Marktanalyse zeigt
Generation Z will auf Skifahren nicht verzichten
Neue Generationen drängen auf die heimischen Skipisten – mit ihnen wachsen auch die Ansprüche. Speziell im Bereich der Digitalisierung sind Wintersport-Destinationen gefordert. Viel Potenzial gibt es bei Kindern mit Migrationshintergrund.
OÖ. "Wer sind unsere Gäste von morgen? Welche Erwartungen haben junge Menschen an das Skigebiet? Genau das sind die Fragen, die wir uns für die Zukunft des Skisports stellen müssen", sind sich Berg- und Seilbahnbetreiber in Oberösterreich einig. Eines vorweg: Den Skigebieten in Oberösterreich werden die Gäste nicht so bald abhanden kommen. Das zeigt eine umfassende Analyse des Marktforschungsinstituts Manova.
Natur und Freiheitsgefühl als Hauptmotive
Für manche überraschend: Der Wintersport steht bei jüngeren Menschen nach wie vor hoch im Kurs. Etwas mehr als die Hälfte aller 14 bis 25-Jährigen Österreicher hat bereits Erfahrung auf Skipisten gesammelt. Rund zwei Drittel dieser Gruppe können sich vorstellen, auch in zehn Jahren noch alpinen Wintersport zu betreiben.
Gegenargumente wie mangelhafter Naturschutz, fehlende Nachhaltigkeit oder hohe Kosten spielen laut Umfrage eine untergeordnete Rolle bei den Skigästen von morgen. Hauptmotive für das Skifahren oder Snowboarden sind das gemeinsame Naturerlebnis, das Gefühl von Freiheit und die Lust auf Geschwindigkeit und Adrenalin.
"Angebot noch besser kommunizieren"
Um als Wintersportdestination in Zukunft attraktiv zu bleiben, muss vor allem auf die Bedürfnisse junger Generationen Rücksicht genommen werden. "Digital und schnell muss es gehen", spricht Manova-Geschäftsführer Klaus Grabler den aktuellen Zeitgeist an. Gefragt seien schnelle Online-Kaufvorgänge, kurze Wartezeiten bei Seilbahnen und Liften oder auch die Verfügbarkeit von Sitzplätzen auf Skihütten. Außerdem wichtig: Attraktionen wie Funslopes, Snowparks und Möglichkeiten zum Freeriden, dem Fahren im freien Gelände.
"Positiv ist, dass wir viele dieser ausschlaggebenden Themen bereits umsetzen. Jetzt wollen wir unsere Initiativen gezielter an die junge Zielgruppe kommunizieren. Wenn junge Gäste einmal bei uns waren und die Erfahrung genossen haben, bleiben sie auch bei uns", sagt Rupert Schiefer, Vorstand der Skigebiete Dachstein West und Geschäftsführer der OÖ Seilbahnholding.
Wieder mehr Schulskikurse
Wie die Marktanalyse zeigt, ist das Interesse von Kindern mit Migrationshintergrund am Skisport groß. "Wir wissen, dass Kinder in erster Linie über die Familien zum Skisport kommen. Um die Nachfrage aufrechtzuerhalten, müssen wir auch jene Kinder ansprechen, deren Eltern keine Berührungspunkte mit dem Skisport haben", erklärt Grabler.
Rund 85.000 Freikarten für Schüler stellten das Land OÖ und die oberösterreichischen Seilbahnen im vergangenen Jahr zur Verfügung. Knapp 11.000 Kinder absolvierten einen Schulskikurs – im Jahr 2009 nahmen lediglich 7.000 Kinder an einem Schulskikurs teil, die Tendenz zeigt also nach oben.
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