"Aus Liebe zu Menschen": 71.273 Stunden und 5 Erdumrundungen

6800 Rettungseinsätze - die St. Georgener Sanis waren 2015 mehr denn je gefragt.
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Einsatz-, Mitarbeiter- und Freiwilligenstunden auf Rekordniveau: Es ist schon fast Tradition, dass im Rahmen der gemeinsamen Ortsstellenversammling des Rote Kreuzes St. Georgen an der Gusen und Katsdorf humanitäre Höhepunkte präsentiert werden. Engagement, das aber auch dringend nötig ist. Denn immer mehr Menschen in unserem Land brauchen Hilfe. Freiwillige leisten zunehmend das, was der Staat nicht mehr kann oder will.

St.Georgen / Gusen, Katsdorf. Im Aktivpark 4222 beeindruckte eine spektakulär aufbereitete Informationsshow die zahlreichen Ehrengäste, angeführt von Bezirkshauptmann Werner Kreisl, mehreren Bürgermeistern und den Chefs der befreundeten Einsatzorganisationen nachhaltig. Fast 300 Einsätze mehr, rapider Anstieg bei Beratung und Hilfe für sozial Bedürftige, Flüchtlingskrise - 2015 ließ den Helfern keine Zeit zum Durchatmen.

In Zahlen gepackt heißt das: 6.729 mal Hilfe geleistet, 210.000 Kilometer oder fünf Erdumrundungen gefahren, 272 Aktive packen an. Mehr als 20 Einsätze pro Tage, an 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr. Fast 48.300 freiwillige unter den fast 71.300 vom gesamten Team inklusive Zivildienern und Hauptberuflichen erbrachten Rotkreuzstunden zieren die Bilanz besonders. Müsste diese Zeit von den Steuerzahlern finanziert werden, so wären alleine für den Ehrenamtsanteil bei RK St. Georgen über 6.040(!) acht-stündige Arbeitstage hoch qualifizierter Helfer zu bezahlen. Man kann sich angesichts leerer Sozialtöpfe leicht ausrechnen, welche volkswirtschaftliche Bedeutung diese durch Freiwilligkeit geschenkte Leistung darstellt.

Weiter boomend: Soziale Dienste in St. Georgen und Katsdorf
Nicht nur der Rettungsdienst wird immer öfter gebraucht: Auch das Team von Essen auf Rädern ist gern gesehener Gast bei immer mehr Menschen. Fast 20.000 Portionen haben die St. Georgener im Vorjahr ausgeliefert, über 3.500 die Kollegen im Stützpunkt Katsdorf. Seit Bestehens der Sparte ist der Bedarf von Jahr zu Jahr gewachsen, alle Zustellrayone sind voll ausgelastet. Ebenso nachgefragt sind aber auch die anderen Sozialdienste: Hilfs- und Pflegeangebote, mobile Altenhilfe bis hin zum Besuchsdienst, Beratung bei sozialen Notfällen – sie alle werden zunehmend in Anspruch genommen. Der 2014 auf der Ortsstelle installierte Sozialberatungsstützpunkt wird gestürmt. Menschlich-pragmatisch Beratung und Hilfe ist hoch nachgefragt – ebenso wie der mobile Sozialmarkt, der wöchentlich im Rayon unterwegs ist und die zunehmend schwierige Situation vieler Menschen mitten in unserer Gesellschaft drastisch illustriert.

Frauenpower
Für eine Einsatzorganisation nicht selbstverständlich: Starke Frauen als Führungskräfte sind auf dem Vormarsch. "Nicht nur, dass immer öfter Sanitäterinnen den Einsatzleiterlatz tragen - auch die so wichtige Praxisausbildung für angehende Sanis und die Jugendarbeit werden bei RK St. Georgen charmant-kompetent von weiblicher Hand geführt!", lobt Ortsstellenleiter Hans Peter Kranewitter. Auch der stark wachsende Besuchsdienst, die Sozialberatungsstelle sowie Essen auf Rädern Katsdorf sind fest in Frauenhand.

Hoffnungsträger Jugend
Was bei der Präsentation besonders auffiel: Die vielen jungen Menschen unter den Aktiven, welche besonders zahlreich für den dringend benötigten Helfernachschub vor allem im Sanitätsdienst sorgen. Dass sie sich dabei rasch und erfolgreich in eine Gemeinschaft integrieren, deren Altersspanne sich zwischen 10 und weit über 80 Jahren bewegt, ist ein Erfolgsgeheimnis der Ortsstelle, das zurecht mehrmals in den Reden der Ehrengäste Erwähnung fand. Mit einer neuen Jugendrotkreuzoffensive setzt sich die Ortsstelle für 2016 ein ehrgeiziges Ziel: 40 bis 50 Kinder aus dem Einzugsgebiet - neben St.Georgen auch Katsdorf, Ried, Mauthausen, Langenstein und Luftenberg - sollen in drei Altersgruppen zwischen 6 und 17 Jahren fürs Rote Kreuz begeistert werden. Ihnen wird in der sozialen Prägephase Toleranz, Engagement und Menschlichkeit vermittelt. Werte, mit denen die St.Georgener bewusst eine Kontrapunkt zur Verrohung und Brutalität setzen wollen, die in Östereich ausgelöst durch die Flüchtlingskrise, derzeit um sich greift.

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