Oberwart
Ukrainische "Bilderwelten zwischen Krieg und Hoffnung"
Zwei Jahre ist es nun her, dass in der Ukraine das friedliche Leben über Nacht in Krieg und tausend Trümmer zerbrach. Mehr als tausende Kinder, Jugendliche und ihre Familien mussten überstürzt ihre Heimat verlassen.
OBERWART. Seit Kriegsbeginn fanden über 300 Menschen, die aus der Ukraine nach Österreich flüchten mussten, ein neues Zuhause bei SOS-Kinderdorf. Auch unter der Obhut von SOS-Kinderdorf Burgenland und vielen engagierten Unterstützer*innen konnten viele Menschen ein sicheres Zuhause beziehen.
Die Ausstellung „Bilderwelten zwischen Krieg und Hoffnung“, erzählt die Geschichte, zeigt die Gedanken und Gefühle dieser Menschen. Diese wurde nun am Donnerstag, 22. Feber, im Rathaus Oberwart eröffnet.
Berührende Werke
"Wir waren von Beginn weg dabei, um die Geflüchteten zu unterstützen und betreuen und werden uns auch weiterhin engagieren. Wir tun unser Möglichstes, damit sich die Familien hier wohl fühlen. Krieg und seine schrecklichen Folgen dürfen nicht zur Selbstverständlichkeit werden. Auch das soll diese Ausstellung zeigen", sagt SOS-Kinderdorf Burgenland-Leiter Marek Zeliska.
Marek Zeliska: "SOS-Kinderdorf feiert heuer 75 Jahre und ist eng mit Krieg und Frieden verbunden."
„Vor allem für Kinder und Jugendliche sind Papier, Farbe und Stift wie ein stiller Freund, der zuhört, der einfach immer da ist. Ein Freund, wo sie all ihr Erlebtes, ihre Gedanken und Wünsche loswerden können. Es ist uns ein großes Anliegen, diese beeindruckenden und berührenden Werke zwischen Ohnmacht und Liebe, Zerstörung und Wunder, Wut und Sehnsucht in der Öffentlichkeit zeigen zu dürfen", betont Zeliska.
Bedrückende Bilder
Gemeinsam mit den jungen Künstler*innen wurde die Ausstellung im Oberwarter Rathaus unter der Schirmherrschaft der Kinder- und Jugendanwaltschaft Burgenland, begleitet von einem musikalischen Rahmenprogramm sowie einer Agape, eröffnet. Die zehnjährige Vladyslava Vynnyk spielte das Lied "Was für eine Mondnacht" von Mykola Lysenko. Chrystyna Vynnyk (8 Jahre) trug ein Gedicht über die Kindheit von Lesja Ukrajinka vor.
Bgm. Georg Rosner: "Es darf nicht selbstverständlich sein, im Frieden zu leben."
"Es ist für uns eine große Ehre, die Ausstellung "Bilderwelten zwischen Krieg und Hoffnung" in Oberwart zu eröffnen. Die Bilder sind beeindruckend und gleichzeitig bedrückend. Sie sind auch ein Sinnbild dafür, dass es niemals selbstverständlich sein kann, im Frieden zu leben. Ich bedanke mich bei Marek Zeliska und seinen Mitarbeitern für ihr Engagement und die zahlreichen Aktivitäten in der Waldmüllergasse, die zu einem Miteinander beitragen", sagt Bgm. Georg Rosner.
Gefühle auf Papier gebracht
Teresa Neuwirth von der Kinder- und Jugendanwaltschaft ergänzt: "Krieg ist Realität in vielen Ländern, seit zwei Jahren ist er in der Ukraine und damit sehr nahe bei uns. Wir kennen ihn sonst nur von Erzählungen oder aus dem Nachrichten. Für uns ist es aber ein Thema, das uns mittlerweile täglich beschäftigt. Es macht Angst, dass so etwas auch in Österreich wieder passieren kann. Es beginnt schon damit, wie Konlikte entstehen oder man damit umgeht - im persönlichen Miteinander."
Teresa Neuwirth: "Die Bilder sind ein Schatz! Sie zeigen die Schrecken des Kriegs, geben aber auch Hoffnung, dass der Friede wieder kommt."
"Die Künstler haben die Stärke ihre Gefühle auf Papier zu bringen. Die Bilder machen die schreckliche Situation spürbar und wir bekommen durch sie einen kleinen Einblick, was Kinder im Krieg erleben müssen", so Neuwirth.
"Zeigen, was in der Ukraine passiert"
Alina Schneeberger, SOS-Ukraine Hilfe, stellte die Künstler vor. „Mit meinen Bildern möchte ich den Menschen zeigen, was in meinem Heimatland, Ukraine, passiert", so die 14-jährige Arina Prystalenko, die auch ein persönliches Gedicht über die schrecklichen Ereignisse im Krieg vortrug.
„Eine besondere Bedeutung hat für mich das Bild „Lyzeum N8“ in Lozova. Das ist die Schule in meiner Heimatstadt, die es nicht mehr gibt. Das macht mich sehr traurig und nachdenklich“, schildert Snishana Nemanyhina, 19 Jahre.
„Das Bild „Verlorene Kindheit“ liegt mir besonders am Herzen, hier geht es um mich und meine Geschwister. Wir mussten plötzlich unsere Heimat, unsere Schule, Freunde verlassen“, berichtet
der 15-jährige Ilia Kovalchuk-Ilin. Auch seine Mutter Daria Kovalchuk-Ilina steuerte Bilder bei.
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