Ärztekammer OÖ
Hilfe bei Hitze für ältere Personen

- Bei Hitze kühlen Kopf bewahren - was tun bei Hitzeschlag?
- Foto: HayDmitriy/panthermedia
- hochgeladen von Christina Hartmann
Wir freuen uns auf den Sommer, auf die Sonne und damit verbundene Freuden. Damit geht aber die Gefahr von Hitze assoziierten Erkrankungen und sogar Todesfällen einher. Mit dem Klimawandel steigen diese Gefahren sogar. Was hilft vorallem älteren Menschen?
OÖ. Die Hitze assoziierte Übersterblichkeit betrug in Österreich 3701 Todesfälle von 2013-2019. Zwischen 200 und 500 Todesfälle werden jährlich mit der Hitze in Zusammenhang gebracht und die Anzahl übersteigt annähernd die Anzahl der Todesfälle im Straßenverkehr.
„Hitze bedroht vor allem ältere Personen, 80 Prozent der Hitzeopfer sind über 60 Jahre alt. Die höhere Empfindlichkeit ist durch die verminderte Schweißproduktion als auch durch den verminderten Körperwassergehalt im Alter verursacht“, sagt Prim. Dr. Peter Dovjak, Leiter der Akutgeriatrie Salzkammergutklinikum Gmunden und Referent für Altersmedizin in der Ärztekammer für Oberösterreich.
Herzkreislauferkrankungen und die damit einhergehende Medikation machen ältere Personen empfindlicher (Diuretika, Antihypertensiva, Cardiaka, Elektrolyte). Das verminderte Durstempfinden im Alter erhöht das Risiko obendrein.
"Hitze assoziierte Erkrankungen sind Synkopen (Kollaps), Muskelkrämpfe, Hitzeödeme, Hitzeschlag oder Erschöpfung. Thromboembolische Erkrankungen, Elektrolytentgleisungen mit Rhythmusstörungen oder Herzversagen werden durch die Hitze verstärkt. “, sagt Dr. Peter Dovjak.
Weiter erklärt der Mediziner, dass damit die ältere Bevölkerung besonders in Hitzeperioden mit Tropennächten (Temperatur über 18° Celsius zwischen 18 und 6 Uhr) gefährdet sei. Mit Risikofaktoren umso mehr.
Tipps um Risiken zu verringern
Um das Risiko für die Hitze assoziierten Erkrankungen und Todesfälle zu verringern oder zu vermeiden sind folgende Tipps hilfreich:
- Reichlich Wasser oder je nach Verträglichkeit verdünnte Fruchtsäfte, gekühlte Kräuter- oder Früchtetees trinken und Alkohol und Kaffee meiden. Wegen des fehlenden Durstgefühls ist das Notieren der Trinkmenge – mindestens 2 Liter pro Tag – sinnvoll.
- Kühlung des Wohnraumes mit Durchlüftung (für Durchzug sorgen) in der Nacht und Verdunkelung tagsüber.
- Wenn eine Kühlung des Wohnraumes nicht möglich ist, ist ein Aufsuchen von kühlen Plätzen in der Umgebung – klimatisierte Einkaufszentren, Bibliotheken, Seniorenzentren, Kinos oder bei Freunden mit klimatisiertem Wohnraum ratsam.
- Wenn keine Hilfe selber organisierbar ist, sollten Angehörige oder Seniorenorganisationen weiterhelfen.
- Die Kleidung luftig wählen.
- Körperliche Anstrengungen bei großer Hitze meiden.
- Große Menschenansammlungen meiden.
Erste Hilfe bei Hitzeschlag:
- Kühlen des Hitzeopfers – Schatten, kühle Umgebung, feuchte Tücher in den Nacken, Gesicht und Kopf.
- Kleidung öffnen, Socken entfernen, Schuhe entfernen, andere Kleidungsstücke, die Hitze stauen, entfernen.
- Wasser trinken lassen, wenn das Schlucken einwandfrei möglich ist.
- Rettung holen, wenn es zu keiner Besserung kommt.
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