Kommentar
Starken Frauen in Männerdomänen Mut machen
BEZIRK OBERWART. Egal ob im Sport, Wirtschaft, Politik, Kunst und Kultur oder Gesellschaft. In allen Bereichen stehen starke Frauen mit an der Spitze und tragen wesentlich zu vielen Erfolgen im Bezirk bei.
Und es kommen stets neue weibliche Persönlichkeiten hinzu, die innovativ, kreativ und mit viel Herz, in ihrem Umfeld etwas bewegen. Zu diesen starken Frauen zählt auch Susanna Koch-Lefevre, die schon als Mädchen in einer Burschendomäne Fuß fasste und sich auch durchsetzte. Viele Jahrzehnte wurde der Frauenfußball belächelt, ignoriert und von oben herab behandelt. In den letzten Jahren hat sich da einiges zum Positiven bewegt, doch der Weg ist noch weit und mit etlichen Steinen bepflastert, ehe auch im Fußball eine einigermaßen Gleichberechtigung herrscht. Dabei zeigen gerade die Kickerinnen viele Tugenden, die den männlichen Pendants abhanden gekommen sind.
Leidenschaft statt Geld
"Frauen spielen aus Liebe zu Sport, Männer oft nur wegen des Geldes". Dieser Satz fasst Vieles zusammen und spiegelt eine zentrale Wahrheit wieder, denn während im Männerfußball das Geld regiert, ist es bei den Frauen die Leidenschaft, da dort das große Geld noch keinen Einzug gehalten hat. Ebenso kämpfen die Kickerinnen - auch in Österreich - noch um jene Anerkennung, die sie sich mit ihren Leistungen absolut verdienen.
Das gilt auch für den FC SKINY Südburgenland, der seit nunmehr 17 Jahren in der Bundesliga spielt und das durchaus erfolgreich. Als Cupfinalist und Österreichischer Vizemeister ist der FC Süd die erfolgreichste Fußballmannschaft im Burgenland und durfte auch bereits 2011 einen "Bruno" als bestes Frauenfußballteam in Österreich entgegennehmen. In all dieser Zeit stand Susanna Koch-Lefevre als Kapitänin und Spielerin am Platz und führte das burgenländische Aushängeschild im Frauenfußball durch viele emotionale Matches - wie das legendäre 1:0 gegen Neulengbach am 13. September 2009 oder das unvergessliche 2:0 in Kleinmünchen am 1. Juni 2019, das in letzter Sekunde den Klassenerhalt rettete.
Positive Entwicklung
Doch auch abseits des Platzes steht sie - wie ihre Kolleginnen - ihre Frau und das als Vorreiterin. Jüngste A-Lizenz-Trainerin (bis heute), Sportstudentin und Bewegungscoach - der Sport bildet einen zentralen Aspekt in ihrem Leben, auch ihre langjährige Partnerin und nunmehrige Frau Stefanie teilt diese Leidenschaft zum Sport und speziell zum Fußball.
Nur zwei Beispiele, die zeigen, dass der Weg ein langer ist, um Gräben und Benachteiligungen aufzubrechen. In Österreich hat sich zum Glück viel zum Positiven verändert, aber auch das hat Jahre bzw. sogar Jahrzehnte gedauert. Trotzdem werden Frauen in manchen Bereichen nach wie vor nicht für voll genommen oder beäugt, wenn sie in Männerdomänen - auch in der Berufswelt - eintauchen. Die Vorurteile sind weniger geworden, die Chancen und Akzeptanz mehr, doch auch in Österreich hat man noch Luft nach oben ... Das gilt in bestimmten Situationen für beide Geschlechter.
Internationale Problematik
In vielen Ländern werden Frauen verfolgt, unterdrückt oder sogar getötet - weil sie Frauen sind, Zwangsehen oder Zwangsprostitution unter teils schweren Misshandlungen begleiten viele Mädchen auch heute noch in etlichen Regionen der Welt - teilweise sogar bis nach Mitteleuropa.
Das zeigt, dass noch ein weiter Weg für die Rechte der Frauen vor uns liegt und dieser viele Steine hat, die in kleinen Schritten entfernt werden müssen. Umso wichtiger ist, dass jene starken Frauen, die es gibt, auch unterstützt werden, ihnen auch Mut gemacht wird, damit sie ihre Wege erfolgreich gehen können und nicht weitere Steine auf diese gelegt werden.
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