Konsumentenschutz
Lebensmittelaufsicht OÖ beanstandete 14 Prozent der Proben

- Astrid Zeller, Leiterin Lebensmittelaufsicht OÖ, und Landesrat Stefan Kaineder informierten am 4. Juni über die Tätigkeiten der Lebensmittelaufsicht OÖ.
- Foto: Land OÖ
- hochgeladen von Katharina Wurzer
Der oberösterreichische Lebensmittelmarkt ist einer der am besten kontrollierten in Europa. 22.120 Betriebe sind derzeit bei der Lebensmittelaufsicht registriert. Während 2019 unter anderem Schwerpunktaktionen bei Speiseeis und Spielwaren durchgeführt wurden, sollen 2020/21 Kebabs einbezogen werden.
OÖ. Rund 4.500 Probeziehungen und knapp 8.000 Betriebskontrollen haben die Mitarbeiter der oberösterreichischen Lebensmittelaufsicht im vergangenen Jahr durchgeführt.
"Der Wunsch nach sicheren und qualitätsvollen Lebensmitteln ist ein Grundbedürfnis aller Konsumenten und Konsumentinnen. Durch die Lebensmittelaufsicht OÖ ist eine unabhängige Kontrolle gewährleistet", meint Konsumentenschutz-Landesrat Stefan Kaineder (Grüne).
Im Vorjahr wurden 150 Verstöße gegen das Lebensmittelrecht und 12 Verstöße gegen andere Gesetze und Verordnungen angezeigt. Erfreulicherweise liegt die Zahl der gesundheitsschädlichen Proben nur mehr bei acht. Darunter seien zum Beispiel ein Bleichmittel, eine Rehsalami und fertig gekochter Reis in der Gastronomie gewesen, berichtet die Leiterin der Lebensmittelaufsicht Oberösterreich Astrid Zeller. Bei als gesundheitsschädlich eingestuften Proben legt das zuständige Gericht die Strafhöhe fest.
Kontrollen von Kosmetika und Spielzeug
Das Aufgabengebiet der Lebensmittelaufsicht sei breiter als viele Menschen annehmen würden. Zum einen umfassen die Kontrollen neben der Genusstauglichkeit auch Untersuchungen auf Radioaktivität und Gentechnikfreiheit von Lebensmitteln. Zum anderen werden nicht nur Lebensmittel, sondern genauso Kosmetika und Gebrauchsgegenstände wie Küchenutensilien und Spielzeug unter die Lupe genommen. Den rechtlichen Rahmen dazu liefern EU-Verordnungen und innerstaatliche Gesetze wie das Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz, kurz LMSVG, in Österreich. Das Lebensmittelrecht definiert den Gesundheitsschutz der Verbraucher und den Schutz der Verbraucher vor Täuschung und Irreführung als seine Ziele.
14 Prozent beanstandete Proben
2019 lag die durchschnittliche Beanstandungsquote aller Proben der oberösterreichischen Lebensmittelaufsicht bei 14 Prozent. Während beim Schwerpunkt Speiseeis nur rund jede zehnte Probe beanstandet wurde, wies bei Spielzeug jede fünfte Probe Sicherheitsmängel auf. Das geht auf Daten der Österreichischen Agentur für Ernährungssicherheit, kurz AGES, zurück. Zu den häufigsten Gründen für Beanstandungen zählen darüber hinaus fehlende Kennzeichnungselemente und nicht eindeutige Angaben. Wird ein Lebensmittel oder sonstiges Produkt als "nicht sicher" eingestuft, sei es laut Zeller innerhalb von 24 Stunden vom Markt zu nehmen und zurückzurufen.
Ergebnisse fließen in weitere Arbeit ein
Aufgrund der Ergebnisse des Vorjahres wird die Lebensmittelaufsicht OÖ in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit dem Zoll versuchen, mangelhaftes Spielzeug bereits an der Grenze nach Österreich einzuziehen. Nach den schlechten Ergebnissen beim AK-Test sollen außerdem Kebabs in dem Schwerpunktaktionsplan berücksichtigt werden. Eine Herausforderung sieht Zeller derzeit noch beim Onlinehandel, wobei die AGES bereits Kontrolleinkäufe durchführe.
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