Kommentar
Ja zur geistigen Landesverteidigung
Bildungsminister Martin Polaschek wildert im Kampf gegen den Lehrermangel gerne in fremden Revieren: Im Herbst des Vorjahres wollte er mit einer Kampagne Kindergarten-Pädagoginnen zum Umstieg bewegen – obwohl auch die heiß begehrt sind. Knapp ein Jahr nach dem anscheinend mäßig erfolgreichen Vorstoß will er nun Soldaten in den Schulen einmarschieren lassen.
ÖSTERREICH. Angehörige der Miliz sollen als Quereinsteiger zum Dienst als Lehrer antreten. Weil zudem fürs Thema Landesverteidigung wieder größerer Stellenwert im Unterricht vorgesehen ist, kam umgehend der Aufschrei der Österreichischen Hochschülerschaft: Soldaten hätten in Schulklassen nix verloren, es drohe ein militarisiertes Bildungswesen. Eine überzogene Reaktion, denn: Milizsoldaten als Lehrer gab es schon bisher – und zumindest aus eigener Erfahrung sei berichtet: Der Miliz-Soldat vermittelte als Geschichte- und Geographie-Lehrer den Wert einer geistigen Landesverteidigung – ohne einen Anschein des Versuches, die Schülerschaft militarisieren zu wollen. Beim Zurückdenken an den Wehrdienst ist allerdings auch klar: Bei weitem nicht jeder Soldat hat das Zeug zum Lehrer.
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