Erfindung aus Oberösterreich
"PV-Therme" soll überschüssigen Photovoltaik-Strom optimal nutzen

Die PV-Therme speichert überschüssigen Strom aus der Photovoltaik-Anlage in Form von 75 Grad heißem Wasser in Pufferspeicher oder Boiler. | Foto: Sawela Energy
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  • Die PV-Therme speichert überschüssigen Strom aus der Photovoltaik-Anlage in Form von 75 Grad heißem Wasser in Pufferspeicher oder Boiler.
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Wegen der stark gesunkenen Einspeisetarife wollen Photovoltaikanlagen-Besitzer noch mehr Strom als bisher im eigenen Haushalt nutzen. Eine Erfindung aus Oberösterreich könnte ihnen dabei helfen: Die von Markus Pirklbauer entwickelte "PV-Therme", die er mit seinem Unternehmen Sawela Energy vermarktet.

OBERÖSTERREICH. Überschüssiger Strom aus der Photovoltaikanlage kann nicht nur in Batterien für die spätere Nutzung, wenn keine Sonne scheint, gespeichert werden. Auch in die Heizung lässt sich der PV-Strom einspeisen – bisher wird das in der Regel über Heizstäbe im Boiler oder Pufferspeicher gemacht.
Laut Pirklbauer keine optimale Lösung, denn: Wegen der Durchmischung des Wassers erwärme sich dieses nur sehr langsam. Der überschüssige PV-Strom reiche meist nicht aus, um das Wasser im gesamten Speicher auf eine höhere, nutzbare Temperatur zu bringen, die notwendig sei, um Heizkörper oder Warmwassermodule zu betreiben.

Sofort nutzbares, 75 Grad heißes Wasser

Die PV-Therme erwärmt das Wasser außerhalb des Pufferspeichers auf 75 Grad, es gelangt dann alleine durch Thermik dorthin und lagert sich oben ab, anstatt sich mit dem gesamten Inhalt zu vermischen und dadurch abzukühlen. | Foto: Sawela Energy
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Mit der "PV-Therme" gelinge es dagegen, den PV-Strom in rasch nutzbares, 75 Grad heißes Heizungswasser zu verwandeln. Dafür wird Wasser in der PV-Therme außerhalb des Pufferspeichers mit dem überschüssigen PV-Strom auf 75 Grad aufgeheizt. "Dann geben wir unser Ventil frei, und die Wassermenge steigt über die eigene Thermik in einem Rohr nach oben in den Pufferspeicher – ohne Heizungspumpe, Regler mit Fühlern und Ventil mit Motor, die bei herkömmlichen Systemen notwendig sind und andauernd in Betrieb sein müssen." Im Pufferspeicher vermische sich das heiße Wasser aus der PV-Therme nicht mit dem restlichen kühleren Wasser, sondern bleibe durch das Schichtungsprinzip an der Oberfläche und sei dadurch eben sofort nutzbar.

PV-Therme ab knapp 2.000 Euro

Laut PV-Therme-Erfinder Markus Pirklbauer ist das System herkömmlicher PV-Strom-Nutzung durch Heizstäbe in Pufferspeichern deutlich überlegen, wie er mit seiner Grafik darlegt.  | Foto: Sawela Energy
  • Laut PV-Therme-Erfinder Markus Pirklbauer ist das System herkömmlicher PV-Strom-Nutzung durch Heizstäbe in Pufferspeichern deutlich überlegen, wie er mit seiner Grafik darlegt.
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Das patentierte und CE-zertifizierte System ist laut Pirklbauer wartungsfrei, brauche keine Hilfsenergie und speichere überschüssige Photovoltaik-Energie im Vergleich zu Batterien zehnmal billiger. Er sieht es als "Missing Link", als Verbindung "zwischen PV-Strom und thermischer Solaranlage." 

Der Erfinder der "PV-Therme": Markus Pirklbauer.

Die Preise für die PV-Therme selbst liegen zwischen 1.920 und 2.880 Euro. Dazu kommen noch Installationskosten, und je nach Wechselrichter braucht es eventuell ein Energiemanagementsystem, das die PV-Therme in Gang setzt, wenn Überschussstrom aus der Photovoltaikanlage kommt. Der Verkauf läuft derzeit über den Elektrogroßhandel. Elektriker und PV-Anlagen-Errichter können ihren Kunden das System als Ergänzung anbieten und installieren. Gefertigt wird die PV-Therme derzeit in Deutschland – mit bis zu 9 Kilowatt Leistung. Bis Ende des Sommers soll die Produktreihe bis zu 150 kW Leistung reichen. Für den Ausbau des Geschäfts mit der PV Therme ist Pirklbauer derzeit noch auf der Suche nach einem Partner.
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