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Hilfe, mein Kind ist krank!
Wann Sie selbst helfen können und wann der Arzt nötig ist

Erkrankt das Kind, besteht oftmals Unsicherheit, ob eine ärztliche Hilfe nötig ist oder nicht. Gerade zu den Feiertagen bietet „1450“ wertvolle 
Unterstützung.  | Foto: OÖ Gesundheitsholding
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  • Erkrankt das Kind, besteht oftmals Unsicherheit, ob eine ärztliche Hilfe nötig ist oder nicht. Gerade zu den Feiertagen bietet „1450“ wertvolle
    Unterstützung.
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Wer mit Kindern lebt, kennt es: Das Kind fiebert plötzlich, hat Bauchschmerzen oder Durchfall. Die Sorge ist verständlicherweise groß. Gleichzeitig ist die kinder- oder hausärztliche Ordination gerade geschlossen bzw. die Notaufnahmen in den Krankenhäusern sind oft überlastet. Letzteres übrigens oft durch PatientInnen mit Beschwerden, die gut zu Hause behandelt werden könnten. Was können Sie also tun, wenn Ihr Kind krank ist – warten, selbst handeln oder sofort professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen?

Bei Unsicherheit 1450 wählen

Wenn Sie bei gesundheitlichen Fragen Rat und Orientierung benötigen, ist die kostenlose telefonische Gesundheitsberatung 1450 die erste und beste Anlaufstelle. Die ExpertInnen von 1450 geben Empfehlungen, was Sie selbst tun können und sagen beispielsweise, ob mit einer ärztlichen Behandlung/Abklärung bis zum nächsten Tag gewartet werden kann bzw. wo sich die nächste geöffnete Ordination befindet. Oder sie kündigen – je nach Beschwerdebild und Behandlungsdringlichkeit – PatientInnen direkt im geeigneten Klinikum an: Mit diesem 1450-Check-in wird das Krankenhaus über das bevorstehende Eintreffen der Patientin/des Patienten informiert – inklusive der bereits erhobenen Gesundheitsinformationen. Das Notaufnahme-Team kann sich entsprechend vorbereiten und die AnruferInnen erhalten alle wichtigen Infos per SMS (Weg zum Spital, benötigte Dokumente etc.).
Bei akuten Notfällen setzen die MitarbeiterInnen von Gesundheits-Hotline 1450 direkt die Rettungskette in Gang.

Hilfe zur Selbsthilfe mit einem kranken Kind

Prim.a Dr.in Pia Neundlinger, Leiterin der Kinder- und Jugendheilkunde am Klinikum Rohrbach der Oberösterreichischen Gesundheitsholding hat nachfolgend einige Infos und Tipps zu den gängigsten Kinder-Krankheitsbildern für Sie zusammengestellt. Diese können Ihnen helfen, einzuschätzen, wann medizinische Hilfe nötig ist und wann Beobachtung und einfache Maßnahmen ausreichen.

FIEBER

Von Fieber spricht man bei Säuglingen unter drei Monaten ab 38 °C, bei älteren Kindern ab 38,5 °C. Häufigste Ursache sind Virusinfektionen, seltener bakterielle Infektionen, Impfungen, Allergien oder chronische Erkrankungen.
„Fieber ist keine Krankheit, sondern eine normale Abwehrreaktion des Körpers. Entscheidend ist immer der Allgemeinzustand des Kindes, nicht die Fieberhöhe!“, sagt Prim.a Dr.in Pia Neundlinger.

Das können Sie tun

  • Ist das Kind munter und trinkt gut, muss das Fieber nicht zwingend gesenkt werden.
  • Ist es schlapp, apathisch und trinkschwach, können Paracetamol oder Ibuprofen altersgerecht als Zäpfchen oder Sirup max. alle 8 Stunden gegeben werden, um das Fieber zu senken – jedoch nicht länger als zwei Tage ohne ärztliche Rücksprache.
  • Wichtig: Ausreichend zum Trinken (Wasser, Tee) geben, den Verlauf beobachten und das Kind nur leicht zudecken/leicht bekleiden.

    „Wichtig ist, dass die Kinder ausreichend trinken, da darf es auch mal ein Verdünnsaft sein!“,

    so Prim.a Neundlinger.

  • „Omas Hausmittel“: Essigpatscherl (Wadenwickel mit Essig und Wasser)

Wann zur Ärztin/zum Arzt?

  • Wenn das Fieber nicht sinkt und sich der Allgemeinzustand nicht bessert.
  • Bei Kopfschmerzen, steifem Nacken und Lichtscheuheit.
  • Bei einem erstmaligen Fieberkrampf
  • Bei Atemnot
  • Bei Ausschlag am Körper mit flohstichartigen, nicht erhabenen roten Punkten/Flecken

ERKÄLTUNG/HUSTEN/SCHNUPFEN/
HALSSCHMERZEN

Weitaus häufigste Ursache für Erkältungen mit z. B. Husten, Schnupfen oder Halsschmerzen sind virale Infekte.

Das können Sie tun

  • Luftfeuchtigkeit im Raum erhöhen (ca. 40–65 %, z. B. mit Luftbefeuchter/nassen Tüchern über der Heizung).
  • Viel zu trinken geben.
  • Bei Husten und Schnupfen (laufende, verstopfte Nase) können Kochsalzlösungs- und evtl. abschwellende Nasentropfen sowie Oberkörperhochlagerung Linderung verschaffen.
  • Schmerzmittel (z. B. Paracetamol, Ibuprofen) zur Schmerzreduktion
  • „Omas Hausmittel“: Honigmilch (nicht für Säuglinge unter einem Jahr), Kräutertees (Lindenblüte, Spitzwegerich, Salbei etc.), Topfen-, Zwiebel- oder Kartoffelwickel.
Foto: OÖ Gesundheitsholding
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OHRENSCHMERZEN

Eine Mittelohrentzündung wird durch Viren oder Bakterien verursacht. Häufig hat das Kind gleichzeitig eine Erkältung mit Schnupfen und Fieber oder auch Durchfall bzw. Erbrechen.

Das können Sie tun
Da eine Mittelohrentzündung in den meisten Fällen spontan heilt, genügt in der Regel vorerst eine gute Schmerzbehandlung (z. B. Ibuprofen, Paracetamol). Zusätzlich können abschwellende Nasentropfen verabreicht werden.

Wann zur Ärztin/zum Arzt?

  • Bei unstillbaren Schmerzen, schlechtem Zustand des Kindes/Kopfschmerzen trotz Schmerzmittel
  • Bei ständigem Erbrechen
  • Bei Schwellung im Bereich des Ohres

MAGEN-DARM-GRIPPE (MDG)

Die Virusinfektion des Darms geht mit Durchfall und Erbrechen einher. Auch starke Bauchschmerzen (Koliken) können auftreten. Wichtig ist, dass das Kind genug trinkt, um eine Austrocknung zu vermeiden!

Das können Sie tun

  • Alle fünf bis zehn Minuten schluck-/löffelweise etwas zu trinken (Wasser, Tee, verdünnte Fruchtsäfte) geben. Milchgetränke (verdünnt 1:1 mit Wasser) sind nicht ideal, aber erlaubt, wenn es die einzige Flüssigkeit ist, die Ihr Kind zu sich nimmt.
  • Führen Sie dies weiter, selbst wenn Ihr Kind erbricht. Schreiben Sie auf, wie viel Ihr Kind trinkt.
  • Geben Sie Elektrolytlösungen (auch gemischt mit Lieblingsgetränk des Kindes). Diese bekommen Sie rezeptfrei in der Apotheke/Drogerie.
  • Ihr Kind darf alles essen, worauf es Lust hat, sobald es nicht mehr erbricht. Ideal sind Salzstangerl, Bananen, Zwieback und Reis.
  • Durchfall hemmende Mittel wie Imodium® dürfen Kindern NICHT gegeben werden. Sie verlängern den Durchfall und können zu Darmverschluss führen!

Wann zur Ärztin/zum Arzt?

  • Wenn das Kind absolut nichts trinkt/bei Zeichen von Austrocknung: Keine Tränen mehr, weniger als vier nasse Windeln pro Tag (dürfen weniger nass sein als sonst), Apathie.
  • Bei dauerhaftem Erbrechen über zwei Tage/bei grünem oder blutigem Erbrechen oder blutigem Stuhl
  • Bei Säuglingen/Kindern unter drei Monaten, sobald sie Fieber bekommen oder das Erbrechen und/oder Durchfall länger als ein paar Stunden dauern.

INSEKTENSTICHE/ZECKENSTICHE
(Tipps für NICHT-AllergikerInnen!)

Das können Sie tun

  • Zecke: Ziehen Sie die Zecke langsam und gleichmäßig heraus, ohne sie zu quetschen/zu drehen. Keinesfalls Nagellack, Klebstoff, Zahnpasta, Alkohol, Öl oder Flüssigseife verwenden (Infektionsrisiko!).
  • Biene/Wespe: Entfernen Sie den Stachel (z. B. Biene/Wespe) mit einer Pinzette und desinfizieren Sie die Stelle.
  • Einstichstelle für mind. zehn Minuten kühlen, nicht kratzen und gestochenen Körperteil möglichst hochlagern, um Schwellung zu verringern. Spezielle Gels/Cremes (Apotheke) können gegen Juckreiz und Schwellung helfen.

Wann zur Ärztin/zum Arzt?

  • Wenn das Kind am Auge, im Mund/Rachen gestochen wird, Atemnot bekommt (Notfall!)
  • Wenn die Stichbeschwerden sich nicht binnen weniger Tage bessern.
  • Rote Schwellungen um die Einstichstelle
  • Zecke: Wenn sich Tage/Wochen später eine ringförmige Hautrötung um den Stich entwickelt und/oder das Kind plötzlich grippeähnliche Symptome hat.

KINDER-HAUSAPOTHEKE

Legen Sie sich eine für den Nachwuchs unzugängliche Kinder-Hausapotheke mit folgendem Inhalt zu:

  • Digitales Fieberthermometer
  • Kirschkernkissen/Wärmflasche (Achtung vor Verbrennungen!)
  • Kühlkompressen (Nicht direkt auf die Haut auflegen!)
  • Sterile Wundschnellverbände und Pflaster in versch. Größen, Wunddesinfektion, Wund- und Heilsalbe für kleinere Verletzungen
  • Schmerzmittel, fiebersenkend und entzündungshemmend (Ibuprofen, Paracetamol)
  • Hustensaft & Nasentropfen
  • Antihistamin-Gel (Insektenstiche)
  • Tropfen für Blähungen
  • Pinzette und Zeckenzange

Weitere informative Tipps der OÖG-ExpertInnen finden Sie hier. 

Erkrankt das Kind, besteht oftmals Unsicherheit, ob eine ärztliche Hilfe nötig ist oder nicht. Gerade zu den Feiertagen bietet „1450“ wertvolle 
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