Photovoltaik
Aktuelle Förderung ist eine Frotzelei
Ein Verdoppeln der Photovoltaik-Förderung auf rund 600 Millionen Euro verkündete das Bundeskanzleramt im Jänner und prophezeite: "Jetzt folgt der Ausbauturbo für PV-Anlagen auf privaten Wohnhäusern und den Dächern und Flächen unserer Betriebe." Für den Sonnenstrom-Boom ist aber vor allem der hohe Strompreis verantwortlich – und kaum die PV-Förderung für Private.
Wer sie ergattern will, darf fürs Ausfüllen des Online-Antrags samt Passwortfestlegung mit Groß- und Kleinbuchstaben, Zahl oder Sonderzeichen und 33-stelliger Zählpunktnummer nicht länger als gut eine Minute brauchen. Danach ist der Fördertopf wegen des Andrangs leer. Wer nicht zum Zug kommt, kann zwar – solange die Anlage noch nicht in Betrieb ist – bei der nächsten Förderrunde erneut ins Rennen gehen. Aber auch dann sind wieder nur die technologisch Fittesten und deshalb Allerschnellsten erfolgreich – euphemistisch ausgedrückt "digitaler Darwinismus", auf gut oberösterreichisch: eine Frotzelei. Dass damit ein Teil der Bevölkerung von vornherein ausgeschlossen bleibt, kann nicht im Sinne einer Förderung sein.
Warum, Frau Ministerin Gewessler?
Aber: Nicht einmal die zuständigen Landesräte aller Bundesländer gemeinsam konnten Energieministerin Leonore Gewessler vom Wechsel auf ein simpleres und faireres Modell überzeugen. Was spricht gegen ein Einreichen der PV-Anlagen-Rechnung im Nachhinein bei weniger großzügiger Förderung als bisher, Frau Minister?
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