Skoliose
Gute Behandlungschancen bei früher Diagnose und Therapie
Ein bis vier Prozent der Kinder und Jugendlichen entwickeln im Laufe ihrer Wachstumsphase eine idiopathische adoleszente Skoliose. Dabei handelt es sich um eine seitliche Verkrümmung und Verdrehung der Wirbelsäule, die meistens während der Pubertät entsteht. Je frühzeitiger die Diagnose und Therapie erfolgen, umso besser können etwaige Folgeerscheinungen vermieden werden.
OÖ. Die idiopathische, also ohne bekannte Ursache auftretende Skoliose ist die am weitesten verbreitete Form der Wirbelsäulenverkrümmung. Mehrheitlich leiden Mädchen darunter. Weil die Erkrankung anfangs meistens ohne Schmerzen und auch optisch unauffällig verläuft, wird sie häufig übersehen. Das allerdings kann in späteren Lebensjahren zu zahlreichen Problemen führen. Bei Anzeichen wie einer schrägen Kopfhaltung, ungleich hohen Schultern oder schiefem Becken sollte daher unbedingt eine kinderorthopädische Kontrolle erfolgen.
Wirksame Maßnahmen
Auf die Diagnose folgen idealerweise rasche Therapiemaßnahmen, denn Wachstumsschübe wirken sich besonders negativ auf die Entwicklung der Deformation aus. Die Kinder- und Jugendreha kokon in Rohrbach-Berg hat einen ausgewiesenen Schwerpunkt bei der Rehabilitation von Skoliose-Patientinnen und -Patienten bis zum 18. Lebensjahr. Mit ihrem ganzheitlichen und modernen medizinisch-therapeutischen Konzept verfolgt die Skoliose-Intensivreha vor allem zwei Ziele: Eine weitere Zunahme der Verkrümmung soll verhindert und diese in der Folge auch reduziert werden.
„Betroffene junge Menschen merken selbst oft gar nicht, dass mit ihrem Rücken und ihrer Haltung etwas nicht stimmt. Je frühzeitiger eine idiopathische Skoliose aber entdeckt wird, umso erfolgreicher können wir sie speziell während der kritischen Wachstumsphase behandeln und damit körperlichen und auch seelischen Folgen vorbeugen.“
Primaria Evelyn Lechner, Ärztliche Direktorin im kokon Rohrbach-Berg.
Die jungen Menschen erhalten individuell angepasste Angebote unter anderem aus Physio-, Ergo- und Wassertherapie, Kraft- und Ausdauertraining, Psychologie, Schulungen für ein skoliosegerechtes Leben sowie ein umfangreiches Sport- und Bewegungsangebot in geeigneter Intensität. Besonders gut wirken Sportarten mit zyklischen, rhythmischen Bewegungen, die auf eine Stärkung von Kondition, Ausdauer und Atmung, aber auch der gesamten Muskulatur abzielen – zum Beispiel Schwimmen, Nordic Walking, Wandern, Radfahren und therapeutisches Klettern. Darüber hinaus verbessern die PatientInnen ihre Körperwahrnehmung und profitieren zusätzlich sehr vom Zusammensein mit Gleichgesinnten, indem sie einander motivieren und voneinander lernen.
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