Schwere Zeiten für Getreidebauern
„Was bleibt, hat sich halbiert“

Weniger Ertrag, schlechtere Qualität, niedrige Preise, hohe Kosten – Eine unschöne Situation für Getreidebauern. | Foto: LK OÖ
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  • Weniger Ertrag, schlechtere Qualität, niedrige Preise, hohe Kosten – Eine unschöne Situation für Getreidebauern.
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2024 sorgt bei den oö Getreidebauern für getrübte Stimmung. Die Erträge und Qualitäten liegen bei Wintergerste und Winterweizen deutlich unter den Vorjahren, die Preise gingen zur Ernte auf Talfahrt und die Kosten sind weiterhin hoch.

OÖ. Die gesamte Getreideproduktion Oberösterreichs liegt heuer laut Landwirtschaftskammer OÖ elf Prozent unter dem langjährigen Schnitt. Sommergetreide, wie Hafer oder Sommergerste, sei auch in Oberösterreich massiv rückläufig. Die Weizenproduktion in Oberösterreich sinke heuer aufgrund von geringeren Anbauflächen und den unterdurchschnittlichen Erntemengen um rund fünf Prozent.

„Analog zum bundesweiten Trend ist auch in OÖ die Getreidefläche 2024 gesunken. Vor allem wegen der schlechten Preissituation und den Kürzungen bei der industriellen Verarbeitung sind die Körnermaisflächen bei uns um 2.153 Hektar zurückgegangen. Leider hat Raps, der sich in Oberösterreich die letzten Jahre stabil halten konnte, um 8,2 Prozent enorm eingebüßt und wird aktuell nur mehr auf 6.600 Hektar angebaut. Im Steigen begriffen sind vor allem Zuckerrübe und Ölkürbis“,

fasst LK-Präsident Waldenberger zusammen.

Die niedrigsten Verkaufspreise seit Jahren und immer noch vergleichsweise hohe Produktionskosten schmälern das Einkommen der Getreidebauern laut Landwirtschaftskammer empfindlich: „Was bleibt, hat sich halbiert“, so Pflanzendbaudirektor Helmut Feitzlmayr. Ein neues AMA-Gütesiegel für Getreide soll nun zumindest den Preisen auf die Sprünge helfen.

Foto: LK OÖ

Mehl, Brot und Gebäck mit AMA-Gütesiegel

Nach mehrjähriger Vorbereitung und Ausarbeitung von Richtlinien für Ackerbauern über Agrarhandel, Mühlen bis hin zu den Bäckern und dem Lebensmittelhandel wird die Getreideernte 2024 erstmals über das AMA-Gütesiegel vermarktet. Erste Fernsehspots zeigen die bunten Biodiversitäts- und Ökoflächen, die die Gütesiegelbauern freiwillig über das ÖPUL-Programm anlegen. „In Österreich haben sich bisher 6.700 Betriebe, davon 1.264 aus Oberösterreich, beim AMA-Gütesiegel Ackerfrüchte angemeldet. Heuer im Spätherbst soll erstmals Mehl, Brot und Gebäck mit dem AMA-Gütesiegel ausgezeichnet und bei den Handelsketten angeboten werden“, erklärt Franz Waldenberger.

Foto: LK OÖ

Keine Lust auf Raps

Die Rapsproduktion sinkt ebenfalls im Fünfjahresvergleich vor allem wegen des starken Flächenrückgangs. Immer weniger Landwirte wollen Raps anbauen – und das obwohl hier sogar der Preis stimmt. „Viele Landwirte kehren dem Raps, wegen fehlender Werkzeuge im Pflanzenschutz, den Rücken“, kritisiert Feitzlmayr die in den vergangenen Jahren durchgesetzten Verbot mehrere Gifte, deren Einsatz früher zum Standard gehörte. Für 2024 zeichne sich, trotz aller Probleme, eine überdurchschnittlich gute Ernte ab.

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Erdbeerbundesland Nr.1

In Oberösterreich werden laut Landwirtschaftskammer so viele Erdbeeren produziert, wie in keinem anderen Bundesland. „Etwa 300 Hektar liefern heuer Erträge von durchschnittlich 13 Tonnen je Hektar, woraus sich eine oberösterreichische Erdbeerproduktion von rund 4.000 Tonnen ergibt“, so Pflanzenbaudirektor Feitzlmayr. Kritik geht an den Lebensmitteleinzelhandel: „Bis zum Muttertag waren tatsächlich die oö. Erdbeeren beim Lebensmittelhandel dominierend. Nach dem Muttertag mussten die heimischen Erdbeeren mit jenen aus Spanien konkurrieren. Zunehmend ist eine Parallelstrategie im Handel bemerkbar: Neben der heimischen Ernte wird parallel auch die ausländische, bei Erdbeeren überwiegend die spanische Ernte vermarktet. Eine Woche nach Pfingsten waren heuer noch immer spanische Erdbeeren am Markt.“

Weniger Ertrag, schlechtere Qualität, niedrige Preise, hohe Kosten – Eine unschöne Situation für Getreidebauern. | Foto: LK OÖ
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