Neuer Leistungsindex
Österreich steht im internationalen Vergleich gut da
Ein internationaler Leistungsvergleich lässt Österreich gar nicht so schlecht da stehen. Wenn es nach der Wirtschaftskammer OÖ geht sollten wir uns darauf aber nicht ausruhen.
OÖ. Ein neuer von verschiedensten Indikatoren beeinflusster Leistungsindex bescheinigt Österreich unter 18 europäischen Ländern den fünften Platz und setzt uns in eine Leistungsgruppe mit den skandinavischen Ländern. Besonders bemerkenswert dabei ist die Diskrepanz zwischen mäßig ausgeprägten Leistungsanreizen und einem hohen Wert bei Realisierungen – sprich, würde in Österreich nur an ein paar Schrauben auf der Anreizseite gedreht, so wäre wohl auch der erste Platz nicht mehr weit. Nachteil: Fehlen langfristig die Anreize, so wird auch der Output zurückgehen, warnt Studienautor Christoph Schneider, Geschäftsführer des Economica Instituts für Wirtschaftsforschung.
Lohnnebenkosten um 10 Prozent senken
Negativ wirken vor allem Steuern und Abgaben, insbesondere Lohnnebenkosten, aber auch die Regulatorik bzw. Bürokratie. Konkret schlägt WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer eine Reduktion des Arbeitslosenversicherungsbeitrages von aktuell 5,9 auf 3 Prozent vor. Außerdem solle der Familienlastenausgelichsfons (Flaf) künftig lieber aus den Steuereinnahmen des Staates finanziert werden und nicht über die Lohnnebenkosten. Letztere sollen alles in allem um rund 10 Prozent fallen – auch um die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes wieder zu verbessern.
„Unser Land braucht jetzt maßgebliche Veränderungen, um im internationalen Wettbewerb der Standorte konkurrenzfähig zu bleiben.“
Doris Hummer, WKOÖ-Präsidentin
Umsatzgrenze für Pauschalierungen anheben
Um Bürokratie abzubauen, fordert die WKOÖ ein Anheben der Umsatzgrenze für die Betriebsausgaben- und die Vorsteuerpauschalierung von aktuell 220.000 auf 400.000 Euro. Mehr Schwung für den Standort soll auch eine neu aufgelegte Investitionsprämie bringen: „Bei deren Ausgestaltung ist an Förderungen von Betriebsgebäudeinvestitionen, aber auch an künftige energetischer Sanierungsmaßnahmen zu denken“, so Hummer.
Leistungsbilanz der WKOÖ: Mehr Beratungen bei Arbeitsrecht und Gründungen
Die von Direktor Gerald Silberhumer präsentierten Zahlen zum Leistungsbericht der WKOÖ bescheinigen übrigens auch der Kammer eine gute Leistung: Das Serviceangebot der WKOÖ wird von den Mitgliedern mit der Schulnote 1,1 bewertet. Insgesamt wurden im Jahr 2023 von der Wirtschaftskammer Oberösterreich rund 215.000 Serviceanfrage, Beratungen und Förderungen abgewickelt. Schwerpunkte waren die Bereiche Entlastung (Recht), Fachkräfte, Innovation/Digitalisierung, Export und Ökologisierung. Auffällig sei ein etwa zehnprozentiger Anstieg bei den Arbeitsrechtsberatungen sowie eine „deutlich stärkere“ Nachfrage im Bereich der Unternehmensgründungen.
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