Ordensklinikum Linz
Schilddrüsen-OP: Neue Methode am Ordensklinikum

OA Dr. Dominik Hackl und sein Team bei der „TOETVA“-OP  | Foto: Ordensklinikum
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Fast 2.000 Operationen an der Schilddrüse hat Oberarzt Dominik Hackl bereits am Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern durchgeführt. Jetzt fanden die ersten beiden Eingriffe mit einer neuen OP-Methode statt. Der große Vorteil dabei: keine sichtbaren Narben.

OÖ. Bei den bisher üblichen Operationen setzen die Mediziner*innen einen vier bis sechs Zentimeter langen Schnitt am Hals. Am Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern wird jetzt eine neue Form des Eingriffs, die TOETVA-Methode (transoral endoscopic thyroidectomy vestibular approach), angeboten. Dabei werden im Mund drei kleine Schnitte gesetzt. Konkret gelangen die Chirurg*innen endoskopisch über den Mund zwischen der Unterlippe und den Vorderzähnen über das Kinn zur Schilddrüse.

„Der Entwickler kommt aus Bangkok und hat selbst schon mehr als 1.000 Menschen mit dieser Methode operiert. Jetzt findet diese OP-Methode auch in Europa ihre Verbreitung“, sagt Oberarzt Dominik Hackl, Leiter des Schilddrüsenzentrums am Ordensklinikum Linz.

Schilddrüsen-OP

Generell versteht man unter einer Schilddrüsen-Operation meist die teilweise oder gesamte Entfernung der Schilddrüse. Notwendig wird dies zum Beispiel bei einer Krebserkrankung oder einer Schilddrüsenfehlfunktion. Auch wenn ein Knoten in der Schilddrüse entdeckt wird, über dessen Gut- oder Bösartigkeit keine sichere Aussage getroffen werden kann, muss operiert werden. Die Chirurg*innen können einen Teil eines Schilddrüsenlappens, einen vollständigen Lappen oder die gesamte Schilddrüse entfernen.

Die neue Methode

In Oberösterreich ist das Ordensklinikum der einzige Standort, der die Methode aus Asien schon anwendet. Rund 300 Menschen werden jährlich im Ordensklinikum Linz an der Schilddrüse operiert. Jetzt sind die ersten beiden Patient*innen mittels TOETVA behandelt worden.

„Der kosmetische Vorteil ist riesig, da keine sichtbaren Narben bestehen bleiben. Beim Heilungsverlauf gibt es kaum einen Unterschied im Vergleich zum Schnitt am Hals. In der Regel können die Betroffenen zwei bis drei Tage nach der OP das Spital wieder verlassen“, weiß OA Dr. Hackl.

Welche Personen für diesen Eingriff geeignet sind, muss im Vorfeld aber geklärt werden. OA Dr. Hackl: „Die besten Voraussetzungen sind ein eher schlanker, langer Hals und ein nicht zu weit vorstehendes Kinn. Auch die Halswirbelsäule sollte sehr beweglich sein, da sonst der technische Zugang fast unmöglich ist. Die Größe der Schilddrüse ist ebenfalls nicht außer Acht zu lassen.“

Patientinnen nach OP sehr zufrieden

Die ersten beiden TOETVA-Operationen hat Oberarzt Hackl gemeinsam mit Professor Philip Riss vom AKH Wien durchgeführt. Künftig soll er dabei von zwei weiteren Chirurg*innen am Schilddrüsen-Zentrum unterstützt werden. Als realistisches Ziel spricht der Zentrumsleiter von 1-2 % aller geplanten Schilddrüsenoperationen, die mit dieser Technik pro Jahr durchgeführt werden sollen.

Bei den ersten beiden Patientinnen wurde jeweils ein Schilddrüsenlappen entfernt.

„Mich hat der Oberarzt auf diese Methode aufmerksam gemacht. Am wichtigsten war mir, dass keine sichtbaren Narben bleiben. Ich bin sehr zufrieden“, so Patientin Johanna Ortner (32).

Auch die 52-jährige Lydia Drusko ist glücklich:

„Ich bin im Vorfeld ausführlich über TOETVA aufgeklärt worden. Es hat alles bestens funktioniert. Diese Art des Eingriffs war die richtige Entscheidung, ich bereue nichts,“ sagt Lydia Drusko.

Nachsorge

Die Form der Nachtuntersuchungen ist für die Patient*innen bei beiden Methoden zum großen Teil gleich. Bei TOETVA müssen die Betroffenen danach lediglich mit einer Mundspülung regelmäßig gurgeln. Physiotherapeutische Übungen wie Mimik-Training sollen dafür sorgen, dass die Vernarbungen an der Unterlippe keine Probleme bereiten.

herkömmliche OP

Bei bösartigen Tumoren wird jedoch nach wie vor auf den „klassischen Zugang“ über den Hals gesetzt.

„Bei manchen Tumoren müssen dann auch Lymphknoten entfernt werden. Dies wäre mit der neuen Methode technisch nicht so einfach. Es gibt aber vereinzelt Kliniken, die es schon anbieten“, sagt der Mediziner.

Im abgelaufenen Jahr stellten die Ärzt*innen bei den Erstdiagnosen 55 bösartige Tumore fest. Oberarzt Hackl kann beruhigen, durch eine Operation und eine Zusatztherapie bestehe eine extrem hohe Heilungsrate.

Weitere Informationen finden Sie hier:
Schilddrüsen-Zentrum in Linz (ordensklinikum.at)

OA Dr. Dominik Hackl und sein Team bei der „TOETVA“-OP  | Foto: Ordensklinikum
OA Hackl mit Patientin Lydia Drusko. | Foto: Ordensklinikum
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