Bilanzausblick
Weniger Gewinn aber „stille Reserven“ bei OÖ Versicherung

Othmar Nagl und Kathrin Kühtreiber-Nagl blicken auf ein „zufriedenstellendes“ Versicherungsjahr zurück. | Foto: OÖ Versicherung
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Kurz vor Jahresende gibt die Oberösterreichische Versicherung einen Ausblick auf die bereits absehbare Jahresbilanz. Im Kerngeschäft, dem Schaden-Unfall-Bereich konnte man zulegen, das Jahresergebnis hat sich im Vergleich zum Vorjahr verringert.

OÖ. „Bis Ende Jänner dachten wir noch, dass wir ein ganz normales Jahr vor uns haben würden. Dann griff Russland die Ukraine an und die geopolitische Lage hat sich im Laufe des Jahres zunehmend zugespitzt“, so Generaldirektor Othmar Nagl. Preisanstiege und Inflation betreffen dabei auch Versicherungsgeschäft – insbesondere, wenn zwischen Schadeneintritt und Reparatur ein längerer Zeitraum verstreicht. So hätten sich noch nicht abgearbeitete Schäden vom Hagel aus dem Jahr 2021 in Höhe von rund 65 Millionen Euro aus dem Vorjahr um rund 20 Prozent verteuert, wie Nagl erklärt.

Heuer weniger Unwetter

Trost bringt hier die Tatsache, dass Oberösterreich heuer von größeren Unwetterereignissen verschont geblieben ist, wodurch insgesamt ein relativ geringer Schaden von nur 11,7 Millionen Euro entstand. Insgesamt sei das Versicherungsjahr 2022 mit einer Combined Ratio ― die Summe aus Schäden und Kosten in Relation zum Prämienaufkommen ― von 90,3 Prozent nach 94,4 Prozent im Vorjahr angesichts der herausfordernden Zeit immer noch zufriedenstellend.

Prämienwachstum im Schaden-Unfall-Bereich

Das überdurchschnittliche Prämienwachstum im Schaden-Unfall-Bereich von 7,6 Prozent und damit ein Volumen von 373,2 Millionen Euro (2021: 347 Millionen Euro) in der Schaden-Unfallversicherung bringt für die OÖ Versicherung unterm Strich ein „zufriedenstellendes Jahr“ – wenn auch mit Gewinnrückgang. Das voraussichtliche Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit, das ist der Gewinn mit eingerechneten Effekten aus Beteiligungen, Geldanlagen und Aktien aber vor Abzug von Steuern und Abgaben, liegt bei 35,8 Millionen Euro. Verglichen mit 43,0 Millionen Euro vom Jahr 2021 um rund 15 Prozent weniger. Wie Nagl erkärt habe das aber auch strategische Gründe: So reduziert man bewusst Ausschüttungen aus Fonds, um „stille Reserven“ zu behalten.

„Sehr gute“ Entwicklung im Gewerbegeschäft

Rückgänge im Wachstum gibt es auch in klassischen Bereichen wie der Kfz-Versicherung – ganz simpel durch weniger Zulassungen – und bei Lebensversicherungen. Letzterer Bereich sei schon seit Jahren rückläufig, heuer würden aber die neu eingeführten Kreditvergaberichtlinien im Wohnbau eine zusätzliche Rolle spielen, wie Vorstandsdirektorin Kathrin Kühtreiber-Leitner erklärt. „Was mich persönlich freut ist, dass sich auch das Gewerbegeschäft sehr gut entwickelt hat. Dort konnten wir im Zeitraum Jänner bis November ein Wachstum gegenüber 2021 in Höhe von 9,86 Prozent (+16,75 Millonen Euro) verbuchen“, so Kühtreiber-Leitner. Treiber des Geschäfts seien dabei die klassischen KMU.

Auszeichnungen für Kundenservice und als Arbeitgeber

Bei einem Mitarbeiterstand von 804 (667 Vollzeitäquivalente) und zwar „immer auf der Suche nach guten Leuten“ im Vertrieb, scheint die OÖ Versicherung mit dem Fachkräftemangel kein großes Problem zu haben: „Die Personalsuche ist am aktuellen Arbeitsmarkt sehr schwierig, und dennoch finden wir immer wieder die richtigen Kolleginnen und Kollegen, die gut zu unserer Unternehmenskultur passen“, sagt Othmar Nagl. Neben weiteren Auszeichnungen, etwa als Branchen Champion 2022 mit dem 1. Platz Kundenservice Lebensversicherer laut einer Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Verbraucherstudien (ÖGVS), konnte sich die Oberösterreichische auch als Top-Arbeitgeber oder familienfreundlichstes Unternehmen hervortun.

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