Arbeiterkammer Oberösterreich
Kaufkraft ist um 3,2 Prozent gesunken
Laut der Arbeiterkammer OÖ lässt die Teuerung die Einkommen um drei Prozent schrumpfen. Ein deutliches Lohn- und Gehaltsplus sei deshalb dringend erforderlich.
OÖ. Nach Angaben der Statistik Austria klagten im ersten Quartal 2022 mehr als ein Drittel der österreichischen Haushalte über Einkommensverluste in den vergangenen zwölf Monaten. Aktuelle Einkommensdaten zeigen, dass die Einkommen preisbereinigt um drei Prozent weniger wert geworden sind. "Der Kaufkraftverlust muss durch kluge, wirksame Maßnahmen der Politik abgefedert werden. Zudem braucht es eine kaufkraftsteigernde Erhöhung der Lohn- und Gehaltseinkommen", sagt AK OÖ-Präsident Andreas Stangl.
Sinkende Lohnquote
Nach Ansicht der AK OÖ seien die Früchte des wirtschaftlichen Aufschwungs unausgewogen verteilt. So würden von 2020 - 2022 die Gewinne (ohne Abschreibungen) gesamtwirtschaftlich nominell um 15,6 Prozent wachsen, während die Entgelte für Arbeitnehmer (inklusive aller Versicherungsabgaben) nur um 12,6 Prozent angestiegen wären. Dies hätte als Resultat eine sinkende Lohnquote zur Folge, so die Arbeiterkammer.
Stagnierende Einkommen
Die Einkommenslage hat sich für die Arbeitnehmer in den vergangenen zwei Jahrzehnten nur unwesentlich verbessert. Laut (vorläufigen) Daten betrug das mittlere (Median-)Einkommen in OÖ im ersten Halbjahr 2022 knapp 2.685 Euro brutto. Aufgrund der Teuerungswelle ist nun der oberösterreichische Medianwert (Mittelwert) um 3,2 Prozent geringer als im ersten Halbjahr 2021 – die Kaufkraft ist also um 3,2 Prozent gesunken. "Wohlstand muss endlich gerecht verteilt werden", fordert deshalb Stangl. Gelingen soll dies durch wirksame, preisdämpfende Maßnahmen, einer gerechten Abgeltung der kalten Progression, dem Abschöpfen von Übergewinnen und einem armutsfesten Sozialsystem.
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