Fachtagung der KiJA OÖ
Mobbing- und Gewaltprävention an Schulen

Im Bild (v.l.):  Facharzt für Kinder- & Jugendpsychiatrie Dr. Christoph Göttl, Kinder- und Jugendanwältin Christine Winkler-Kirchberger, Kinderschutz-Landesrat Michael Lindner, Stellvertretender Leiter des Zentrums für Kriminologie und Polizeiforschung in Rheinland-Pfalz Steffen Theel. | Foto: Land OÖ/Denise Stinglmayer
  • Im Bild (v.l.): Facharzt für Kinder- & Jugendpsychiatrie Dr. Christoph Göttl, Kinder- und Jugendanwältin Christine Winkler-Kirchberger, Kinderschutz-Landesrat Michael Lindner, Stellvertretender Leiter des Zentrums für Kriminologie und Polizeiforschung in Rheinland-Pfalz Steffen Theel.
  • Foto: Land OÖ/Denise Stinglmayer
  • hochgeladen von Online-Redaktion Oberösterreich

Der Themenbereich Mobbing und Ausgrenzung steht mittlerweile an erster Stelle bei den Beratungen der Kinder- und Jugendanwaltschaft des Landes OÖ (KiJA). Am Mittwoch fand in Linz eine Fachtagung zu diesem Thema statt. 

OÖ. Der 12-jährige Michael wird von Klassenkollegen ständig verspottet, es gibt sogar eine WhatsApp Gruppe „Wie wir Michael loswerden können“. Er zieht sich immer mehr zurück und will nicht mehr in die Schule gehen. Seit Lena (15) mit Tom (17) Schluss gemacht hat, postet er immer wieder in einer sehr großen WhatsApp-Gruppe und auf Snapchat Fotos, auf denen Lena leicht bekleidet am Bett liegt, mit eindeutigem Kommentar darunter. Die Kommunikation in den Gruppen findet auf niedrigstem Niveau statt und beinhaltet schlimme Drohungen. Das sind nur zwei Fallbeispiele (anonymisiert) aus dem KiJA OÖ-Beratungsalltag. 

Mobbing ist ein soziales Phänomen

Gewalt ist nie nur ein individuelles Problem, sondern immer auch ein soziales Phänomen. Als wesentlicher Risikofaktor für Mobbing und Gewalt gilt etwa der Umgang in der Familie. 75 Prozent aller chronisch straffälligen jugendlichen Gewalttäterinnen und Gewalttäter wurden in ihrer Kindheit gedemütigt, geschlagen und vernachlässigt. Insofern geht der Gewalt von Jugendlichen fast immer Gewalt von Erwachsenen gegen Kinder und Jugendliche voraus. Auch die generelle Einstellung zur und der Umgang mit Gewalt durch das nahe soziale Umfeld ist ausschlaggebend. Zum nahen sozialen Umfeld zählt unter anderem auch die Schule. „Daher ist es umso wichtiger, den Lehrenden das nötige Handwerkszeug mitzugeben, um einerseits präventiv zu handeln und andererseits bei Mobbing oder Gewalt im eigenen Klassenzimmer die notwendigen Schritte zu setzen, so Kinderschutz-Landesrat Michael Lindner (SPÖ). 

"Man kann an Mobbing nicht nicht beteiligt sein" 

Man kann an Mobbing und Gewalt nicht nicht beteiligt sein – das ist die Prämisse der Präventionsarbeit der KiJA. „Wir brauchen starke und selbstbewusste Kinder und Jugendliche, die ihre Rechte kennen und die Rechte anderer achten und die den Mut haben, gegen Unrecht aufzutreten. Dazu gehört auch das klare Bekenntnis zu einem respektvollen Umgang on- und offline“, so die Kinder- und Jugendanwältin des Landes OÖ, Christine Winkler-Kirchberger. Mobbing- und Gewaltprävention ist eine zentrale Aufgabenstellung der KiJA OÖ, die diese Tätigkeiten in einer eigenen Stelle gebündelt hat. Mit jährlich circa 450 altersgerechten Workshops an Schulen und Kindergärten, mit Elternabenden und dem Schulentwicklungsprogramm respect@school ist sie in ganz Oberösterreich aktiv. Mehr Informationen und Beratung unter: kija-ooe.at

Fachtagung "Let's talk about Mobbing"

Die aktuelle Fachtagung in Linz fand in Kooperation mit der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz, sowie der Schulsozialarbeit des Landes/SuSA statt und richtete sich unter anderem an Lehrende, Schulpsychologen und Schulärzte, aber auch an Beschäftigte aus dem Bereich der Sozialpädagogik und der Sozialen Arbeit sowie Mitarbeitende in Beratungs- und Kinderschutzeinrichtungen.

Im Bild (v.l.):  Facharzt für Kinder- & Jugendpsychiatrie Dr. Christoph Göttl, Kinder- und Jugendanwältin Christine Winkler-Kirchberger, Kinderschutz-Landesrat Michael Lindner, Stellvertretender Leiter des Zentrums für Kriminologie und Polizeiforschung in Rheinland-Pfalz Steffen Theel. | Foto: Land OÖ/Denise Stinglmayer
  • Im Bild (v.l.): Facharzt für Kinder- & Jugendpsychiatrie Dr. Christoph Göttl, Kinder- und Jugendanwältin Christine Winkler-Kirchberger, Kinderschutz-Landesrat Michael Lindner, Stellvertretender Leiter des Zentrums für Kriminologie und Polizeiforschung in Rheinland-Pfalz Steffen Theel.
  • Foto: Land OÖ/Denise Stinglmayer
  • hochgeladen von Online-Redaktion Oberösterreich
Anzeige
Foto: Cityfoto
8

Innovationen von morgen
"Lange Nacht der Forschung“ am 24. Mai

Unter dem bundesweiten Motto „Mitmachen. Staunen. Entdecken.“ bietet Oberösterreich bei der elften Auflage der Langen Nacht der Forschung 2024 (#LNF24) am Freitag, 24. Mai 2024 von 17 bis 23 Uhr ein breit gespanntes LIVE-Programm. In zehn Regionen in Oberösterreich laden rund 140 Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Technologiezentren und innovative Unternehmen dazu ein, einen Blick in die faszinierende Welt der Forschung zu werfen. Auf Entdecker:innen jeden Alters wartet ein...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Oberösterreich auf MeinBezirk.at/Oberösterreich

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau auf Facebook: MeinBezirk.at/Oberösterreich - BezirksRundSchau

BezirksRundSchau auf Instagram: @bezirksrundschau.meinbezirk.at

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus deinem Bezirk und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.