Wirtschaftskammer OÖ warnt
Pleitewelle rollt auf die Wirtschaft zu
Die explodierenden Energiepreise werden für immer mehr Unternehmen zur existenziellen Bedrohung. Die Wirtschaftskammer OÖ fordert rasche und wirksame Maßnahmen.
OÖ. "Wir befinden uns in einer noch nie dagewesenen Energiekrise, die Leistbarkeit und Versorgungssicherheit haben eine Dimension angenommen, die viele Unternehmen in ihrem Bestand gefährdet", warnt WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer. Die von der EU angedachten Abschöpfungen und Umverteilungen mit einem Gesamtvolumen von 140 Milliarden Euro seien in der Umsetzung zu langwierig und komplex, es brauche jetzt rasche und wirksame Entlastung, so Hummer.
Um die Preisexplosion bei Energie einzudämmen, spricht sich die WKOÖ für eine Senkung der Energiesteuern, eine weitere Aussetzung der CO2-Abgabe und ein temporäres Strompreis-Berechnungssystem auf Basis der tatsächlichen Produktionskosten (Cost-Plus-Modell) aus.
Weltweit dritthöchste Abgabenlast
Handlungsbedarf sieht die WKOÖ vor allem im Bereich der Abgaben. Laut einer OECD-Studie liegt Österreich bei der Ababenbelastung auf Rang drei. 47,34 Prozent vom Bruttogehalt sind im Schnitt an Steuern und Sozialversicherungsabgaben abzuführen, nur In Deutschland und Belgien sind die Abzüge höher.
"Diese enorme Abgabenlast demotiviert die Menschen, untergräbt den Leistungswillen und erschwert es den Betrieben und ihren Mitarbeitern, dringend benötigte Vorleistungen und Produkte weiterhin bezahlen zu können", sagt Hummer. Um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen aufrechtzuerhalten, sei eine Senkung der Abgaben der richtige Weg, anstatt auf einmalige Förderungen zu setzen, so die WKOÖ-Präsidentin.
Betriebe schlagen Alarm
Die Sorgen der Unternehmer ziehen sich quer durch alle Branchen. So hätte laut Hummer beispielsweise ein Landgasthaus 140.000 Euro an Mehrkosten zu tragen. Nicht besser ergeht es der Transportbranche, die auf eine Reduktion der Mineralölsteuer auf das EU-Minimum sowie eine Verschiebung der CO2-Bepreisung hofft.
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