Wirtschaftskammer OÖ warnt
"Firmen wandern ab, wenn Energiepreise nicht sinken"

- Die Wirtschaftskammer fordert einen stärkeren Windkraft-Ausbau in Oberösterreich.
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"Die Rahmenbedingungen am Standort Österreich stimmen nicht mehr", mahnt Wirtschaftskammer OÖ-Präsidentin Doris Hummer. Sie und WKOÖ-Direktor Gerald Silberhumer fordern deshalb eine Konjukturpaktet für den Hochbau, ein Absenken der Lohnnebenkosten und kritisieren die hohen Energiepreise. In Oberösterreich müsse zudem die Windkraft viel stärker ausgebaut werden.
OÖ. Hummer drängt darauf, die Investitionstätigkeit in Österreich wieder anzukurbeln. "Die Unternehmen sehen derzeit keine Wege, um gesichert zu investieren. Parallel dazu werden staatliche Investitionen in die Infrastruktur zurückgefahren. Das ist toxisch für jeden Wirtschaftsstandort", so die WKOÖ-Chefin. Laut ihrer Berechnung bräuchte es 60 bis 70 Milliarden Euro, um die Infrastruktur in Österreich fit für die digitale und ökologische Transformation zu machen.
Unmittelbar brauche es aber von der neuen Bundesregierung ein Konjunkturpaket – speziell für den Hochbausektor. Die Lohnnebenkosten müssten runter und die Förderungen via Gießkanne, Stichwort: Klimabonus, seien einzustellen.
Besonderer Dorn im Auge sind der WKOÖ die hohen Energiepreise. Trete die neue Bundesregierung bei den Strom- und Gaspreisen nicht massiv auf die Bremse, "müssen wir mit großflächigen Abwanderungen rechnen", so WKOÖ-Direktor Silberhumer. Konkret plädiert die WKOÖ dafür, die Elektrizitäts- und Erdgasabgabe ein weiteres Jahr zu verlängern, die Ernueuerbaren-Förderpauschale 2025 auszusetzen und die CO2-Bepreisung einzufrieren. Außerdem müsse Druck auf Deutschland ausgeübt werden, damit sich die Gasspeicherumlage nicht ab 1. Jänner erneut erhöhe.
WKOÖ: "Oberösterreich braucht mehr Windkraft"
In Oberösterreich sehen Hummer und Silberhumer die Landesregierung gefordert. Einerseits müsse Verkehrslandesrat Günther Steinkellner "für eine Lösung" beim leidigen Thema Donaubrücke-Mauthausen sorgen. Andererseits müsse die Windkraft in Oberösterreich viel stärker als bisher ausgebaut werden – das Ausbaupotenzial sei da, speziell in dünn besiedelten Regionen. Angesprochen auf ein geplantes Windkraft-Projekt in Sandl (Bezirk Freistadt), das kürzlich ins UVP-Verfahren ging und nun - wie medial kolportiert wurde, wegen der geplanten Windkraft-Zonierung in OÖ einer ungewissen Zukunft entgegenblickt, sagt Hummer: "Wir sind als Wirtschaftskammer für den Ausbau der Windkraft und sind auch bei diesem Projekt involviert und begleiten mit unserem Standortanwalt die Projektwerber. Ich halte aber sehr wenig von diesen roten Zonen, es wäre klüger, Zonen auszuweisen, in denen solche Projekte sofort umsetzbar sind. Das würde uns viel Arbeit ersparen".

- Doris Hummer und Gerald Silberhumer.
- Foto: Wiesler
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