Arbeiterkammer OÖ warnt
Pellets-Preise haben sich mittlerweile verdoppelt
Im Windschatten der aktuellen Teuerungen explodieren auch die Preise für Holzpellets: Während in den vergangenen drei Jahren der durchschnittliche Preis für eine Tonne Holzpellets laut Vergleich der Arbeiterkammer Oberösterreich (AK OÖ) zwischen 222 und 228 Euro lag, kostet die Tonne aktuell im Durchschnitt 469 Euro. Der Preis hat sich demnach mehr als verdoppelt.
OÖ. Der Krieg in der Ukraine stelle allerdings keinen Grund für die exorbitante Preiserhöhung dar, meint die AK OÖ: „Vielmehr riecht die aktuelle Preisgestaltung nach einer künstlichen Verknappung auf Kosten der Menschen“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl. Er fordert die Energieministerin auf, umgehend die Pelletspreise zu veröffentlichen, um für Transparenz, Wettbewerb und faire Preise zu sorgen.
Bund und Land fördern seit Jahren den Umstieg von fossil betriebenen Heizungen auf Pelletsheizungen, weil diese als regional, nachhaltig und klimafreundlich gelten. Viele Hausbesitzer hätten in neue Heizungen investiert und stünden nun vor dem großen Problem explodierender Preise für Holzpellets, heißt es von der AK OÖ.
Pellets sind schwer zu bekommen
Damit nicht genug. Selbst zu diesen hohen Preisen haben Betroffene Schwierigkeiten, überhaupt Pellets geliefert zu bekommen, kritisiert die AK OÖ. Aktuell nehmen nur mehr drei Anbieter am Preisvergleich der AK teil. Früher waren es mehr als 40 Unternehmen. Als exemplarisches Beispiel nennt die Arbeiterkammer einen Konsument aus Bad Ischl. Dieser habe bei zwei Anbietern angefragt, von denen er in der Vergangenheit Pellets bezogen hatte. Ihm sei einmal mit Bedauern und einmal sehr unhöflich mitgeteilt worden, dass die Anbieter nur mehr an Stammkunden, also Kunden, die jedes Jahr beim selben Unternehmen bestellen, liefern.
AK OÖ: "Wettbewerbsbehörde muss tätig werden"
„Es ist offensichtlich, dass die Branche versucht, sich im Windschatten der allgemeinen Energiepreisentwicklung ein Körberlgeld zu verdienen“, kritisiert AK-Präsident Andreas Stangl und fordert die Bundeswettbewerbsbehörde auf, die Preisbildung in der Pelletsbranche nach dem Wettbewerbsgesetz zu untersuchen. Und weiter: „Es ist jetzt höchste Zeit zu handeln. Die Menschen stehen vor der Frage, ob sie überhaupt Pellets bekommen und sich diese leisten können, oder ob sie im Winter frieren. Die Tatenlosigkeit der Bundesregierung bei den Preiseingriffen muss endlich aufhören“, so Stangl.
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