrund der demographischen Entwicklung dürfte sich das auch nicht so schnell ändern: Laut aktuellen Schätzungen bleiben bis 2040 zusätzlich zum Status quo rund 60.000 Arbeitsplätze in Niederösterreich unbesetzt.

Immer mehr offene Stellen. | Foto: Statistik Austria

Steigendes Alter der Bevölkerung problematisch

Im Detail dürfte es nach den Berechnungen der Synthesis Forschung und des WIFO im Auftrag der Wirtschaftskammer Österreich bis zum Jahr 2040 in Niederösterreich knapp 10.500 fehlende Beschäftigte im Handel und im Bereich der Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen geben. Weitere 10.000 Stellen dürften bis 2040 im Bereich der Warenherstellung unbesetzt bleiben. In der Baubranche werden laut den Schätzungen mehr als 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fehlen.
„Es werden mehr Menschen in Pension gehen als jüngere Menschen nachkommen. Dieser Strukturwandel war vorauszusehen und braucht jetzt dringend Lösungen, um diesem Szenario entgegenzusteuern“, betont Ecker. Wird nicht schnell und effektiv gehandelt, kommt diese Lücke dem Wirtschaftsstandort NÖ teuer zu stehen. Denn Niederösterreich ist nach Wien und Oberösterreich das Bundesland mit den dritthöchsten BIP-Verlusten, die sich ohne ausreichend Personal im Jahr 2040 mit bis zu 7,9 Milliarden Euro zu Buche schlagen könnten.

Das Durchschnittsalter der Bevölkerung nimmt stetig zu. | Foto: Statistik Austria
  • Das Durchschnittsalter der Bevölkerung nimmt stetig zu.
  • Foto: Statistik Austria
  • hochgeladen von Philipp Belschner

Der WKNÖ-Präsident ist überzeugt: „Die eine große Lösung, um den Mitarbeitermangel erfolgreich zu meistern, gibt es nicht. Wir brauchen einen Mix aus kurzfristigen Abfederungsmaßnahmen und weiteren mittel- sowie langfristigen Lösungen. Denn wir brauchen zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rasch und nicht in 10 oder 20 Jahren. Daher ist es an der Zeit, mutig und energisch neue Wege zu gehen.“ Um diese Pläne umzusetzen, sei ein „Schulterschluss“ von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialpartnern nötig.

Im Schwarz-Blauen Arbeitsübereinkommen ist Personalmangel auch Thema - mehr dazu hier.

Das könnte dich auch interessieren

Neuer Studiengang ermöglicht Studium mit Lehrabschluss
Mit Pflegekräften aus Kolumbien gegen den Personalmangel
So viele Menschen arbeiten in Niederösterreich Teilzeit

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

4:34

Fische sind Glückskinder des Monats
Horoskop – das sagen die Sterne im Mai

Wir sind angekommen, im Wonnemonat Mai. Ob es für die zwölf Sternzeichen wirklich romantisch wird, das wissen Astrologe Wilfried Weilandt und Astroshow-Moderatorin Sandra Schütz. Und diesmal mit dabei: Violinistin Barbara Helfgott. ÖSTERREICH. Auf den Mai freuen dürfen sich alle Fische, die zählen nämlich – mit 100 Prozent in sämtlichen Bereichen – zu den Glückskinder des Monats. Ein wenig mehr Geduld müssen hingegen die Krebse haben. Die sind zwar die Pechvogerl des Monats Mai, haben es im...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Beliebte Video-Beiträge

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.