Ärztekammer OÖ
Oberösterreich gehen die Ärzte aus – mehr Ausbildungsplätze gefordert

Ärztekammer OÖ-Präsident Peter Niedermoser hofft mit den "Big Playern", also Krankenkassen, Bund, Land und Universitäten, gemeinsame Lösungen zu finden. | Foto: Balon
  • Ärztekammer OÖ-Präsident Peter Niedermoser hofft mit den "Big Playern", also Krankenkassen, Bund, Land und Universitäten, gemeinsame Lösungen zu finden.
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Die teils schlechte Versorgung im niedergelassenen Bereich wird sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen. Die Ärztekammer fordert gemeinsame Lösungen der "Big Player" und mehr Ausbildungsplätze. 

OBERÖSTERREICH. Die Ärztekammer Oberösterreich wird nicht müde auf den akuten Ärztemangel in unserem Land aufmerksam zu machen. Bundesweit sind mehr als 100 Hausarzt-Praxen unbesetzt, inklusive aller Fachrichtungen sind es allein in OÖ 55. Die Situation wird sich in Zukunft noch weiter verschärfen, denn aktuell sind bereits 3.474 Ärztinnen und Ärzte in Österreich über dem gesetzlichen Pensionsalter – in den nächsten zwölf Jahren werden nochmals 17.310 hinzukommen. 

Viele wandern ins Ausland ab

Doch wo liegen die größten Problemfelder? Eine der Hauptursachen ist, dass Österreich für angehende Medizinerinnen und Mediziner kein attraktiver Arbeitsort zu sein scheint. Rund 20 Prozent der Studierenden kommen aus Deutschland, diese gehen aber nach Beendigung des Studiums meist in ihr Heimatland zurück. Die Zahl der Österreicherinnen und Österreicher, die für ein Medizin-Studium zugelassen werden, ist seit vielen Jahren rückläufig. Erschwerend kommt hinzu, dass viele junge Ärzte nicht mehr Vollzeit arbeiten wollen und sich dadurch die Personalsituation weiter verschärft. 

Effektive Planung gefordert

Um für die Zukunft bestmöglich gegensteuern zu können, fordert die Ärztekammer OÖ eine genaue Planung des mittel- und langfristigen Bedarfs an Gesundheitspersonal. Dafür braucht es alle großen "Player" auf einem Tisch. "Wir schlagen eine Planungskommission auf Landesebene vor, wie es etwa beim Stellenplan für den niedergelassenen Bereich sowie bei der Spitalsplanung bereits der Fall ist. Hier sollten Vertreter der Universitäten, der Sozialversicherungen, Land, Bund und Ärztekammer in regelmäßigen Abständen zusammen kommen. In einem weiteren Schritt müssten dann die Ergebnisse aller Bundesländer-Kommissionen zusammengeführt werden“, sagt Felix Wallner, Kammeramtsdirektor der OÖ-Ärztekammer.

Mehr Ausbildungsplätze

Laut Ärztekammer-Präsident Peter Niedermoser sei es wenig sinnvoll, zu wenig oder auch zu  viele Ärztinnen und Ärzte in das System zu bringen - aus diesem Grund wurde ein Simulationsmodell geschaffen, das einen Mangel oder Überschuss an Ärzten erkennt. Anhand der vorliegenden Ergebnisse scheint klar zu sein, dass die aktuellen 8.400 Ausbildungsstellen in den nächsten zehn Jahren auf bis zu 9.600 Stellen erhöht werden müssen – so könnte man den zahlreichen Pensionierungen in Zukunft entgegenwirken. Simulationesexperte Niki Popper sieht darin nur eine vorübergehende Maßnahme: "In zehn Jahren werden sich die Zahlen wieder leicht erholen. Ab 2030 reichen - was die Allgemeinmedizin betrifft - dann wieder die aktuellen Ausbildungskapazitäten von 1.600 Stellen."

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