Energielenkungsbeirat tagte in Linz

Achleitner: Übergewinnsteuer behindert Netzausbau

In Linz tagte am 6. Oktober der OÖ. Landes-Energielenkungsbeirat. Landesrat Markus Achleitner und E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch gaben einen Überblick über die besprochenen Themen.

LINZ. Die Energieversorgung bleibe für OÖ als führendes Industrie- und Wirtschaftsbundesland nach wie vor ein bestimmendes Thema, so Landesrat Markus Achleitner (ÖVP) – Maßnahmen wie der Ausbau und die Modernisierung des Stromnetzes bzw. die Erweiterung  der elektrischen infrastruktur sowie die Integration des Gasnetztes, um die Sektorkopplung zu fördern, seien unerlässlich.

„Um zukunftsfähig zu bleiben muss investiert werden: Die Investitionen bewegen sich allein in den OÖ. Stromnetz-Masterplanprojekten in der Größenordnung von ca. 1,7 Mrd. Euro im Zeitraum bis 2032. Dazu kommen additiv die Investitionen in das Niederspannungsverteilnetz. Hier hat sich die Zahl der Baumaßnahmen innerhalb des letzten halben Jahres alleine um weitere 21 Prozent erhöht, konkret beispielsweise von 750 auf 912 Baumaßnahmen auf der Niederspannungsebene der Netz Oberösterreich GmbH“,

betont Achleitner.

Kontraproduktiv sei die Übergewinnsteuer, die Energieversorger an den Bund abliefern müssen: „Jede Million, die wir den Energieversorgern nehmen, fehlt für den Netzausbau“, so Achleitner, der ein unbedingtes Auslaufen dieser Steuer mit Ende des Jahres fordert.

„Viele Projekte bereits am Laufen“

Rund 40 Prozent des Endenergieverbrauchs entfallen in Oberösterreich auf den produzierenden Sektor. Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen ist daher für den Standort Oberösterreich ein wichtiges Potenzial, um dort fossile Energieträger zu ersetzen. Als hochwertiger und gut speicherbarer Energieträger soll Wasserstoff dort eingesetzt werden, wo viel Wärmeenergie notwendig ist und/oder die Möglichkeiten der Elektrifizierung begrenzt sind. Vorerst kann für den Wasserstofftransport das bestehende Gasnetz genutzt werden, auf längere Sicht muss aber auch in diese Infrastruktur viel investiert werden. „Erfreulich ist hier, dass die Energie AG und die Linz AG heute in der Sitzung des Landesenergielenkungsbeirates auch darauf verwiesen, dass in Oberösterreich viele Projekte bereits im Laufen, während andere Regionen noch in der Planungs- bzw.- Absichtserklärungsphase sind. Das schafft für Oberösterreich einmal mehr einen Vorsprung“, unterstreicht Achleitner.

Gasspeicher fast voll

E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch gibt Eingangs eine Information, die die Massen erst seit einem Jahr wirklich interssiert: „Die Gasspeicher sind bereits jetzt zu mehr als 95% gefüllt, das sind 93,0116 TWh“ – einmal mehr ruft er auch zum Energiesparen auf. Etwa die Hälfte des heuer eingekauften Gases komme aus Russland. Alternativen, etwa norwegisches Gas, gäbe es zwar, würden aber zu viel Kosten und es würde nur dann auf sie zurückgegriffen werden, wenn Russland aus irgendeinem Grund nicht mehr liefern sollte.