Liebestolles Wild
In der Brunftzeit ist auf Landstraßen besondere Vorsicht geboten

- In der Rehbrunft werden Geißen von Rehböcken mit hohem Tempo vor sich hergejagt. Dieses Brunftverhalten führt dazu, dass das Rehwild deutlich öfter als zu anderen Zeiten im Jahr die Straßen überquert und somit das Risiko für Wildunfälle auch während des Tages stark erhöht wird.
- Foto: WildMedia/PantherMedia
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Mit der Rehbrunft steigt auch das Risiko von Wildunfällen im Straßenverkehr. Die Rehe laufen während dieser Zeit vermehrt über die Straßen und stellen eine potenzielle Gefahr für Lenker/innen und Fahrzeuginsassen dar.
OÖ. Infrastruktur-Landesrat Steinkellner und der oberösterreichische Landesjagdverband warnen vor potentiellen Wildunfällen und appellieren daher, besonders aufmerksam die Straßenränder im Blick zu behalten. In der Rehbrunft werden Geißen von Rehböcken mit hohem Tempo vor sich hergejagt. Dieses Brunftverhalten führt dazu, dass das Rehwild deutlich öfter als zu anderen Zeiten im Jahr die Straßen überquert und somit das Risiko für Wildunfälle auch während des Tages stark erhöht wird.
"Um die Sicherheit sowohl der Fahrzeuginsassen als auch der Wildtiere zu gewährleisten, ist es unerlässlich, das Tempo bei sommerlichen Fahrten anzupassen und die Straßenränder besonders gut im Blick zu behalten,"
warnen Landesrat für Mobilität & Infrastruktur Günther Steinkellner und Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner.
„Massive Kräfte“
Mit welcher Tierart man im motorisierten Individualverkehr kollidiert, wirkt sich natürlich auf das Ausmaß des Schadens aus. „Kommt es zur Kollision mit einem Rehbock, wirken starke Kräfte. Die Wucht, mit der ein Rehbock bei Tempo 60 in die Frontpartie eines Autos einschlägt, entspricht dem Gewicht einer ausgewachsenen Kuh - nämlich rund 800 Kilogramm“, beschreibt Mobilitäts-Landesrat Mag. Günther Steinkellner die enormen Aufprallkräfte bei Wildunfällen.
14.700 Wildtiere pro Jahr
„In Oberösterreich verlieren jährlich etwa 14.700 Wildtiere durch den Straßenverkehr das Leben. Wobei das Rehwild mit 8.280 Stück einen großen Anteil hat“, so Landesjägermeister Sieghartsleitner. Im Falle eines Zusammenstoßes mit einem Wildtier wird empfohlen stark zu bremsen, dabei das Lenkrad gut festzuhalten und es keinesfalls zu verreißen. Sollte es zu einem Wildunfall kommen, ist es wichtig, das Fahrzeug umgehend abzustellen und die Unfallstelle abzusichern. Der Oberösterreichische Jagdverband appelliert an die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer, durch erhöhte Vorsicht die Wildunfälle zu minimieren. Durch achtsames Fahren und die Einhaltung der vorgegebenen Geschwindigkeitsbegrenzungen kann ein wertvoller Beitrag zum Schutz sowohl der menschlichen Verkehrsteilnehmer als auch der Wildtiere geleistet werden.
Wildbiologe Christopher Böck:
„Wenn man ein Stück Wild sieht, wie es die Straße überquert, sollte man immer bedenken, dass meist ein oder zwei andere folgen können. Gerade bei Rehen in der Brunft ist dies zu erwarten.“
Wildwarner senken Unfallrisiko um bis zu 95 Prozent
Eine effiziente und durchaus innovative Maßnahme, welche die Verkehrssicherheit steigert, wurde mit dem Projekt Wildschutz eingeleitet. Dabei handelt es sich um die konsequente Anbringung von optischen und akustischen Wildwarngeräten entlang der Landesstraßenzüge.

- V. l.: Leiter der Abteilung Straßenneubau und -erhaltung Christian Dick, Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner, Landesrat Günther Steinkellner; LJV Geschäftsführer Christopher Böck und Erich Gösweiner von der Straßenmeisterei Kremsmünster zeigen Wildwarngeräte.
- Foto: Land OÖ/Kauder
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„Das Projekt ist ein großer Erfolg. An zahlreichen Straßenabschnitten konnte durch die Anbringung von Wildwarnern die Anzahl an Unfällen bereits stark reduziert werden. Durchschnittlich werden jährlich rund 30 Kilometer des oberösterreichischen Landesstraßennetzes mit optischen und akustischen Wildwarngeräten ausgerüstet. Dadurch wird die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer deutlich erhöht und potentielles Tierleid minimiert“,
unterstreicht Steinkellner abschließend.


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