Service als Erfolgsfaktor

Thomas Wolfmayr (l.) und Herbert Samhaber. | Foto: WKO
2Bilder
  • Thomas Wolfmayr (l.) und Herbert Samhaber.
  • Foto: WKO
  • hochgeladen von Oliver Koch

Setzt sich der aktuelle Aufwärtstrend der Staatsverschuldung ungebrochen fort (von 60 auf knapp 74 Prozent des BIP im Zeitraum 2007 bis 2012 und zuletzt 81% nach der Neuberechnung von Eurostat), dann werden die Spielräume für die Finanzpolitik enger und wird eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit Österreichs möglich. Das sagt Christian Keuschnigg, bis vor Kurzem noch Chef des IHS, bei der Jahrestagung der oberösterreichischen Finanzdienstleister. Hinsichtlich des zunehmenden Anteils der über 65-jährigen Personen an der Gesamtbevölkerung, der laut Prognosen bis 2050 einen Wert von mehr als 65 Prozent erreichen wird, betont Keuschnigg die Notwendigkeit einer Anhebung des Pensionsalters, um größere Pensionskürzungen oder Beitragserhöhungen zu vermeiden.

Zum Thema Arbeitslosigkeit gilt das Motto „Vorbeugen statt Heilen“, womit verstärkte Investitionen in Bildung und Qualifikationsmaßnahmen angesprochen werden. Auch eine Flexibilisierung der Arbeitszeit zur zeitnahen und flexiblen Abarbeitung von Aufträgen ist erforderlich. In steuerlicher Hinsicht muss die Steuerbelastung des Faktors Arbeit reduziert werden, um die Standortattraktivität zu erhöhen und Erwerbsanreize auf breiter Front zu schaffen. „Wir brauchen in diesem Sinne eine aktive Arbeitsmarktpolitik“, so Keuschnigg.

Der Bereich Bildung und Innovation stellt ebenfalls eine Herausforderung für die Politik dar. Zur Finanzierung von Forschung und Entwicklung sollten sowohl Staat als auch privater Sektor beitragen, um die Standort-Attraktivität Österreichs in Zukunft sicherzustellen. Auch der Faktor Arbeit müsste durch stärkere Flexibilität und höheres Risiko dazu beitragen, Jobs zu sichern. Wagniskapital für junge Unternehmen sollte dabei ebenso eine Rolle spielen wie eine strenge Prüfung der Kreditwürdigkeit im Rahmen der Unternehmensfinanzierung.

"Die wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen für Finanzdienstleister sind seit Jahren einer dynamischen Entwicklung unterworfen. Eine Vielzahl von Richtlinien wird auf europäischer Ebene diskutiert und in weiterer Folge auch in Österreich umgesetzt", sagt Fachgruppenobmann Herbert Samhaber.

"Wissen ist daher der Schlüssel, um auch in schwierigen Zeiten das Kundenvertrauen zu gewinnen. Die Aus- und Weiterbildung stellt daher bereits seit Jahren das Herzstück der Fachgruppenarbeit dar", sagt Samhaber. Mit 30. August sei auch die Übergangsfrist für das freie Gewerbe des Finanzdienstleistungs-Assistenten abgelaufen. Seither ist auch die Vermittlung von Wertpapieren – wie auch schon seit Jahren die Kreditvermittlung oder die Versicherungsvermittlung – ein reglementiertes Gewerbe.

Voraussetzung für die Anmeldung des neuen reglementierten Gewerbes des Wertpapiervermittlers ist eine Prüfung nach der Befähigungsprüfungs-Verordnung. Inhalte der schriftlichen und mündlichen Befähigungsprüfung sind unter anderem Kenntnisse des Privatrechts für Finanzdienstleister, Recht der Wertpapierdienstleistungen, umfassendes Wertpapierwissen und Unternehmensführung.

„Mit unserer Beratungstätigkeit übernehmen wir dem Kunden gegenüber eine hohe Verantwortung. Die neuen gesetzlichen Bestimmungen für Wertpapiervermittler sichern die dazu notwendige hohe Qualität und Kompetenz. Bei der Gewerblichen Vermögensberatung wird der bereits bestehende hohe Standard noch weiter angehoben", so Samhaber.

In Oberösterreich gibt es derzeit laut Fachgruppengeschäftsführer Thomas Wolfmayr 1333 Mitglieder in der Fachgruppe Finanzdienstleister. Die Zahl der Fachgruppenmitglieder hat sich in den letzten Jahren verringert. Grund dafür ist die Abschaffung des freien Gewerbes „FinanzdienstleistungsAssistent“. Die größte Gruppe stellen mit rund 60 Prozent die Gewerblichen Vermögensberater, deren Geschäftsfelder sich auf die Kreditvermittlung, Wertpapiervermittlung und Versicherungsvermittlung erstrecken. Das neu geschaffene (seit 1.9.2012), reglementierte Gewerbe des Wertpapiervermittlers umfasst derzeit knapp 100 Mitglieder.

Auf www.finanzdienstleister-ooe.at seien als übersichtliches Service unter anderem Checklisten zur Pensionsvorsorge, Kreditaufnahme, Anlageprodukte oder zu Fremdwährungskrediten kostenlos verfügbar.

Thomas Wolfmayr (l.) und Herbert Samhaber. | Foto: WKO
Christian Keuschnigg | Foto: Wilke
Anzeige
Foto: Cityfoto
8

Innovationen von morgen
"Lange Nacht der Forschung“ am 24. Mai

Unter dem bundesweiten Motto „Mitmachen. Staunen. Entdecken.“ bietet Oberösterreich bei der elften Auflage der Langen Nacht der Forschung 2024 (#LNF24) am Freitag, 24. Mai 2024 von 17 bis 23 Uhr ein breit gespanntes LIVE-Programm. In zehn Regionen in Oberösterreich laden rund 140 Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Technologiezentren und innovative Unternehmen dazu ein, einen Blick in die faszinierende Welt der Forschung zu werfen. Auf Entdecker:innen jeden Alters wartet ein...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Oberösterreich auf MeinBezirk.at/Oberösterreich

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau auf Facebook: MeinBezirk.at/Oberösterreich - BezirksRundSchau

BezirksRundSchau auf Instagram: @bezirksrundschau.meinbezirk.at

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus deinem Bezirk und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.