IV OÖ Adventempfang 2024
Pierer: „Unser Standort steht am Kipppunkt“

IV OÖ-Präsident Stefan Pierer, Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner und IV OÖ-Geschäftsführer Joachim Haindl-Grutsch (v. l.). | Foto: IV OÖ/Pelzl
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Beim heurigen Adventempfang der Industriellenvereinigung OÖ in der Linzer Brauerei am Areal der Tabakfabrik hatte Präsident Stefan Pierer wenig gutes über das vergangene und auch über das kommende Jahr zu sagen.

LINZ. Im Rahmen des traditionellen Adventempfangs der Industriellenvereinigung Oberösterreich (IV OÖ) gab IV OÖ-Präsident Stefan Pierer einen Rück- und Ausblick über das abgelaufene und das kommende Jahr. Das Jahr 2023 war aus Sicht der IV OÖ geprägt von zu spät und zu stark angehobenen Zinsen, überdurchschnittlich hoher Inflation in Österreich und massiv steigenden Personal- und Energiekosten am heimischen Standort. „Österreich befindet sich in der stärksten normalzyklischen Rezession seit 1951, die uns auch 2024 noch vor massive Herausforderungen stellen wird“, betont Pierer.

„Der Ausblick für das kommende Jahr bleibt verhalten, da weder aus den USA noch aus China ein wirtschaftlicher Turbo für Europa erwartet werden kann. Vor allem Deutschland und Österreich bleiben 2024 wirtschaftliche Nachzügler.“

Besonders besorgniserregend sei der Verlust an Wettbewerbsfähigkeit Österreichs im internationalen Standortwettbewerb. Stark steigende Lohnstückkosten, eine Steuer- und Abgabenquote im EU-Spitzenfeld, zu wenig Fortschritt beim Thema ‚Leistung muss sich lohnen‘ und nationale und europäische Überregulierung seien die Gründe dafür.

IV OÖ-Präsident Stefan Pierer | Foto: IV OÖ/Pelzl
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9 Prozent Pensionserhöhung „völlig unverständlich“

Und wären die Herausforderungen nicht groß genug, wird in Österreich über eine 32-Stunden-Woche diskutiert. „Vom Leistungsprinzip, welches Österreich in den letzten Jahrzehnten wohlhabend gemacht hat, sind wir heute weit entfernt. Manche träumen weiterhin vom leistungslosen Wohlstand in unserem Land“, so Pierer. „Völlig unverständlich und zukunftsvergessen“ sei es auch, dass die öffentliche Hand bereits hohe Gehaltssteigerungen von über neun Prozent für Pensionisten und öffentlich Bedienstete beschlossen hat. Damit steigen die Gehälter im geschützten Sektor stärker als im exponierten privatwirtschaftlichen Sektor. „Man hat den Eindruck, als ob manche in der Politik noch nicht verstanden haben, worum es aktuell geht. Unser Standort steht an einem Kipppunkt. Das Jahr 2024 wird in jedem Fall ein Restrukturierungsjahr für die Betriebe. Großbetriebe werden Arbeitsplätze an andere Standorte verlagern, KMUs werden besonders unter Druck kommen.“ Die konjunkturellen Probleme werden sich später als erhofft auflösen, die strukturellen Probleme des Standortes bleiben aber.

„Was es jetzt braucht, ist professionelle Standortpolitik: Runter mit den Kosten für Unternehmen, mehr Anreize für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr und länger zu arbeiten und schnellere Verfahren bei Investitionsprojekten.“

Stark beeinflusst werde das Jahr 2024 von „enorm bedeutsamen“ Wahlen in den USA, der EU wie auch in Österreich. Damit stehe die weltweite Entwicklung an einer Weggabelung, die großen Einfluss auf die weitere Entwicklung der OÖ. Industrie nehmen werde. „In so volatilen Zeiten muss das Gespräch und der Zusammenhalt gesucht werden und nicht der Konflikt und die Abschottung“, betont IV OÖ-Präsident Stefan Pierer abschließend.

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