Academia Superior-Diskussion in Wels
Mit Bildung gegen Digitalisierungsängste
Zur Abschlussveranstaltung der Diskussionsreihe „Bildung.Werte.Zukunft“ lud die Academia Superior ins Erwachsenenbildungshaus Schloss Puchberg bei Wels. Beim Schwerpunkt mit dem Titel „Digitale Lebenswelten“ drehte sich alles um Bildung und Digitalisierung.
WELS. ChatGPT, das inzwischen die Abschlussprüfung an der Meduni schaffen würde, ist nur ein Beispiel für die rasante Digitalisierung. Wie die neuen Möglichkeiten im Bildungssystem sinnvoll eingesetzt werden können, darüber diskutierten auf Einladung der Academia Superior in Puchberg bei Wels: der Staatssekretär für Digitalisierung, Florian Tursky, Academia Superior-Obfrau und Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP), Dynatrace-Mitbegründerin Sok-Kheng Taing, der Landesobmann der Union Höherer Schüler Oberösterreich, Fabian Egger, und der wissenschaftliche Leiter der Academia Superior, Humangenetiker Markus Hengstschläger.
Angst vor Digitalisierung
„Digitalisierung macht den Menschen Angst“, bemerkte Tursky in seiner Keynote – und was wirke am besten gegen Angst? "Bildung und Aufklärung". Der Bund versuche österreichweit mit tausenden Workshops für die älteren Generationen ein Grundwissen im Umgang mit digitalen Werkzeugen zu schaffen. Gleichzeitig startete heuer das Pflichtfach „Digitale Grundbildung“ in Mittelschulen und AHS-Unterstufen, was auch von Unternehmerin Sok-Kheng Taing als äußerst wichtiger Schritt angesehen wird.
"Im Kindergarten beginnen"
Aber: „Wir sollten schon im Kindergarten beginnen, die Kinder an das Thema heranzuführen, und das dann über alle Schulstufen durchziehen“. Dass man bei aller Relevanz digitaler Kenntnisse die „klassischen“ Lerninhalte nicht vernachlässigen sollte, betont Bildungsreferentin Haberlander: „Es wird von mir immer ein ,pro Handschrift‘ geben“, spielt sie auf ein mehr oder minder gescheitertes „Experiment“ in Finnland an, wo nach Jahren des Tippens nun wieder auf analoges Schreiben gesetzt wird. Wichtig sei angesichts von Fake-News und täuschend echten KI-Bildern, einen reflektierten Umgang mit digitalen Medien zu vermitteln. „Man tut sich bei der Unmenge an Daten wirklich schwer zu unterscheiden, was echt ist und was nicht“, pflichtet Schülervertreter Egger bei und schildert, dass es beim Umgang damit große Unterschiede unter Schülern gebe.
Recherchierende Gesellschaft
„Wir müssen wieder zu einer recherchierenden Gesellschaft werden“, fordert Humangenetiker Hengstschläger einen mündigen Umgang mit digitalen Werkzeugen ein, anstatt der KI das Denken zu überlassen. „Das größte Potenzial einer Technologie steckt in der Interaktion mit der Intelligenz des Menschen“, meint er und betont, dass bei aller Digitalisierung auch der Ideenreichtum und die Kreativität des Menschen nicht auf der Strecke bleiben dürfen.
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