Rezession in der oö. Industrie
Zwei Drittel der Betriebe planen Personalabbau

Die oberösterreichische Industrie klagt über Rückgänge in allen Bereichen. | Foto: Baumgartner/BRS
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Wegen zu hoher Kosten, planen zwei Drittel der Betriebe einen Personalabbau. Hoffnungsschimmer für die Konjunktur: Eine mögliche Zinssenkung zur Jahresmitte.

OÖ. „Die Stimmungslage in der oö. Industrie ist aufgrund der globalen Entwicklungen und der explodierenden Kosten in Österreich am Tiefpunkt“, kommentiert der Geschäftsführer der Industriellenvereinigung (IV) OÖ, Joachim Haindl-Grutsch, die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage unter den Industriebetrieben des Landes. Das Konjunkturbarometer – ein Kombinationswert aus aktueller Geschäftslage und der Einschätzung der Geschäftslage in sechs Monaten – liegt aktuell bei -30 Punkten (nach -25 Punkten im Vorquartal) und verbleibt damit weit im negativen Bereich.

.„Es ist noch kein Licht am Ende des Tunnels abzusehen. Die Mischung aus schwacher internationaler Nachfrage gepaart mit überdurchschnittlichen Kostensteigerungen am Standort Österreich wirkt sich für das Industrieland Oberösterreich besonders negativ aus. Mit einer Zinssenkung Mitte des Jahres könnte sich die konjunkturelle Stimmung etwas verbessern, die strukturellen Probleme in Österreich lösen sich deswegen aber nicht in Luft auf.“

Joachim Haindl-Grutsch

Bei der Konjunkturumfrage der IV kommt folgende Methode zur Anwendung: Den Unternehmen werden drei Antwortmöglichkeiten vorgelegt: positiv, neutral und negativ. Errechnet werden die (beschäftigungsgewichteten) Prozentanteile dieser Antwortkategorien, sodann wird der konjunktursensible „Saldo“ aus den Prozentanteilen positiver und negativer Antworten unter Vernachlässigung der neutralen gebildet. | Foto: IV OÖ
  • Bei der Konjunkturumfrage der IV kommt folgende Methode zur Anwendung: Den Unternehmen werden drei Antwortmöglichkeiten vorgelegt: positiv, neutral und negativ. Errechnet werden die (beschäftigungsgewichteten) Prozentanteile dieser Antwortkategorien, sodann wird der konjunktursensible „Saldo“ aus den Prozentanteilen positiver und negativer Antworten unter Vernachlässigung der neutralen gebildet.
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Alle Werte im negativen Bereich

In der Detailbetrachtung ergibt sich folgendes Bild aus der Konjunkturumfrage: Erstmals befinden sich alle Indikatoren im negativen Bereich – auch jene zur Einschätzung der aktuellen Situation, die im Vorquartal noch positive Werte aufwiesen. Ausgeprägt bleibt der Pessimismus auch bei den in die Zukunft gerichteten Indikatoren. Die Einschätzung der Geschäftslage in sechs Monaten fällt etwas positiver aus als zuletzt, verbleibt aber weit im negativen Bereich. Der Abwärtstrend bei der Produktionstätigkeit in drei Monaten und der Auslastung der Produktionskapazitäten in drei Monaten setzt sich fort.

„Infolge der enormen Personalkostensteigerungen müssen die Betriebe verstärkt rationalisieren und damit Mitarbeiter freisetzen bzw. Stellen nicht nachbesetzen. Zwei Drittel der Betriebe planen eine Reduktion der Mitarbeiterzahl. Der schleichende Personalabbau ist in vollem Gange, die Deindustrialisierung läuft“,

so Haindl-Grutsch.

Konsequenzen und „Reparaturpaket“

Der Verlust an Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes Österreich hat laut IV OÖ drei unmittelbare Konsequenzen: „Leitbetriebe verlagern Wertschöpfung und Investitionen ins Ausland, KMUs stehen mit dem Rücken zur Wand und die Automatisierung zur Kostensenkung im Inland wird verstärkt.“ Ihre Lösungsvorschläge hat die IV OÖ Mitte Jänner präsentiert:

Industriellenvereinigung OÖ präsentiert „Reparaturpaket“

An der jüngsten Konjunkturumfrage der IV beteiligten sich in Oberösterreich 79 Unternehmen mit rund 103.000 Beschäftigten.

Die oberösterreichische Industrie klagt über Rückgänge in allen Bereichen. | Foto: Baumgartner/BRS
Bei der Konjunkturumfrage der IV kommt folgende Methode zur Anwendung: Den Unternehmen werden drei Antwortmöglichkeiten vorgelegt: positiv, neutral und negativ. Errechnet werden die (beschäftigungsgewichteten) Prozentanteile dieser Antwortkategorien, sodann wird der konjunktursensible „Saldo“ aus den Prozentanteilen positiver und negativer Antworten unter Vernachlässigung der neutralen gebildet. | Foto: IV OÖ
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