Pinkafeld
Nationalsozialismus-Opfer-Denkmal am Rathausplatz eingeweiht
Am Sonntag wurde das neue Denkmal in Erinnerung an Pinkafelder Opfer des Nationalsozialismus eingeweiht.
PINKAFELD. "Die Toten zu vergessen würde bedeuten, sie ein zweites Mal umzubringen", hieß es unter anderem am Sonntag, 6.9.2020, in Pinkafeld. Denn die Pinkafelder versammelten sich um 15 Uhr vor der Stadtgemeinde, um das neue NS-Opfer-Denkmal einzuweihen.
Nachdem der Moderator Eduard Posch die Anwesenden begrüßt hatte, hielt der Pinkafelder Bürgermeister 3.LT-Präs. Kurt Maczek eine Rede und weihte den "Platz der Erinnerung ein". LT-Präs. Verena Dunst, in Vertretung von Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil, fragte: "Wie wollen wir es heute schaffen, den jungen Menschen zu erklären, dass Frieden nicht selbstverständlich ist?"
Von Gesellschaft mitgetragen
Für Gerhard Baumgartner, Leiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes, sei der Nationalsozialismus den Menschen nicht aufgezwungen, sondern von der Gesellschaft mitgetragen worden. Danach beschrieb der Künstler Gottfried Reszner sein Kunstwerk. Die abgebrochenen Steintafeln seien ein "Symbol für die Zerstörung, während das Glas für die Zerbrechlichkeit" stünde.
Gerhard Baumgartner: "Homo homini lupus - Der Mensch ist des Menschen Wolf!"
Nach der Segnung des Denkmals, das mit dem "Vater unser" endete, zündeten Vertreter der Gemeinderatsparteien jeweils eine Kerze für eine Opfergruppe an. Danach wurden die Namen der einzelnen Opfer verlesen und es erfolgte eine Gedenkminute mit Glockenläuten. Den Schluss bildeten die Landes- und Europahymne, aufgeführt von der Pinkafelder Stadtkapelle.
Die musikalische Untermalung übernahmen unter anderem Fausta Gallelli und Gregor Görtler. Unter der künstlerischen Leitung von Christian De Lellis hatte das Gedenklied "Mensch ist Mensch" seine Uraufführung.
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