Coronavirus
Oberwarter Ernst Imre im Bezirksblätter Exklusiv-Interview

Im Oktober 2020 wurde Ernst Imre von der Stadtgemeinde Oberwart in die verabschiedet. Derzeit leidet er unter den Auswirkungen einer Coronavirus-Infektion. | Foto: Stadtgemeinde Oberwart
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  • Im Oktober 2020 wurde Ernst Imre von der Stadtgemeinde Oberwart in die verabschiedet. Derzeit leidet er unter den Auswirkungen einer Coronavirus-Infektion.
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Abschnittsfeuerwehrkommandant Ernst Imre aus Oberwart berichtet im exklusiven Bezirksblätter-Interview über seine Erkrankung und Leiden.

OBERWART. Der langjährige Abschnittsfeuerwehrkommandant (Abschnitt 5) und ehemalige Feuerwehrkommandant der Stadtfeuerwehr Oberwart ABI Ernst Imre berichtet im exklusiven Bezirksblätter-Interview über seine Corona-Erkrankung, die vor rund zwei Wochen diagnostiziert wurde.

BEZIRKSBLÄTTER: Herr Imre, wie geht es Ihnen momentan?
ERNST IMRE: Es geht mir derzeit nicht gut! Ich habe ständig Schmerzen im Bein und schlafe dadurch auch ziemlich schlecht. Meist sind es zwei bis vier Stunden pro Nacht und das seit Wochen.

Wie kam es zur Diagnose?
Seit gut drei Wochen verspüre ich starke Fuß- und Rückenschmerzen. Zunächst dachte ich, das ist auf eine Vorerkrankung zurückzuführen. Ich war in Physiotherapie, doch diese brachte keine Besserung. Meine Physiotherapeutin meinte dann, die Schmerzen im Schienbein seien diffus und dies legte den Verdacht auf eine andere Krankheit nahe. Daraufhin wurde ein Covid19-Schnelltest gemacht und das Ergebnis war positiv.

Wie ging es dann weiter?
Am 11. Feber erfolgte die Meldung an die Landessicherheitszentrale, am 12. Feber wurde mir dann beim alten Zielpunkt in Oberwart der PCR-Test abgenommen. Danach erhielt ich den Quarantäne-Bescheid, der zunächst bis 22. Feber lief. Am 14. Feber erhielt ich das Ergebnis vom PCR-Test: positiv. Auch meine Gattin wurde getestet, sie ist ebenso positiv, hat aber einen milden Verlauf mit etwas Halsweh und Schnupfen.

Welche Symptome zeigen sich bei Ihnen?
Ich habe in Wahrheit nur extreme Schmerzen am Schienbein. Das fühlt sich zeitweise an, als ob das Bein in einem Schraubstock eingespannt ist und jemand mit der Lötlampe drüber fährt. Ansonsten verspüre ich keine Symptome wie Fieber, Husten oder Geschmacksverlust. Die Ärzte sagen, dass sich das Virus eine Schwachstelle im Körper sucht und sich dort dann drauf haut. Das ist bei mir eben das Bein.

Apropos Ärzte, wie werden Sie aktuell in häuslicher Quarantäne betreut?
Vom Infektionsarzt bekam ich Schmerzmittel und eine Injektion gegen die Beinschmerzen verschrieben. Der Arzt macht auch täglich einen Hausbesuch im Raumanzug, um zu schauen, wie es mir geht. Da will ich auch dem Roten Kreuz, dem Ärzte- und Covid-Team danken, für ihren Einsatz und die großartige Unterstützung sowie die Betreuung.

Wie werden Sie sonst betreut - Stichwort Einkaufen usw.?
Unsere Kinder und Bekannten sind eine große Unterstützung in dieser Zeit. Sie erledigen Einkäufe und übernehmen auch Apothekenabholungen, gehen mit dem Hund spazieren und kümmern sich auch um diverse andere Besorgungen. Ich dafür wirklich sehr dankbar.

Was machen Sie in der Quarantäne den ganzen Tag?
Da ich schlecht schlafe, bin ich auch müde und versuche zwischendurch tagsüber im Bett ein wenig Ruhe zu finden. Das ist aber aufgrund der Schmerzen schwierig. Gehen kann ich nur sehr beeinträchtigt mit Stock. Ich schaue viel fern und spiele mit meiner Frau Karten. Das Spazierengehen in der Natur geht mir schon sehr ab. Sollte die Quarantäne beendet sein, wird das wohl mit den Schmerzen noch länger dauern, bis das wieder tun kann.

Sie haben zu Beginn gemeint, sie hatten eine Vorerkrankung?
Ja! Ich wurde im vergangenen September am Spinalkanal operiert. Mit der Bandscheibe habe ich es schon seit Jahren. Ich war dann im November auf Reha und später in Physiotherapie, die aber wie gesagt, auch nicht wirklich half. Momentan sind die Krämpfe und die Kreuzschmerzen weg, aber die Beinschmerzen noch enorm.

Kein so guter Start in die Pension?

Nein, das sicher nicht. Dabei hatten wir auch noch etwas Glück. Im August hatten meine Frau und ich unseren 40. Hochzeitstag. Den konnten wir noch feiern, ebenso wie meine Pension. Wir wollen noch 40 Jahre gemeinsam weitertun. Dann bin ich 103 Jahre, meine Frau 100 und das können wir dann gemeinsam feiern.

Worauf mussten Sie durch die Erkrankung besonders verzichten?
Aufgrund der Situation können wir ohnehin nirgendswo hinfahren. Beispielsweise ist ein Besuch bei den Enkelkindern in Niederösterreich nicht möglich. Wir können auch bei der Erstkommunion im Mai nicht dabei sein. Am 18. Feber erhielt ich die Info für einen Impftermin, diesen musste ich ebenso absagen wie einen Termin beim Frisör. Zur Hochzeit und Pension haben wir auch viele Wellness-Gutscheine bekommen, die wir aktuell nicht einlösen können, da alles zu ist. Ich hoffe aber, dass es bald wieder zu Öffnungen kommt.

Der Abschnittsfeuerwehrkommandant schildert seine Situation im Bezirksblätter-Interview | Foto: Josef Klepits
  • Der Abschnittsfeuerwehrkommandant schildert seine Situation im Bezirksblätter-Interview
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Als Abschnittskommandant hätten Sie derzeit auch einige Termine zu absolvieren?
Diese haben für mich Kmdt Philipp Rath und Verwaltungsrat für Finanzen HBI Thomas Csernaczky, Bezirksreferent für Alarm- und Nachrichtenwesen, übernommen. Ein Dankeschön an meine Feuerwehrkameraden dafür. Ich hoffe, dass ich die Aufgaben bald wieder übernehmen kann.

Gibt es noch einen Wunsch bzw. wollen Sie unseren Lesern noch etwas mitteilen?

Ich wünsche mir, dass insgesamt eine Besserung bald eintritt und mir sowie allen Covid-Patienten eine gute Genesung! Das Coronavirus ist kein Spielzeug. Solche Schmerzen, die ich habe, würde ich nicht einmal meinem größten Feind wünschen. Aber Kopf hoch, wir müssen da durch.
Ich habe vor drei Jahren einen Krebs überstanden und werde auch das schaffen.

Im Oktober 2020 wurde Ernst Imre von der Stadtgemeinde Oberwart in die verabschiedet. Derzeit leidet er unter den Auswirkungen einer Coronavirus-Infektion. | Foto: Stadtgemeinde Oberwart
Der Abschnittsfeuerwehrkommandant schildert seine Situation im Bezirksblätter-Interview | Foto: Josef Klepits

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