AMS OÖ
Arbeitslose schneller vermitteln

Im Fokus des AMS stehen nicht mehr nur die Arbeitslosen. Unternehmen bekommen Unterstützung beim Recruiting. So soll künftig das volle Arbeitskräftepotenzial ausgeschöpft werden.  | Foto: AMS/Fotostudio B&G
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  • Im Fokus des AMS stehen nicht mehr nur die Arbeitslosen. Unternehmen bekommen Unterstützung beim Recruiting. So soll künftig das volle Arbeitskräftepotenzial ausgeschöpft werden.
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Für Förderangebote stehen dem Arbeitsmarktservice OÖ (AMS OÖ) heuer 153,2 Millionen Euro zur Verfügung. 2022 waren es noch 188,5 Millionen. Die derzeitige Lage am Arbeitsmarkt, der in Oberösterreich von einem Arbeitskräftemangel geprägt ist, verlange eine Umorganisation des AMS.

OÖ. Eingespart werde laut Landesgeschäftsführer Gerhard Straßer nicht an der Qualität. Strategische Maßnahmen sollen das vorhanden Arbeitskräftepotenzial optimal ausschöpfen. Es wird auf „Early Intervention“ gesetzt, was eine schnellere Vermittlung von Arbeitssuchenden verspricht. Wo es möglich ist werden Arbeitslose unmittelbar nach einer Arbeitslosenmeldung weitervermittelt. Straßer erwartet sich dadurch eine deutliche Dynamisierung der Vermittlungsmöglichkeiten des AMS:

„In Zeiten des Wettbewerbs um Arbeitskräfte müssen Betriebe schneller entscheiden und das AMS OÖ unterstützt dabei und wird das Tempo erhöhen.“

Skills und Kompetenzen zählen

Künftig zählen auch nicht mehr ausschließlich die formalen Kriterien. Die Vermittlung wird in Richtung Kompetenzen und persönliche Skills umgestellt. Ausbildungen werden kompakter und kürzer ausfallen, für „lernferne“ Menschen gibt es individuelle Kursinhalte. Aufgrund der starken Nachfrage, sei es schwieriger geworden, Arbeitssuchende für längerfristige Schulungen zu gewinnen.

Um die Services rasch und treffsicher anbieten zu können, wird in allen Geschäftsstellen ein Erst-Service eingeführt, ebenso eine klare Trennung zwischen Termin- und Spontanbetrieb.

Die budgetären Kürzungen seitens des Bundes betrachtet Stefan Guggenberger, ÖGB-Landessekretär, als kritisch, begrüßt aber die zukunftsorientierten Änderungen der Organisationsstrukturen und sieht Potenzial:

„Arbeitssuchende brauchen eine wertschätzende, persönliche Beratung, um Kompetenzen, aber auch Einschränkungen einschätzen zu können.“

Veränderte Rolle des AMS

Mit mehr als 700.000 unselbstständig Beschäftigten stehen in Oberösterreich so viele Menschen in einem Dienstverhältnis wie nie zuvor. In den nächsten zwölf Jahren werden österreichweit 540.000 Fach- und Arbeitskräfte in allen Bereichen fehlen. Aktuell kommen auf jeden Arbeitslosen zwei Jobangebote. Das verändert auch die Rolle des AMS. Im Fokus steht nicht mehr die Verwaltung von Arbeitslosigkeit, sondern die Ausschöpfung des Arbeitskräftepotenzials in Oberösterreich.

„Für Unternehmen mit Personalbedarf setzen wir auf gezielte, individuelle Betreuungsstrategien“, erläutert Iris Schmidt, stellvertretende AMS-Landesgeschäftsführerin, die ab Mai Gerhard Straßers Nachfolge als AMS-Chefin antreten wird. .

Die AMS-Mitarbeiterinnen und MItarbeiter schnüren gemeinsam mit den Firmen ein Gesamtpaket, um das Recruiting zu verbessern.

„Das AMS muss die ausreichend hohen Budgetmittel, die sich in diesem Jahr analog dem Rückgang der Arbeitslosigkeit um rund 20 Prozent reduzieren, für ein zukunftsorientiertes und effizientes Arbeitsmarktmanagement einsetzen“, sagt Thomas Buchegger von der Industriellenvereinigung OÖ, Referent für Bildungs-, Arbeits- und Sozialpolitik.

Für ihn brauche es neben dem Abbau bestehender Langzeitarbeitslosigkeit und der Qualifizierung von Asylberechtigten auch qualifizierte Zuwanderung. Beschäftigungsfördernde Maßnahmen, wie Eingliederungsbeihilfe und Kombilohn, müssten weiter gestärkt werden.

AMS-Strategieprogramm

Für die aktuellen Herausforderungen rüstet sich das AMS OÖ mit einem fünfteiligen Strategieprogramm:

  • Alternative Vermittlungs- und Beratungsformen
  • 
Zusammenarbeit in der Jugendberatung 

  • Neue Kursdesigns für lernferne Menschen 

  • Datenqualität als Basis künftiger Entwicklungen 

  • Mitarbeitende optimal einsetzen
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