Klima
„Tropennächte“ nehmen in Oberösterreich zu

Klimaexperte Alexander Ohms und Landesrat Stefan Kaineder (Grüne) mit einer Visualisierung der zunehmenden Hitze. | Foto: Land OÖ/Seher
  • Klimaexperte Alexander Ohms und Landesrat Stefan Kaineder (Grüne) mit einer Visualisierung der zunehmenden Hitze.
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Der Sommer 2024 in Oberösterreich belegt in Sachen Hitze den dritten Platz hinter 2003 und 2019. Die absolut höchste Temperatur des Jahres wurde am 29. Juni in Weyer mit 35,6 Grad gemessen. Auffällig waren die vielen warmen Nächte.

OÖ. Der klimatologische Sommer (Juni, Juli und August) 2024 verlief in Oberösterreich mit einer Abweichung von +1,8 Grad deutlich wärmer als im Mittel der Jahre 1991-2020. Nach den Sommern 2003 (+2,2 °C) und 2019 (+2,0°C) ist das laut Land OÖ Platz drei seit Beginn der Messgeschichte vor 258 Jahren. An einzelnen Stationen war es der bislang wärmste Sommer der Messgeschichte – z. B. in Freistadt (ex aequo mit 2003) und in Linz (knapp vor 2019). Die absolut höchste Temperatur des Jahres wurde am 29. Juni in Weyer mit 35,6 Grad gemessen.

Regionale Unterschiede bei Trockenheit

Gleichzeitig sei es im Zentralraum und im Mühlviertel „viel zu trocken“ gewesen – ausgiebige Niederschläge fehlen hier seit Mitte Juli. Dagegen fiel im südlichen Bergland sowie im oberen Innviertel durch regelmäßig auftretende Gewitter ausreichend Regen, stellenweise war es sogar feuchter als üblich.

Alexander Ohms, Klimaexperte von GeoSphere Austria fasst zusammen:

"Der Sommer kam heuer eher zäh in Schwung, zeigte sich aber im Juli und vor allem im August von einer sehr heißen und regional überaus trockenen Seite. Landesweite Auffälligkeiten ergaben sich vor allem bei der Lufttemperatur mit deutlich positiver Abweichung, während die Niederschlagsmengen regional überaus unterschiedlich bilanzierten. Von größeren Unwettern wie in den anderen Bundesländern blieb Oberösterreich weitgehend verschont."

„Tropennächte“ steigern Durchschnitt

Die hohen Tagesmitteltemperaturen kommen laut Klimaexperte Alexander Ohms aber weniger durch extrem hohe Tagesmaxima zustande als vielmehr durch sehr warme Nächte – in Linz etwa seien 15 „Tropennächte“ mit einer Tiefsttemperatur höher als 20 Grad registriert worden. Die Zahl der heißen Tage mit Tagesmaxima über 30 Grad lag im Bundesland gut doppelt so hoch als im Mittel der Jahre 1991 bis 2020, an der Spitze liegen Linz und Weyer mit jeweils 29 Tagen (bis inkl. 28.08.). Nachdem es bereits im Juni mit +1,4 Grad und im Juli mit +1,9 Grad deutlich wärmer als im vieljährigen Durchschnitt war, setzte der August mit einem Wärmeüberschuss von knapp drei Grad noch etwas drauf.

Wolken verhinderten nächtliche Abkühlung

Dass ein heißer Sommer nicht unbedingt ein extrem sonniger Sommer sein muss, zeigt ein Blick auf die Sonnenscheindauer. Sie entspricht auf Oberösterreich gemittelt ziemlich genau den Mittelwerten der Jahre 1991 bis 2020. Aber gerade die stärkere Bewölkung sorgte eben für die sehr warmen Nächte, weil sie die nächtliche Abkühlung der Erdoberfläche verhindern.

"Ein Klimarekord reiht sich um den anderen und unsere Ökosysteme kommen mehr und mehr unter Druck. Lange bleibt nun nicht mehr, um eine Klimakatastrophe abzuwenden. Klar ist auch schon, dass wir bei der Klimawandelanpassung einen Zahn zulegen müssen. Vor allem der Gesundheitsschutz durch natürliche Kühlung wie Bäumen und Begrünungen unserer Städte muss viel mehr Aufmerksamkeit bekommen. Aber auch der Schutz vor immer intensiveren Unwettern und Hochwasserereignissen bekommt immer mehr Bedeutung. Renaturieren statt betonieren bewahrt uns vor den verheerendsten Auswirkungen. Nur eine intakte Natur und lebendige Ökosysteme können uns vor den fatalen Folgen Sicherheit geben",

so Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder.

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