Internorm-Bilanz
Fensterhersteller trotz Krise erfolgreich

Für 2021 plant Internorm ein Investitionspaket in Höhe von 32 Millionen Euro.
 | Foto: Internorm
3Bilder
  • Für 2021 plant Internorm ein Investitionspaket in Höhe von 32 Millionen Euro.
  • Foto: Internorm
  • hochgeladen von Marlene Mülleder

Die Internorm International GmbH bestätigte im herausfordernden Geschäftsjahr 2020 die Vorjahresergebnisse und verstärkte damit weiterhin ihre europaweite Markenführerschaft. Der österreichische Fenster- und Türenhersteller legte im Auftragseingang um 1,5 % zu und erreichte mit 368 Millionen Euro beinahe den Umsatz aus dem Jahr davor (371 Millionen).

OÖ. Ein entscheidender Stabilitätsfaktor für Internorm ist die hundertprozentige Made in Austria-Philosophie, wodurch die Lieferketten auch während der Pandemie vollständig aufrechterhalten wurden. Vor allem am DACH-Markt punktete das Familienunternehmen mit innovativen Produkten im Bereich der thermischen Sanierung. Aktuell beschäftigt Internorm weltweit 1.974 Personen, 68 mehr als im Vorjahr. Für 2021 ist ein Investitionspaket in Höhe von 32 Millionen Euro geplant, um sich für die Zukunft bestens aufzustellen.

Umsatz in Deutschland ausgebaut

Internorm verbuchte 2020 in allen drei deutschsprachigen Märkten Zuwächse. Im Heimatmarkt Österreich legte der Trauner Fensterhersteller um 3,5 Prozent beim Auftragseingang zu. Sowohl mengen- als auch wertmäßig hat Internorm damit in Österreich seine Marktführerschaft ausgebaut. Im DACH-Raum verzeichnete Internorm eine Umsatzsteigerung von 2,2 Prozent und im Auftragseingang von 5,8 Prozent mit konstanten Zuwächsen. Vor allem in Deutschland konnte Internorm mit einer Umsatzsteigerung von knapp sieben Prozent die Marktanteile weiter ausbauen.

Rückgänge in anderen Nachbarländern

Die von den Folgen der Corona-Pandemie – auch wirtschaftlich – stark betroffenen Länder wie Italien, Frankreich und UK verzeichneten hingegen Umsatzrückgänge zwischen vier und 14 Prozent, da vor allem im Frühling 2020 nahezu alle wirtschaftlichen Tätigkeiten zum Erliegen kamen.

„Wir sind sehr froh, dass wir als Familienunternehmen in einem herausfordernden Jahr Stabilität bewiesen haben. Dank unserer 100 Prozent Made in Austria-Strategie und der damit einhergehenden hohen Lieferunabhängigkeit, konnten wir unsere Position als Europas führende Fenstermarke festigen. Durch die Corona-Pandemie rückten Themen wie Wohnkomfort, Energieeffizienz und Wohngesundheit in den Fokus, die sich in verstärkten Sanierungstätigkeiten widerspiegeln“, sagt Internorm-Geschäftsführer Marketing & Vertrieb Johann Brandstetter.

Fenstermarkt wieder im Aufschwung

Neben der verstärkten Sanierungsbereitschaft sind die Prognosen auch im Neu- und Objektbau für den europäischen Fenstermarkt laut aktuellen Branchenstudien wieder positiv. Nach einer pandemiebedingten Stagnation 2020 wird für das laufende Geschäftsjahr im DACH-Raum ein Wachstum von 4,4 Prozent vorhergesagt, für 2022 rund 3,4 Prozent. Die ersten Indikatoren des laufenden Geschäftsjahres bei Internorm sind ebenfalls vielversprechend: In den ersten drei Monaten stiegen die Umsatzzahlen im Vorjahresvergleich um rund 16 Prozent, der Auftragseingang verzeichnete einen Zuwachs von rund 19 Prozent. Die Exportquote von Internorm lag 2020 wie im Vorjahr bei 58 Prozent. Aufgrund eines pandemiebedingten temporären Produktionsrückganges blieb der Gesamtumsatz mit 368 Millionen im Vergleich zu 371 Millionen Euro im Jahr 2019 nahezu unverändert.

Erfolgreich durch die Krise 

Nicht nur die Produktionstiefe und Lieferunabhängigkeit von Internorm waren ausschlaggebend für eine hohe Krisenstabilität. Auch Lösungen in der Organisationsstruktur halfen im vergangenen Geschäftsjahr. Nach einer schnell endenden Phase der Kurzarbeit, je nach Tätigkeitsgebiet zwischen einem und drei Monaten, richtete sich der Blick durchwegs positiv nach vorne. Die Produktion konnte dank strengen Hygienekonzepten durchgehend weiterlaufen und für rund 400 Mitarbeiter wurde innerhalb kürzester Zeit auf Home-Office umgestellt. Um sich für die Herausforderungen der Zukunft zu rüsten, wurden 68 neue Mitarbeiter eingestellt. Der Mitarbeiterstand liegt vollzeitäquivalent aktuell bei 1.974.

32 Millionen Euro Investitionen geplant

Um für die weiteren Herausforderungen der Zukunft gerüstet zu sein, plant Internorm für das Geschäftsjahr 2021 ein umfassendes Investitionspaket von 32 Millionen Euro in Anlagen, Produktinnovationen und Digitalisierungsmaßnahmen.

„Mit unserer hohen Eigenkapitalquote sind wir in einer guten Ausgangslage, um antizyklisch zu investieren und anschließend durchstarten zu können. Wir sind in der glücklichen Lage, dabei nicht auf Banken angewiesen zu sein. In Zeiten wie diesen zahlt sich die Strategie, das Geld im Unternehmen zu belassen, aus“, so Internorm-Miteigentümer und Unternehmenssprecher Christian Klinger.

Knapp 12 Millionen Euro sind dabei für die Erweiterung des Werks in Sarleinsbach geplant, welches die regionale Wertschöpfung von Internorm weiter erhöhen wird. Zudem steht der Ausbau des Internorm-Fensterservice im Fokus, der weitere Arbeitsplätze in Krisenzeiten schafft und bestehende sicherstellt. Das Ziel ist dabei, das Dienstleistungsangebot im Bereich Fensterservice flächendeckend auszubauen und die Montagekapazitäten zu erhöhen sowie einen markenneutralen Reparaturservice fest zu verankern. Von 2010 bis 2020 realisierte der oberösterreichische Fensterhersteller Investitionen von exakt 203 Millionen Euro.

Konjunktur beleben, Klimaziele erreichen

In Krisenzeiten sind positive Wirtschaftsimpulse gefragter denn je. Gerade jetzt gäbe es einen passenden politischen Hebel, der einerseits die Konjunktur belebt und andererseits zum Klimaschutz beiträgt: Durchdachte Förderungen im Bereich der thermischen Gebäudeoptimierung. Gleichzeitig würde eine Steigerung der Sanierungsquote und die damit einhergehenden CO2-Reduktionen drohende Strafzahlungen durch eine Verfehlung der Klimaziele für Österreich entscheidend verringern. Laut dem Statistik Austria Mikrozensus von 2018 steht in Österreich einem Sanierungspotenzial von rund 2,5 Millionen Wohneinheiten eine Sanierungsquote von nicht einmal einem Prozent gegenüber.

Internorm-Miteigentümer Christian Klinger: „Potenzial gibt es mehr als genug, die Ziele sind definiert, aber die Politik muss endlich in Schwung kommen! Corona darf keine Ausrede für das Nicht-Erreichen der Klimaziele sein. Was wir brauchen sind zielgruppengerechte, langfristig ausgerichtete und schnell wirkende Förderungen. Es gibt in Krisenzeiten kaum einen einfacheren Hebel, um die Wirtschaft mit regionaler Wertschöpfung anzukurbeln und gleichzeitig mit sinnvollen Investitionen im Bereich Klimaschutz voranzukommen.“

Jubiläumsjahr: 90 Jahre Internorm

Vorankommen möchte Internorm auch im nächsten Jahrzehnt der eigenen Firmengeschichte, die mittlerweile stolze 90 Jahre zählt. „Wir möchten unser Know-how im Bereich der digitalen Beratung speziell in der aktuellen Lage, aber auch langfristig zielgerichtet nutzen und weiter ausbauen. Auch auf Produktseite sollten vor allem in Zeiten des Klimawandels Fenster das Klimamanagement in Zukunft selbst übernehmen, beispielsweise Lüftung, automatisierter Sonnenschutz sowie Wärme- und Kältedämmung. Internorm ist auch für das nächste Jahrzehnt der Unternehmensgeschichte hervorragend aufgestellt und wir sind uns sicher: Die Zukunft des Fensters kommt aus Österreich“, resümiert Klinger.

Anzeige
1:46
1:46

WKOÖ Maklertipp
Rechtsschutzversicherung: Sichern Sie Ihr Recht!

Eine Rechtsschutzversicherung schützt Sie vor den Folgen von vielen möglichen Konfliktfällen – vor allem finanziell.  Es gibt viele Gründe für einen Streit vor Gericht: Angenommen, Ihr Vermieter erhöht den Mietzins in ungerechtfertigter Weise, Ihr Hund läuft einem Biker vor das Rad, Ihnen wird nach einem Verkehrsunfall das Schmerzensgeld verwehrt oder Ihr Arbeitgeber zahlt die Überstunden nicht. Von all diesen Fällen haben Sie schon gehört oder Sie haben sogar schon selbst eine solche oder eine...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Oberösterreich auf MeinBezirk.at/Oberösterreich

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau auf Facebook: MeinBezirk.at/Oberösterreich - BezirksRundSchau

BezirksRundSchau auf Instagram: @bezirksrundschau.meinbezirk.at

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus deinem Bezirk und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.