Digitalisierung in Dänemark
Das "Lego-Land" der Bits und Bytes

- Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) besucht gerade mit einer OÖ. Delegation Kopenhagen.
- Foto: Land OÖ/Mayr
- hochgeladen von Thomas Kramesberger
Steuererklärungen ausfüllen, Sozialleistungen und Pensionen beantragen, Wohnbeihilfen anfordern oder mit Ämtern kommunizieren: In Dänemark braucht es dafür nur ein Handywischen oder einen Mausklick. Das kleine Land an der Nordsee hat seine öffentliche Verwaltung komplett digitalisiert und landet in internationalen E-Government-Rankings stets auf Top-Plätzen. Ein guter Grund, für eine Delegation des Landes OÖ und Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP), das "Lego-Land" der Bits und Bytes zu besuchen.
KOPENHAGEN. In Dänemark sind alle öffentlichen Dienstleistungen digital zugänglich. Nur zum Heiraten muss man selbst aufs Amt kommen, scheiden kann man sich aber digital, scherzt man im "Digital Hub Denmark" in der Hauptstadt Kopenhagen. Der Hub verbindet mehrere Ministerien mit Playern des Privatsektors. Ziel ist es, Dänemark als digitales Flaggschiff in Europa zu positionieren.
Und im Gesundheitsbereich ist dieses Flaggschiff schon ausgelaufen, während Österreich noch am Trockendock steht. Denn Krankengeschichte, Atteste, Arzttermine und Co. kann man in Dänemark kinderleicht via App abrufen, ausmachen oder einsehen. Das bringe Vorteile für Patienten und Ärzte gleichermaßen, heißt es vor Ort. Bedenken wegen der personenbezogenen Daten und was damit möglicherweise gemacht wird? In Dänemark nur eine gesellschaftliche Randnotiz. Die Dänen pflegen schon immer einen offenen Zugang zur Verarbeitung privater Daten. Staatliche Stellen und Verwaltung erfassen seit Jahrhunderten Personendaten, eine Gesundheits-App ist nur eine logische Weiterentwicklung dieses Zugangs.
Apropos Logik: Dänemark hat bereits 1995 eine erste Digitalisierungsstrategie verabschiedet, mittlerweile gibt es ein eigenes Digitalisierungsministerium. Klingt dementsprechend logisch.
Stelzer: "Freiraum für das Analoge"
Aber was kann Oberösterreich von den digitalen Dänen mitnehmen? "Dänemark ist wirklich schon sehr weit und quasi voll-digitalisiert. Wir sind auch schon weit, aber es stellt sich die Frage, inwieweit wir weiterhin Freiraum für das Analoge lassen – das passt wohl eher zu unserer Kultur", so Stelzer. Anerkennend blickt der Landeshauptmann aber auf den "Drive", mit dem die Dänen die Digitalisierung des öffentlichen Sektors voranbringen. In Oberösterreich setze man mit dem Digital Hub, den das Land an der Johannes Kepler-Uni angedockt hat, ebenfalls digitale Akzente. "Von dort kommen immer wieder Innovationen, wie Verfahrenserleichterungen oder neue Zugänge bei gewissen Abläufen", sagt Stelzer.





Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.