Barock meets Jazz
Liszt-Festival geht neue Wege

- Gerald Preinfalk und Stefan Neubauer beigeisterten gemeinsam mit ihren MusikerInnen das Publikum
- hochgeladen von Gesa Buzanich
Neben den schon traditionellen Zyklen im Juni und Oktober verwöhnte das Liszt-Festival seine Besucher heuer zusätzlich mit einem Barock-Jazz Festival im März. Ein Oster-Festival im April und Family Concerts im Dezember werden folgen.
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Jazz und Barockmusik sind sich nicht so fremd, wie man auf den ersten Blick – oder Ton – annehmen möchte. Beide verbindet das Element der Improvisation über Generalbass bzw. Akkordfolgen. Die Selbstverständlichkeit der Improvisation in der barocken Aufführungspraxis ist uns heute nur oft nicht mehr bewusst.
Vier Jahreszeiten
Am ersten Tag der März-Ausgabe des Festivals standen Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ als beeindruckendes Barock-Jazz-Crossover-Erlebnis im Mittelpunkt. Saxophonist und Klarinettist Gerald Preinfalk interpretierte dabei die Vivaldi-Bearbeitung von Eddie Daniels gemeinsam mit seinem virtuosen Klarinettisten-Kollegen Stefan Neubauer aufs Feinste und Inspirierendste und bot einen großartigen Auftakt in das Wochenende. „Bei dieser Neuinterpretation der „Vier Jahreszeiten“ wird zwischen der traditionellen Klangfarbe des Barock und modernen Jazz-Variationen fast szenisch hin und her gewechselt. Ich bin wahnsinnig glücklich die Festivalsaison mit diesem speziellen Konzert eröffnen zu dürfen!“, so Gerald Preinfalk.
Neue Wege
„Wir nehmen uns die Freiheit, aus diesen schwierigen Jahren heraus zu experimentieren. Erstmals Jazz beim Lisztfestival“, meint Johannes Kutrowatz, der mit seinem Bruder Johannes die Intendanz des Lisztfestivals inne hat und – wer hätte es gewusst – selbst einmal das Klarinettenspiel erlernt hat.
Austro-Jazz
Bei der Jazz-Matinee am Sonntagvormittag präsentierte Jazz-Pianist Roland Batik, ebenso wie Gerald Preinfalk eine zentrale Persönlichkeit der österreichischen Jazzszene, mit Freunden seinen persönlichen Stil des „österreichischen Jazz“. Anlässlich seines 70. Geburtstages schenkte er dem Publikum im Lisztzentrum ein Programm, das Batiks einzigartige „österreichische“ Jazzsprache widerspiegelte.
Weiter geht es beim Lisztfestival am Karsamstag, 9. April, mit Texten von Schauspieler und Schriftsteller August Schmölzer, die Brüder Kutrowatz interpretieren Werke von J. S. Bach, P. Glass und A. Pärt. Es folgt der Wiener Kammerchor. Eines der Highlights im Juni ist das Janoska-Ensemble.
Lisztfestival – Programm 2022
Gerald Preinfalk
Stefan Neubauer
Roland Batik
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