IFN Holding bilanziert
2,4 Prozent Umsatzrückgang „in Summe okay“

IFN-Miteigentümer und Unternehmenssprecher Christian Klinger mit Finanzvorstand Johann Habring (r.). | Foto: IFN Holding AG
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Angesichts der aktuellen Marktumwälzungen und teils starken Rückgängen in verschiedenen Bereichen gibt sich die IFN Holding mit einem 2,4-prozentigen Umsatzrückgang zufrieden – auch, weil pessimistischere Prognosen nicht eingetroffen sind.

TRAUN. Die IFN (Internationales Fensternetzwerk) Holding, mit Hauptsitz in Traun, hat die zuletzt kommunizierten Prognosen übertroffen und im vergangenen Jahr 841 Millionen Euro umgesetzt. Damit ging der Umsatz 2023 im Vergleich zu 2022 um 2,4 Prozent zurück – prognostiziert waren 5,0 Prozent. „Für uns ist das in Summe okay“, kommentiert Finanzvorstand Johann Habring den ersten negativen „Knick“ in der Umsatzkurve der Holding seit 2014. Mit einem EBIT in Höhe von 44 Millionen Euro wuchs das Eigenkapital um sieben Prozentpunkte auf 61,7 Prozent bzw. absolut auf 337 Millionen Euro. 

„In Anbetracht der Branchenlage blicken wir auf ein für uns sehr zufriedenstellendes Jahr zurück. Unsere Umsatzentwicklung im vergangenen Jahrzehnt kannte nur die rasante Aufwärtsbewegung. Dass wir nun in einem rückläufigen Markt und global herausfordernden Zeiten Stabilität bewiesen haben, macht uns stolz und war nur durch unseren starken Zusammenhalt innerhalb der IFN-Familie möglich“,

fasst Finanzvorstand Johann Habring zusammen.

Online-Fensterhandel legt zu

Die neun Unternehmen der Holding, Internorm, Topic, GIG, HSF, Schlotterer, Kastrup, Skaala, Skanva und Neuffer, sind in verschiedenen europäischen Märkten und unterschiedlichen Marktsegmenten tätig. Dadurch haben manche mehr und manche weniger mit den aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen zu kämpfen. Ein Umsatzplus konnten im vergangenen Geschäftsjahr nur zwei erwirtschaften: Neuffer (Online-Fensterhandel, +55%) und Internorm (Fenster und Türen, +1%). Der oberösterreichische Fassadenspezialist GIG steigerte zwar die Betriebsleistung um 44 Prozent, sei aber inflationsbedingt zum „Problemkind“ in Sachen Ertrag geworden, da man gestiegene Kosten großteils nicht an die Kunden weitergeben habe können.

Neubau schrumpft, Sanierung wächst

Eine Entwicklung trifft alle Unternehmen der Holding gleichermaßen: Das Geschäft verlagert sich vom stark rückläufigen Neubau zur Sanierung. Gemäß Marktprognosen von Euroconstruct wird der Rückgang der fertiggestellten Wohneinheiten in fast allen europäischen Ländern im Jahresvergleich von 2025 zu 2021 im deutlich zweistelligen Bereich liegen, in Österreich sogar bei 28,3 Prozent. Durch das wachsende Sanierungsgeschäft erwartet man sich aber insgesamt ein leichtes Marktwachstum. Was Österreich betrifft, betonte IFN-Miteigentümer und Unternehmenssprecher Christian Klinger bereits mehrfach, wie zufrieden man mit den aktuell verfügbaren Sanierungsförderungen sei. Das Förderbudget für thermische Optimierungen der Gebäude – inklusive Heizungstausch – ist hierzulande für 2024 mit 1,25 Milliarden Euro so hoch dotiert wie nie zuvor.

75 Prozent der Gebäude nicht thermisch saniert

Neben dem großen, noch kaum ausgeschöpften Sanierungspotenzial – 75 Prozent der Gebäude in Europa sind laut Klinger nicht thermisch saniert – sieht der Unternehmenssprecher klimawandelbedingt „enormes Potenzial“ im Bereich Sonnenschutz:

„Wir müssen uns mit den veränderten klimatischen Bedingungen auseinandersetzen und unser Leben ein Stück weit anpassen. Das gilt auch für uns als Unternehmensgruppe. Der Schutz vor sommerlicher Überhitzung wird in den nächsten Jahren massiv an Bedeutung gewinnen, aber auch die anderen Elemente der Gebäudehülle müssen adaptiert werden. Langlebigkeit und auf Extremwetterereignisse angepasste Produkte stehen aus unserer Sicht im Fokus. Der Bedarf an thermischer Sanierung wird sowohl aus energetischer als auch aus raumklimatischer Sicht speziell im Sommer enorm wachsen“,

prognostiziert Klinger.

Man wolle sich an die verändernden Rahmenbedingungen zügig anpassen, neue Anforderungen antizipieren und mit qualitativen Innovationen darauf reagieren. „In allen neun IFN-Unternehmen sehen wir dafür sehr viel Potenzial und werden gemeinsam an einem Strang ziehen, um dieses auszuschöpfen. Denn wir wollen das Internationale Fensternetzwerk klimafit in die Zukunft bringen“, so Klinger.

Insgesamt 46 Millionen Euro Investitionen

Rund 46 Millionen Euro sollen heuer in ausgewählte Unternehmen der Holding investiert werden. Mehr als die Hälfte davon landen bei Internorm (Fenster und Türen), acht Millionen Euro bei Schlotterer (Sonnenschutz), sechs bei HSF (Fenster und Türen). Sieben Millionen Euro verteilen sich in sonstige Bereiche.

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