Frost, Sturm und Schnee im Bezirk Oberwart
Der launige April zeigte sich in den letzten zwei Tagen von seiner ganz winterlichen Seite. Die Weinbauern befürchten ähnliche Probleme in den Weingärten wie im Vorjahr.
BEZIRK OBERWART. Der Wintereinbruch mit Sturm, Frost und Schnee betraf praktisch ganz Österreich. Während auf den Straßen viele Autofahrer mit den winterlichen Fahrbedingungen kämpften und einige Straßenstücke sogar gesperrt werden mussten, bedeutete der Frost für die Weinbauern ein großes Fragezeichen. Die Sorge nach den wetterbedingten letzten Katastrophenjahren - die Hagel, Frost und Trockenheit mit sich brachten - war auch in diesen Tagen sehr groß.
Das Abbrennen von Strohballen um die Rebentriebe vor der Kälte zu schützen war in einigen Gemeinden geplant, doch der starke Wind verhinderte das Vorhaben zunächst.
Freitagnacht wurde geräuchert
"Wir hatten die ganze Nacht um 0 Grad in Badersdorf. Das Räuchern ist für die kommende Nacht geplant. Letzte Nacht war der Wind zu stark und mit den Temperaturen sollte wenig geschädigt worden sein", meinte Winzer Mathias Jalits aus Badersdorf am Donnerstag.
Auch Winzer Markus Faulhammer aus Deutsch Schützen sah Donnerstag eher die Gefahr für Freitagnacht: "Durch den starken Wind war es nicht so schlimm heute Nacht, die Temperaturen sind auch nicht unter Null gefallen. Wir hätten sowieso nicht heizen dürfen, da dies nur bis max. 20 km/h-Windgeschwindigkeit erlaubt ist. Bei abflauendem Wind und klarer Nacht sind für morgen Temperaturen unter Null zu erwarten, darum werden wir Räuchern. Der gesamte Weinbauverein arbeitet da zusammen und auch die Feuerwehr unterstützt uns. Gestartet wird so um halb drei und bis in die Morgenstunden, wenn die Sonne aufgeht. Der Rauch verhindert, dass das Auftauen zu schnell vor sich geht und so die Triebe verbrennen."
So wurden in praktisch allen Weinbauregionen von Rechnitz bis Deutsch Schützen Freitag in der Früh Strohballen angezündet, um die Reben zu schützen. "Die kritische Zeit ist bei Sonnenaufgang. Ich denke aber, dass wir mit unserer Maßnahme erfolgreich waren. Stellenweise ist in der Nacht die Temperatur ins Minus gefallen", sagte Walter Faulhammer Freitagfrüh.
In Rechnitz war ebenso das Weingebirge teilweise in schützendem Rauch gehüllt. "Es habe aber nur ein paar Winzerfamilien mitgemacht", so Leopoldine Zöhrer aus Rechnitz.
Feuerwehren im Einsatz
Durch die Sturmböen und der starke Schneefall mussten auch zahlreiche Feuerwehren im Bezirk ausrücken.
Am Nachmittag des 19.4.2017 wurde die Stadtfeuerwehr Pinkafeld zu mehreren Sturmeinsätzen alarmiert. Durch die starken Windböen knickten immer wieder Bäume, die die Verkehrswege blockierten. "Teilweise musste zu mehreren Einsatzadressen zeitgleich ausgerückt werden. Erst gegen Abend entspannte sich die Situation für die Feuerwehr. Die Stadtfeuerwehr Pinkafeld bedankt sich bei allen für die gute Zusammenarbeit", erklärt Patrick Luif von der Stadtfeuerwehr Pinkafeld.
Zudem gab es auch mehrere Fahrzeugbergungen aufgrund des Schneefalls und starker Windböen, die zwischen Pinkafeld und Wiesfleck zu Verwehungen führten. Mehrere Fahrzeuge wurden mittels Seilwinde aus den Schneeverwehungen gezogen. Die Landesstraße musste komplett gesperrt werden, da kein Weiterkommen mehr möglich war. Auch auf der B63zwischen Pinkafeld und Riedlingsdorf kam es zu einigen Unfällen wegen der schneeglatten Straßen. Verletzt wurde niemand", so Luif.
Am Donnerstagvormittag rückte die Stadtfeuerwehr zu weiteren Bergeeinsätzen (LKW und PKW) aus. Wieder war die Landstraße nach Wiesfleck vorübergehend gesperrt.
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